Exklusiver Online-Beitrag: Biologische Systeme in der TGA
Pflanzen- und Wasserwände ergänzen mechanische Lüftung
Das Thema Behaglichkeit rückt bei der Planung und Errichtung von Büroimmobilien stärker in den Mittelpunkt. Menschen, die kreativ und effizient arbeiten sollen, müssen sich an ihrem Arbeitsplatz wohlfühlen können. Im Sommer sollte es kühl sein, im Winter warm, aber nicht zu trocken. Die Erwartungen an moderne Gebäudeklimatisierung sind also recht hoch. Um eine gutes „Arbeitsklima“ zu schaffen, richten Architekten und Gebäudebetreiber ihre Bürobauten daher verstärkt nach den Anforderungen der Menschen aus. Das schließt auch höhere Investitionskosten in Sachen Lüftung/Klima/Heizung mit ein.
Insbesondere in Bürogebäuden wird es künftig immens wichtig sein, den Mitarbeitern ein tatsächlich geeignetes Arbeitsumfeld bieten zu können. Gerade Großraumbüros oder Konferenzräume werden hinsichtlich ihrer Aufnahmefähigkeit von zusätzlichen Mitarbeitern oder Neuanordnungen von Arbeitsplätzen ausgelegt. Mit einem zusätzlichen, flexiblen Pflanzenwandsystem kann auf jede räumliche Veränderung adäquat reagiert und beispielsweise bei einer Erhöhung der Anzahl der Mitarbeiter/Arbeitsplätze in einem Großraumbüro die Gesamtbefeuchtungsleistung nachträglich leicht nachgezogen werden, ohne das in das maschinelle Lüftungs- und Klimasystem eingegriffen werden muss (falls vernünftigerweise die Lüftungs- und Klimageräte großzügig genug ausgelegt wurden, und daher die zusätzlich benötigte Luftmenge einfach hinsichtlich der Anzahl hinzugekommener Mitarbeiter erhöht werden kann). Wichtig ist außerdem, dass das maschinelle Lüftungs- und Klimakonzept die Befeuchtungsleistung der Pflanzenwände oder Wasserwände zurück gewinnen kann, sodass die Raumluftfeuchtigkeit aus den Räumen nicht komplett abgezogen wird. Speziell in den Wintermonaten, in welchen geheizt werden muss (wodurch der Raumluft Feuchtigkeit entzogen wird), liefern die biologischen Systeme die physiologisch und psychologisch beste Behaglichkeit.
Für kleinere und mittlere, moderne Bürobauten sind dazu beispielsweise die Lüftungs- und Klimalösungen der AL-KO Emco Klimasysteme geeignet. Die „C³“- Regelung ist dafür konzipiert worden, den erforderlichen Luftaustausch so energieeffizient wie möglich zu gestalten (Stichworte: bedarfsgerechte Lüftung nach Personenauslastung und in den Sommermonaten die Funktion der „freien Kühlung“ mittels Betonkernaktivierung im Nachbetrieb), und die Raumklimasysteme so effizient abzustimmen, dass sämtliche Geräte derselben Klimastrategie folgen, und so die gewünschten Temperaturen schnell zu erreichen, ohne dass verschiedene Geräte „gegeneinander“ arbeiten. Die „C³“ Regelung bildet die Komplett-MSR für alle lüftungs- und klimatechnischen Geräte – inklusive biologische Systeme – in einem Gebäude. Der Controller wird letztlich auf die Ebene der GLT aufgeschaltet. Schon dann, wenn sich die Sozietät „Rechtsanwälte, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater XY“ einen neuen Firmensitz gönnen muss, ist es dringend ratsam, von vorne herein beste Behaglichkeit (im physikalischen, physiologisch und psychologischen Kontext) anzustreben. Ein Steuerberater (vielleicht auch gleichzeitig Wirtschaftsprüfer) hat teilweise einen höheren Stundensatz vorzuweisen, als ein Rechtsanwalt in der beispielhaften Sozietät; Wenn solche Mitarbeiter nicht das bestmögliche Arbeitsklima vorfinden, wird es schwer, die Leistungsfähigkeit – und damit Umsatz und Gewinn – aufrecht zu erhalten. So bewirken auf einem Gebäude mit beispielsweise ca. 400 bis 600 m2 (verteilt auf zwei Stockwerke oder ähnlich) zentrale Lüftungstechnik, dezentrale Raumlimatechnik, Pflanzenwände und die „C³“-Regelung vor allem zwei Dinge: bestmögliche Behaglichkeit für jeden Mitarbeiter und gleichzeitig Senkung der Energiekosten.
Professor Dr.-Ing. Michael Haibel, Hochschule Biberach, zeigt die Konsequenzen auf, sollte das geforderte Raumklima im Betrieb nicht erreicht werden: „Im Übrigen werden das Raumklima/die Behaglichkeit schon heute vom Planer mit dem Bauherrn schriftlich fixiert. Zukünftig wird dies noch im verstärkten Maße erfolgen müssen. Dazu dienen die in diesem Kapitel bereits beschriebenen Regelwerke DIN EN 15251 und VDI 3804 (Kategorien Raumluft I, II, III), sowie DIN EN 13779 (Raumluftqualität Kategorie IDA 1 (InDoorAir) bis IDA 4). Weicht das geforderte Raumklima im späteren Betrieb des Gebäudes entsprechend ab, ist die Planungsleistung nicht erfüllt. Wird durch einen Generalunternehmer lediglich (zum Beispiel) IDA 4 erfüllt (möglicherweise zur Reduzierung der Investitionskosten), kann das einen deutlichen Preisabschlag durch den Käufer der Immobilie nach sich ziehen, weil in diesem Fall – wie schon in diesem Kapitel dargelegt wurde – die architektonische Gebäudequalität nicht mit der gebäudetechnischen Qualität korreliert.“ [1]
Um ein „Wohlfühlklima“ zu erzielen, muss aber auch die psychologische Seite betrachtet werden. Hier leisten biologische Systeme Abhilfe. Die mittels Pflanzen- und Wasserinstallationen hervorgerufene passive Verdunstung erhöht die Luftfeuchtigkeit in Gebäuden und stellt einen Feuchtigkeitsausgleich her. Zusätzlich werden Schadstoffe, Gerüche und Stäube aus der Umgebungsluft durch die Elemente herausgefiltert oder reduziert. Auch der psychologische Aspekt „die Natur im Haus“ zu haben, darf dabei nicht unterschätzt werden. Der entscheidende Vorteil einer biologischen Klimatisierung ist aber die Tatsache, dass sie direkt am Arbeitsplatz der einzelnen Mitarbeiter stattfinden kann und somit sehr individuell regelbar ist. Immer mehr Bauherren und Architekten greifen auf die gesunde und nachhaltige Kombination der Technik und Natur zurück. Die hygienischen Systeme der Firma art aqua sind hier hervorzuheben.
AL-KO Emco Klimasysteme hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese biologischen Systeme in ihr Lüftungs- und Klimakonzept zu integrieren, so dass ein höchst mögliches Maß an Behaglichkeit für jeden einzelnen Menschen im betreffenden Gebäude erzeugt wird. Sofern mechanische und biologische Klimakomponenten sich gegenseitig ergänzen und richtig aufeinander abgestimmt sind, ist diese Mischform die optimale Lösung für moderne Gebäudeklimatisierung.
Literatur
[1] „Luft- und Raumklimatechnik ganzheitlich geplant – Behaglichkeit und höchste Energieeffizienz“, Hrsg. Raymond Kober, Harald Müller, 1. Auflage 2013, cci Dialog GmbH Autor: Professor Dr.-Ing. Michael Haibel, Kapitel 1, Seite 15