Wärmepumpen für Wohnhaus, Supermarkt und Industrie
Ende Oktober 2015 fand der zweitägige European Heat Pump Summit – powered by Chillventa im Messezentrum Nürnberg statt. 240 Wärmepumpenexperten sowie 21 Aussteller in der begleitenden Foyer-Expo nahmen an der Fachveranstaltung rund um technische Entwicklungen und Marktbedingungen der Wärmepumpe teil. Die Veranstaltung lieferte eine Vielzahl punktgenauer Antworten auf aktuelle Fragen, die sich in Europa und weltweit aus aktuellen Gesetzesvorgaben, technischen Entwicklungen und Erfordernissen für eine saubere Umwelt ergeben.
In vielen Ländern in Europa profitiert man bereits von den Vorteilen der Wärmepumpe. In Deutschland stellt sich das aktuell nicht so dar, weiß Dr. Rainer Jakobs, vom IZW (Informationszentrum Wärmepumpen und Kältetechnik) als Koordinator des Heat Pump Summit: „In Deutschland sind die Rahmenbedingungen der Wärmepumpe zurzeit nicht optimal. Das liegt aus meiner Sicht daran, dass die niedrigen Gas- und Ölpreise bei sehr hohen und steigenden Kosten für Elektrizität kontraproduktiv für den Einsatz der Wärmepumpen sowohl in Industrie und Gewerbe als auch im Wohnbereich sind.“
Das Symposium fokussierte das Potential der Wärmepumpen in verschiedenen Märkten, die Verwendung von erneuerbaren Energien verbunden mit dem Einsatz in nZEB (nearly Zero Energy Buildings) für eine nachhaltige und verantwortungsvolle Geschäftsentwicklung. Das Wärmepumpenkonzept für den Einsatz in sogenannten „nearly Zero Energy Buildings“ wurde von Carsten Wemhöner von der Hochschule Rapperswil in der Schweiz erläutert. Einige hundert solcher nZE-Buildings sind gebaut und dokumentiert. Es handelt sich dabei um Kombinationen von Stromerzeugung mit Photovoltaik und Wärmeerzeugung mittels Wärmepumpe.
In der gewerblichen und industriellen Anwendung rückt die hybride Nutzung von Wärme und Kälte in den Vordergrund. Jörg Saar von Danfoss stellte exemplarisch diese Anwendung bei Supermarktkälteanlagen in Dänemark vor. Hier wird die Kälte zur Lebensmittelkühlung genutzt und die Wärme auf ein höheres Temperaturniveau gepumpt, um dann in Fernwärmenetze eingespeist zu werden. Er erläuterte anschaulich den Weg der Supermärkte vom Energienutzer zum Energieerzeuger.
Stefan Wolf, Universität Stuttgart, gab in seinem Vortrag einen Überblick über die Rahmenbedingungen industrieller Produktionsanlagen und die Anwendungsmöglichkeiten speziell darauf zugeschnittener Wärmepumpen. Karl Ochsner, Ochsner Wärmepumpen, stellte in seinem Vortrag „Energieeffizienz mit Hochtemperatur Wärmepumpen in der Prozess-Industrie“ Wärmepumpen mit Vorlauftemperaturen von bis zu 98 °C vor, die für Fernwärmenetze Prozesswärme bereitstellen und großvolumige Bauten beheizen können.
Details zu allen Vorträgen gibt es unter www.hp-summit.de/symposium.