BHKW-Energieeffizienzprojekt
Hamburgs größte Wohnungsbaugenossenschaft, der Bauverein der Elbgemeinden eG (BVE) mit mehr als 22.000 Mitgliedern und knapp 14.500 Wohnungen im Bestand, macht in puncto Klimaschutz Ernst. Im großen Stil sollen die Heizungsanlagen und damit der Energieverbrauch optimiert werden. Partner für die technische Umsetzung ist die Energiezentrale Nord (EZN) mit Sitz in Norderstedt.
Seit Anfang März 2020 prüfen die Spezialisten der EZN die nach Verbrauch 32 größten Heizungsanlagen im BVE-Bestand. Die Energiegewinnung der Wohnanlagen erfolgt über Gaskessel, BHKW, Wärmepumpen und Fernwärmeanlagen. Zur Analyse und Betriebsführung installieren EZN-Techniker dauerhafte Messtechnik. Dabei wird u.a. der Gasverbrauch permanent erfasst, so dass für beliebige Zeiträume die Effizienz ermittelt werden kann.
Mithilfe des Monitorings lassen sich die Regelparameter der Heizungsanlagen optimal einstellen und dauerhaft überwachen. Alle Temperatur- und Verbrauchsdaten der Wärmeerzeugung und -verteilung werden gemessen und visualisiert. Anhand dieser Daten kann die Anlagenfunktion genau bewertet werden, um Einstellwerte gezielt zu optimieren. Sollten im Rahmen dieser Analyse Planungs- oder Installationsfehler festgestellt werden, umfasst der Auftrag auch Maßnahmen zu deren Behebung. 30 von diesem Projekt erfasste Heizungsanlagen versorgen 5.500 Wohnungen in Hamburg, zwei weitere 700 Wohnungen in Norderstedt. Als Ergebnis der Maßnahmen erwarten die Projektbeteiligten insgesamt eine jährliche Energieeinsparung von etwa 5 bis 10 % bzw. etwa 6 Mio. kWh Gas. Doch nicht nur Energiekosten werden eingespart: Verbunden damit soll der CO2-Ausstoß um 1.200 t verringert werden.
Das Projekt ist auf drei Jahre ausgelegt. Rafael Sporysz, Geschäftsführer bei der EZN, ist sehr gespannt auf das Ergebnis: „Unterschiedliche Projekte haben gezeigt, dass selbst neue Anlagen nicht unbedingt effizienter laufen. Meist liegt es an einer mangelnden Abstimmung der Hydraulik und Regelungstechnik.“