Wenn Strom, Wärme und Verkehr zusammenwachsen
Im Rahmen des Übergangs zu einer erneuerbaren, dezentralen und digitalen Energiewirtschaft wird die Sektorkopplung immer wichtiger. Die Strom-, Wärme- und Mobilitätsmärkte wachsen zusammen, immer mehr Heizungen und Autos nutzen erneuerbaren Strom statt fossiler Brennstoffe.
So legt die Elektromobilität stark zu. 2019 wurden in Deutschland laut Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes über 53.000 rein elektrisch betriebene Pkw neu zugelassen, ein Plus von 64,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit stieg der Anteil der reinen Elektro-Pkw in der Gesamtflotte innerhalb eines Jahres von 0,2 Prozent (83.175) auf 0,3 Prozent (136.617).
Wirtschaftlich besonders attraktiv und ökologisch sinnvoll ist es, Elektrofahrzeuge mit kostengünstigem Solarstrom vom eigenen Dach zu laden. So kann eine 17 Quadratmeter (qm) große PV-Anlage eines Einfamilienhauses in Deutschland mit einer Leistung von 3,25 kW (Kilowatt) jährlich genügend Strom liefern, um ein E-Auto rund 18.000 Kilometer (km) emissionsfrei zu betreiben. Zugrunde gelegt ist ein Jahresertrag der PV-Anlage von 3.200 Kilowattstunden (kWh) und ein Stromverbrauch des E-Fahrzeugs von 16 kWh/100 km.
17 qm entsprechen der Standardgröße eines Carportdachs. In vielen Fällen bietet es sich an, auch Parkplätze via Carports zur Solarstromerzeugung zu nutzen und mit Wallboxen für das Laden von E-Fahrzeugen auszurüsten. Hierfür gibt es mittlerweile sowohl für private und gewerbliche Anwendungen vielfältige Lösungen, die sich rechnen.
Die Kombination von Photovoltaik und Elektromobilität schafft gerade für die Post-EEG Zeit nach dem 1. Januar 2021 neue Möglichkeiten. Ab dann läuft für viele PV-Altanlagen nach 20 Jahren die staatlich garantierte Einspeisevergütung aus. Mit Betriebskosten von älteren PV-Kleinanlagen von rund 5 Cent (ct) pro kWh, niedrigen Börsenstrompreisen und Strombezugskosten von rund 30 ct/kWh ist ein möglichst hoher Eigenverbrauch vielfach die attraktivste Lösung. Über ein Elektroauto als neuer Verbraucher sowie die Nachrüstung mit einem Speichersystem mit intelligentem Energiemanagement lässt sich der Anteil des selbstgenutzten PV-Stroms stark erhöhen, da das E-Auto dann auch in den Abendstunden geladen werden kann.
Im Trend liegt auch die Nutzung von eigenem Solarstrom zur Wärmeerzeugung (Power2Heat), sei es über intelligente Heizstäbe oder über Wärmepumpen. Aus einer Kilowattstunde PV-Strom lassen sich so mit einer Wärmepumpe mit einer Jahresarbeitszahl (JAZ) von 4,0 bis zu 4 kWh Heizenergie erzeugen. Auch hier bietet sich je nach PV-Anlagengröße die Kombination mit einem Batteriespeicher oder mit einem E-Fahrzeug an, um möglichst viel kostengünstigen Solarstrom selbst zu verbrauchen.
Bei The smarter E als Plattform für die neue Energiewelt steht der Austausch zu energiewirtschaftlichen Themen sowie die Vernetzung der weltweiten Branchenakteure im Fokus – nun auch verstärkt im Rahmen digitalerFormate wie Podcasts, Webinare, Innovation Days etc. Der Aufbruch in eine erneuerbare, dezentrale und digitale Energiewelt bietet unzählige Möglichkeiten für neue Perspektiven und innovative Formate.
Thesmarter E Europe ist Europas größte energiewirtschaftliche Plattform und vereint unter dem Motto “Creating the new energy world” vier parallel stattfindende Energiefachmessen. Auf The smarter E Europe können Sie sich vom 09.-11. Juni 2021 über neue Geschäftsmodelle, Innovationen und Technologien rund um die Sektorkopplung aus erster Hand zu informieren. 2019 war mit 1.354 Ausstellern auf einer Ausstellungsfläche von 100.000 qm und 48.993 Besuchern ein neues Rekordjahr. Seien Sie dabei auf The smarter E Europe 2021!
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