Auf Unvorhersehbares gut reagiert
Mitte Mai fand der achte von Daikin veranstaltete Deutsche Planertag statt. Ziel der 150 aus ganz Deutschland angereisten Planer und Architekten war in diesem Jahr Berlin. Unter dem Motto „Ausstieg. Einstieg. Mehr Rat. Mehr Tat. Mehr Wert.“ standen die Energiewende sowie Projekte zur Einsparung von Primärenergie durch den Einsatz von Serienprodukten im Mittelpunkt der Veranstaltung.
Im Planeralltag ist es üblich, auf Unvorgesehenes, wie Änderungswünsche des Bauherren oder Architekten sowie Hindernisse unterschiedlicher Art kurzfristig reagieren zu müssen. Dass Berlin, das kurz zuvor die Verschiebung der Eröffnung des neuen Flughafens Berlin Brandenburg International verkündet hatte und auch für seinen nicht immer pünktlich fahrenden Nahverkehr bekannt ist, Veranstaltungsort des achten Deutschen Planertags war, war diesbezüglich treffend gewählt. Auch die Veranstalter von Daikin hatte mit so manch’ Unvorhersehbarem zu kämpfen. So war das ursprüngliche Tagungshotel aufgrund einer Baustelle kurzfristig nicht benutzbar.
Gut reagiert haben die Veranstalter bei der Wahl des neuen Tagungshotels, gut geplant bei der Wahl der Referenten. Denn mit dem Klimaexperten Prof. Dr. Mojib Latif wurde zum Auftakt der zweitägigen Veranstaltung der Frage nachgegangen: „Verheizen wir unser Klima?“ Der Klimaforscher stellte klar, dass das Klimaproblem nur ein Symptom des Nachhaltigkeitsproblems darstelle. Er forderte jedoch dazu auf, den Umstieg auf erneuerbare Energien zu machen. Da das Klima träge sei, hätte die Menschheit noch etwas Zeit. Aber der Weg der Energiewende sei jetzt zu beschreiten. Er hob zudem hervor, dass alle Bemühungen Deutschlands in Richtung Energiewende bislang nicht dazu geführt hätten, dass Deutschland wirtschaftliche Nachteile erlitten habe. Daher sein Fazit: „Wir sollte nicht mit der Erde experimentieren!“
Dr.-Ing. Heiko Werdin, ITG Dresden, ging im nächsten Vortrag in die Praxis und bewertete VRF-Systeme im Bezug zur nächsten EnEV-Novelle, bei der nur mit leichten Verschärfungen der Anforderungen zu rechnen sei. Die Integration der DIN V 18 599-100 soll zudem dafür sorgen, dass VRF-Systeme gerechnet werden können.
Bereits zum dritten Mal war das Neubauprojekt der Firma Athoka in Herten Thema des Planertags. In diesem Jahr ging es darum, Resultate aus einer zwölfmonatigen Mess-
periode vorzustellen. Dabei wurde deutlich, dass ein Netto-Nullenergiegebäude heute mit Standardtechnologien nachweisbar zu errichten und zu betreiben ist.
Im weiteren Verlauf wurden die sechs Bewerber um den Daikin-Planerpreis 2012 vorgestellt, der am Folgetag an die HSE-Technik aus Darmstadt für die Revitalisierung eines Werkstattgebäudes aus dem Jahr 1976 verliehen wurde. Besondere Aufmerksamkeit erhielt der Innenarchitekt Dipl.-Ing. Uwe Schwarzkopf, Silence Solutions GmbH, für seinen Vortrag zur Raumakustik. Dabei stellte er den Zusammenhang zwischen dem menschlichen Gehör, dem Arbeitsumfeld und Störgeräuschen her. Unter dem Titel „Raumakustik verstehen, bewerten, handeln“ verdeutlichte er, dass meist die Grundakustik nicht in Ordnung sei, wenn eine Klimaanlage als zu laut empfunden werde.
In seinem Schlusswort zum Planertag gab Thomas Graupensberger, Manager Commercial bei der Daikin Airconditioning Germany GmbH, einen Ausblick über zukünftige Entwicklungen wie zum Beispiel „Smart Grid“ und „Cloud“, die auch im Kälte- und Klimabereich an Bedeutung gewinnen werden. „Die wichtige Frage wird in Zukunft sein, was das Netz gerade zur Verfügung stellt. Die Regelung bzw. Intelligenz der Anlage wird dann nicht mehr beim Kunden sein, sondern in der Cloud.“ Mit der Ankündigung, dass zur Chillventa mit einer neuen Generation an VRV-Geräten zu rechnen sei, schloss die zweitägige Veranstaltung, während Daikin-Mitarbeiter bereits die Planung des 9. Planertags (25. und 26. April 2013) in Angriff nahmen.