„Embracing Water for 125 Years”

125 Jahre Alape

tab: Herr Mager, herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum. 125 Jahre sind eine lange Zeit. Welche Traditionen im Unternehmen haben überlebt?

Michael Mager: Herzlichen Dank für die Glückwünsche. Erlauben Sie mir, dass ich nicht darüber spreche, was überlebt hat, sondern darüber, was wir in den 125 Jahren gelernt haben, um es weiter zu perfektionieren, damit auch in Zukunft unsere Kunden außergewöhnlich anspruchsvolle und qualitativ hochwertige Designstücke für Ihr Bad erhalten. Dazu gehört in allererster Linie, dass wir trotz industrieller Produktion weiterhin auf handwerkliche Meisterschaft setzen. Durch die Kombination aus Prozessbeherrschung, überzeugender Formensprache und aufeinander abgestimmten Materialien, sowohl bei den Badmöbeln als auch bei den Waschbecken, spiegelt sich aus meiner Sicht deutlich wider, dass wir nicht 125 Jahre „alt“ geworden, sondern stets jung und lernbegeistert geblieben sind. Das gewonnene Wissen aus dieser Zeit nutzen wir jetzt als Fundament für die weitere Unternehmensentwicklung.

tab: Das Material hat sich ebenfalls bewährt. Gibt es hier Neuerungen?

Michael Mager: Hygiene ist ein sehr aktuelles Thema. Mit unserer Oberfläche „ProShield“ haben wir Anfang dieses Jahres eine nachhaltige Lösung auf den Markt gebracht, die wir für alle weißen Becken und Waschtische anbieten. Die Produkte mit „ProShield“-Veredelung befreien sich lebenslang selbständig von Bakterien und Pilzen.

Nachhaltigkeit ist ein anderes Thema, das gerade sehr intensiv in der Öffentlichkeit diskutiert wird. Was ist nachhaltiger als ein Produkt, das über Jahrzehnte genutzt werden kann und dann einfach recyclebar ist? Unsere Waschbecken erfüllen genau diese Anforderungen und um das zu unterstreichen, haben wir zum 125-jährigen Jubiläum begonnen, auf unsere Produkte eine 25-jährige Garantie zu geben. Damit unterstreichen wir, dass Alape für Langlebigkeit steht.

Ein drittes Thema ist die Ökobilanz in der Produktion. Wir setzen hierbei auf kurze Beschaffungswege und lokale Zulieferung. Das hilft der Umwelt direkt. Darüber hinaus bauen wir Schritt für Schritt unsere Produktion um und ersetzen alte Maschinen, die sehr viel Energie verbrauchen, durch sparsame Maschinen.

Das vierte und längst nicht das letzte Thema ist die Verpackung. Wir haben die Verpackungsmaterialien signifikant reduziert und auf recyclebare Stoffe umgestellt.

All diese Themen beschäftigen uns permanent und fordern fortwährendes Engagement. Unser Jubläumsmotto „Embracing Water for 125 Years“ verpflichtet uns dauerhaft, alles zu tun, um mit diesem zentralen Lebenselement und mit allem, was damit in Verbindung steht, außerordentlich liebevoll umzugehen. Vieles von dem, was wir machen, sieht der Kunde nicht, – soll er auch nicht. Wir machen es, weil wir überzeugt sind, dass handwerkliche Meisterschaft selbstverständlich bedeutet, dass wir die Dinge in jeder Beziehung verantwortungsvoll umsetzen.

tab: Was sind die besonderen Herausforderungen im Bereich der Sanitärkeramik?

Michael Mager: Die selbstbewusste Antwort darauf heißt „Alape“! Wir stellen keine Keramik her, sondern arbeiten seit 125 Jahren mit glasiertem Stahl. Unser Werkstoff bietet sehr viele Vorteile gegenüber der Keramik, denn er ist besonders hygienisch, widerstandsfähig und langlebig. Dank dieses Materials haben wir die Bad-Architektur maßgeblich beeinflusst und immer wieder Produkte entwickelt, die bis heute ikonischen Charakter haben. Darüber hinaus können wir selbstbewusst sagen, dass wir im Grunde „der Anbieter“ auf dem Markt sind, der integrierte und aufeinander abgestimmte Komplettlösungen aus Badmöbeln, Waschbecken, Badspiegeln und Accessoires (sowie Armaturen aus dem Hause Dornbracht) anbietet.

tab: Welche Erwartungen haben Sie an die Zukunft? Dabei müssen wir nicht gleich 125 Jahre weit schauen. Es reichen schon die nächsten Jahre.

Michael Mager: 125 Jahre sind immer mit Höhen und Tiefen verbunden. Wir hatten starke Phasen und wir schwächelten. Diese Erfahrungswerte sind wichtig, denn sie haben uns eine starke Basis geschaffen. Jedoch ruhen wir uns darauf allein nicht aus, denn wir wissen, dass sich die Zukunft auf Kundenseite entscheidet. Wir müssen uns deshalb immer wieder fragen, was will der Kunde, was können wir ihm bieten?

Wenn wir uns die Markttrends und damit sozusagen den manifestierten Willen der Kunden anschauen, dann sind Nachhaltigkeit, Minimalismus, Farbe, Design, Komplettlösungen ganz oben auf der Rangliste. All diese Themen können wir bedienen und damit sind unsere Erwartungen ganz klar positiv. Auch wenn wir es alle nicht erleben werden, aber die Weichen für die nächsten 125 Jahre sind gestellt. In Anlehnung an unseren langlebigen Werkstoff und an einen sehr erfolgreichen Wirtschaftstitel könnte man es so formulieren: „We are build to last“.

tab: Dann wünschen wir Ihnen alles Gute für die Zukunft und die zumindest nächsten 125 Jahre.

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 7-8/2020 Grußwort

50 Jahre tab – Glückwunsch vom FGK!

Prof. Dr.-Ing. Christoph Kaup

Im Namen des Fachverbandes Gebäude-Klima e.V. (FGK) und seinen über 300 Mitgliedern, aber auch ganz persönlich, möchten wir dem Verlag und der Redaktion zu 50 Jahren TAB – Technik am Bau/tab –...

mehr
Download

Badewasserschema für die Becken

Für den Beitrag „Hallenbadneubau in Braunschweig - Ersatz für das Heidbergbad", der in der tab 4/2022 erschien, stellen wir Ihnen hier das Badewasserschema für die Becken der VA Planungsgruppe in...

mehr
Ausgabe 01/2018 tab intern

tab Fachforum „Zukunft der Gebäudeautomation“

Unter dem Motto „Zukunft der Gebäudeautomation“ veranstalten der Fachverband Automation + Management für Haus + Gebäude im VDMA und der Bauverlag mit seinen Fachtiteln „tab – Das Fachmedium der...

mehr

50 Jahre tab – die Gratulanten

Wir liefern weiterhin wertige Fachinformation!

Die tab feiert Jubiläum und viele feiern mit. Wir danken den Gratulanten und freuen uns auf eine weitere erfolgreiche Partnerschaft.

mehr
Ausgabe 7-8/2021 Drei Jahrzehnte bei Uponor

Drei Fragen an Prof. Dr.-Ing. Michael Günther

Es ist schon ein besonderes Betriebsjubiläum, das Prof. Dr.-Ing. Michael Günther dieses Jahr feiert. Als er 1991 im Unternehmen einstieg, damals noch bei der Marke Velta, war noch nicht abzusehen,...

mehr