Von der Regenwassernutzung bis zur Wasseraufbereitung
Wasseraufbereitung und Grundwasser sind zwei Begriffe, die mit der technischen Gebäudeausrüstung auf den ersten Blick nicht besonders viel zu tun haben. Dass dies, wenn man über beide Wörter nachdenkt, auch ganz anders sein kann, wird bewusst, wenn man sich moderne Konzepte der Wassernutzung ansieht. Dabei sind nicht nur die Nutzung von Regenwasser gemeint, sondern auch Systemlösungen, die bis zur Aufbereitung von Abwasser und dessen Mehrfachnutzung reichen können. Immer mehr Unternehmen entdecken die Vorteile von Regenwasser. Denn der Bedarf an Wasser für Betriebswasserkühlkreisläufe, für Kühlung und Brandschutz sind nicht gerade gering. Regenwasser ist besonders dann geeignet, wenn weiches Wasser benötigt wird. Ein weiterer Vorteil sind Einsparungen bei Trinkwasser- und Abwassergebühren, insbesondere wenn zusätzlich eine Niederschlagsgebühr für versiegelte Flächen erhoben wird. Hierfür bieten Unternehmen wie die Mall GmbH (www.mall.info) Regenspeicher und Regenwasserfilterschächte für Großanlagen von 500 bis 10 000 m2 Dachfläche an.
Der viel zitierte demographische Wandel in Deutschland hat auch auf die Wassernutzung Folgen. In Gebieten, in denen die Bevölkerung abnimmt, werden derzeit neue dezentrale und semi-dezentrale Abwasserreinigungsverfahren gesucht, da die Auslastung zentraler Kläranlagen abnimmt. Dafür sind neue Systeme erwünscht. In einem Neubaugebiet beispielsweise wurde ein Wassermanagementsystem eingesetzt, das nicht nur die Abwassermenge reduziert und organische Substanzen abbaut, sondern darüber hinaus gleich noch Biogas und Dünger liefert. Abwasser und Küchenabfälle gelangen bei diesem System über ein Vakuumsanitärsystem direkt in die dezentrale Sammelstelle. Dort wird das System in einem Bioreaktor aufbereitet. Hierzu hat das Fraunhofer Institut für Grenzflächen und Bioverfahrenstechnik IGB einen Rotationsscheibenfilter für Kläranlagen entwickelt, der das Wasser reinigt und in den Bioreaktor zurückführt. So wird Brauchwasser gespart.
Dem gleichen Thema nimmt sich das zur Hansgrohe AG gehörende Unternehmen Pontos (www.pontos-aquacycle.de) an. Mit dem zum dritten Mal ausgelobten „Internationalen Pontos Umweltpreis“ will das Unternehmen mehr tun, als nur Produkte für das Wasserrecycling anzubieten. Eine unabhängige Expertenjury von Architekten und Fachplaner wird alle bis zum 15. Januar 2009 eingereichten Wettbewerbsbeiträge prüfen. Das Interesse der Juroren gilt dabei insbesondere dem Grad der erzielten Innovation und der Integration der AquaCycle-Technologie in die jeweilige Gebäudearchitektur. Wichtig ist dabei auch das in den Projekten erreichte bzw. das auf Grundlage einer fundierten Bedarfsanalyse prognostizierte Einsparpotential des Trinkwasserverbrauchs und des Abwasseraufkommens.
Immer wieder sind auch Sonderlösungen gefragt. Nachdem in Hirschaid geologisch bedingt geringe Spuren des Schwermetalls Uran im Brunnenwasser gefunden wurden, war fachliches Know-how gefragt. Nach einer ausführlichen Analyse beauftragte die oberfränkische Gemeinde das Wassertechnikunternehmen Krüger Wabag mit Lieferung und Bau eines Systems zur Entfernung von Uranspuren aus dem Trinkwasser. Die Tochterfirma von Veolia Water Solutions & Technologies (www.veoliawaterst.de) mit Sitz in Bayreuth lieferte hierfür eine Uranex -Anlage. Dabei handelt es sich um ein Adsorptionsverfahren, das hochselektiv Uran aus dem Trinkwasser entfernt, ansonsten jedoch die Zusammensetzung des Wassers unverändert lässt. Dabei gewährleistet der zertifizierte Entsorgungsweg Sicherheit im Umgang mit den Reststoffen. Eine lückenlose Dokumentation sorgt für Transparenz über den gesamten Betrieb der Anlage.
Wer die diesjährige Veranstaltung der Fachmesse IFAT in München nicht besuchen konnte, dem präsentieren wir auf den Seiten 26 bis 29 Produkte aus den Bereichen Wasser- und Abwassertechnik.
Wer die IFAT in München nicht besuchen konnte, weil die Messe möglicherweise nur am Rand Informationen für ihn bereit hält, dem präsentieren wir auf den Seiten … bis … Produkte aus dem Bereich der Wassertechnik.