Frühjahrstagung des AK Klimatechnik
Die diesjährige Frühjahrstagung des Arbeitskreises der Dozenten für Klimatechnik fand Ende April 2008 in Dresden statt. Gastgeber war der Verein zur Förderung der Luft- und Kältetechnik e. V. mit dem Institut für Luft- und Kältetechnik gGmbH in Dresden. Nach einer prägnante Einführung über das Forschungspotential und die Leistungsfähigkeit des ILK durch den Geschäftsführer Dr. Herzog; war das Tagesprogramm durch zwei Fachvorträge durch Mitarbeiter des ILK und eine Besichtigung des Versuchsfeldes geprägt. Ein interessanter Vortrag und eine sich ergebende intensive Diskussion zur Thematik „VDI 2078“ informierte über die fachlichen und theoretischen Hintergründe der Neufassung unter Verweis auf vorliegende Fachliteratur der letzten Jahre.
Durch die Umsetzung der europäischen Gebäudeeffizienzrichtlinie und den daraus resultierenden europäischen Normen und der Umsetzung in der EnEV 2007 einschließlich der DIN V 18 599 für Nichtwohngebäude ergeben sich teilweise neue Planungsansätze. Am Teil 7 der Norm wurde sowohl die Komplexität der DIN V 18 599 insbesondere bei Klimatechnik als auch das wesentlich erweiterte Spektrum für die Gewährleistung der Forderungen der DIN 15 251 sichtbar. Durch den Referenten wurde auch klar herausgearbeitet, dass aus Gründen der Planungssicherheit und des Planungsablaufes ein entsprechendes Handwerkzeug notwendig ist (z. B. neue VDI-Lüftungsregeln).
In der internen Sitzung wurde beschlossen, dass der Arbeitskreis sich künftig bei entsprechendem Anlass zu neuen Regelwerken äußern wird. Aktuell wurde erleichtert zur Kenntnis genommen, dass der geplante Neuentwurf der VDI 2078, entgegen ursprünglicher Absichten, wieder ein handschriftliches Rechenverfahren, das jetzt als Überschlagsverfahren bezeichnet wird, enthalten wird. Solch ein Verfahren ist sowohl für die Lehre als auch für Plausibilitätsüberprüfungen in der Praxis unverzichtbar. Generell ist der Arbeitskreis der Meinung, dass in Normen und Richtlinien nur solche Angaben und Verfahren aufzunehmen sind, die bereits in der Fachliteratur veröffentlicht wurden (Stand der Wissenschaft) und nach entsprechender fachlicher Diskussion zu einem mehrheitlichen Konsens (Stand der Technik) geführt haben. Daher sieht der Arbeitskreis aktuell auch die Definition von Turbulenzgradmessungen für die Abnahme von OP-Räumen, wie sie z. Zt. noch in der DIN 1946-4 (Entwurf 06/2007) zu finden ist, für die Veröffentlichung in einer Norm als ungeeignet an. Dieses Verfahren ist bisher in nicht ausreichender Weise veröffentlicht und diskutiert worden, so dass ein Nachweis für dessen grundsätzliche Eignung fehlt. Demgegenüber ist es begrüßenswert, dass nun, wie aus der Fachpresse zu erfahren war, zumindest auch das Abnahmeverfahren nach der VDI 2167/1 im beabsichtigten Weisdruck der DIN 1946-4 enthalten sein soll.
Zum neuen Vorsitzenden des Arbeitskreises Klimatechnik wurde Prof. Dr.-Ing. Karl-Josef Albers, Hochschule Esslingen, gewählt. Verstärkung erhält Prof. Albers durch Dr. Manfred Casties, Hochschule Coburg, der die neue Funktion des stellvertretenden Vorsitzenden einnimmt.
Durch Vermittlung der Fa. Caverion (NL DD) war es möglich, eine fachkundige Führung seitens der Betreiber (z. B. Drewag) eine intensive Technikbesichtigung in der „Gläsernen VW-Manufaktur“ z. B. eine Kältemaschine mit Wasser als Kältemittel im Betrieb zu erleben und mit dem Betreiber über praktische Erfahrungen auch hinsichtlich Raumlufttechnik zu diskutieren.