Von Wärmepumpen, kombinierten Systemen und Zukunftslösungen

Der Auftritt von Panasonic auf der Climatizacion in Madrid

„Heizen und Kühlen umfassen einen signifikanten Anteil am Energieverbrauch in der Welt“, sagte Laurent Abadie, Chairman und CEO von Panasonic Europe, anlässlich der Climatizacion 2019 Ende Februar auf dem IFEMA-Messegelände in Madrid. Man nehme seine Verantwortung als globales Unternehmen ernst und habe das Ziel, den Energie­verbrauch in den eigenen Werken zu reduzieren. Durch die gestiegenen Verkaufszahlen im Bereich der Luft-/Wasser-Wärmepumpen, deren Absatz von 2018 bis 2025 um das 7-Fache gesteigert werden soll, lohnt es sich, eine eigene Fertigung in Europa aufzubauen. Diese wurde bereits in Tschechien eingerichtet und im Herbst 2018 in Betrieb genommen. Damit ist man näher an den Kunden in Europa und die Transportwege werden reduziert.

Wie ernst das Unternehmen seine Strategie der Dekarbonisierung nimmt, zeigte Laurent Abadie am Beispiel der Fertigung in Belgien auf. Mit diesem sei bereits das zweite Werk auf eine CO2-neutrale Fertigung umgestellt worden, wie er sagte. Dies erfolgte u.a. durch die Stromerzeugung unter eigener Regie auf dem Werksgelände.

Dieses Ziel steht in Übereinstimmung mit der Unternehmensstrategie von Panasonic, bis 2050 den Weg zu einer dekarbonisierten Gesellschaft zu unterstützen, indem weitere Werke auf eine CO2-neutrale Produktion umgestellt werden. 

Ziele einer strategischen Partnerschaft

Die Panasonic Corporation nutzte die Fachmesse in Madrid für eine weitere Nachricht: die strategische Partnerschaft mit dem Unternehmen Systemair. Ziel der Partnerschaft ist es, gemeinsam integrierte und nachhaltige Lösungen zur Beheizung und Klimatisierung von Wohn-, Büro- und Gewerbeimmobilien zu entwickeln. Hierbei soll Wissen aus den Bereichen Kälte, Heizung und Lüftung zusammengeführt werden, um verstärkt integrale Systeme anbieten zu können.

Dazu tauschen die beiden Unternehmen Informationen in ihren Kompetenzbereichen, Klima, Kühlen und Wärme auf Seiten von Panasonic sowie Lüftung und Kälte bei System­air, aus. Ein erstes Produkt der neuen Partnerschaft, ein kompakter Kaltwassersatz mit Wärmepumpenfunktion für die Warm- und Kaltwasserbereitung, wurde auf dem Messestand vorgestellt. Im Zuge der engen Zusammenarbeit von Panasonic und Systemair werden die Kaltwassersätze auch künftig stetig weiterentwickelt und mit neuen Funktionen ausgestattet.

Lüftung und Heizen/Kühlen werden enger verzahnt

Geplant ist eine nahtlose Integration der Systemair-Lüftungsprodukte und der High-tech-Wärmepumpen von Panasonic sowie der Steuerungstechnik und Anschlussmöglichkeiten. Ein weiteres Ziel der Systemlösungen besteht darin, mehr Geräte in den Markt zu bringen und dass diese zügig installiert werden können, wie Enrique Vilamitjana, Managing Director Panasonic Appliances Air Conditioning Europe, im Gespräch mit der KKA-Redaktion erläu-
terte. Es bedarf mehr steckerfertiger Systeme, um die Komplexität der technischen Lösungen in den Griff zu bekommen. So können kombinierte Systeme aus Kälteerzeugung und Lüftungsanlage mehrere Anforderungen in einem Gerät erfüllen. 

„Erst vor wenigen Jahren haben wir die Wärmerückgewinnung und dann auch die Steuerung in unsere Lüftungssysteme integriert. Durch die industrielle Vorfertigung können wir eine hohe Qualität der Systeme sicherstellen“, ergänzte, Gerald Engström, Chairman und Gründer von Systemair. Die Fehlervermeidung durch eine hohe Vorfertigung der Systeme kommt letztlich den ausführenden Unternehmen sowie den Kunden zugute.

Der nächste logische Schritt: Die Verknüpfung der Systeme auf Steuerungsebene durch die Nutzung von Cloudlösungen. Eine Voraussetzung hierfür ist die Nutzung von offenen Protokollen. Hier setzt man auf die Verwendung der „Smart Cloud“-Benutzeroberfläche von Panasonic, die eine bequeme Fernsteuerung und -wartung per Mausklick ermöglicht.

Die neuen Systeme können individuell und damit auf den Anwendungsfall hin konfiguriert werden. Dadurch werden maßgeschneiderte Lösungen für einzelne Vorhaben bis hin zu kleineren Projekten im Gewerbe­bereich umsetzbar sein. 

Damit kann direkt auf die Anforderungen und Wünsche der Kunden eingegangen werden. „Letztlich sollen die Systeme durch ihre Verknüpfung einfach genutzt werden können, weil sie leicht miteinander zu verbinden sind“, wie Enrique Vilamitjana abschließend sagte.

Ziele der Kooperation von Panasonic und Systemair sind die Schaffung perfekter Synergien mit integrierten Systemen in der Lüftungs-, Wärme- und Kälteerzeugung.
Kommentar
Kurztrip nach Madrid

Der Besuch der Messe „Climatizacion y Refrigacion“ in Madrid zeigte eindrucksvoll, wie Schritte in eine dekarbonisierte Gesellschaft aussehen können. So fahren bereits viele Taxis in Madrid mit reinem Elektroantrieb. Auch bei den Polizeifahrzeugen sind Hybridfahrzeuge im Einsatz. Hier zeigt die spanische Hauptstadt, dass eine öffentliche Verwaltung als Vorreiter agieren kann. Ein gut ausgebautes öffentliches Nahverkehrssystem erleichtert An- und Abreise. Dank einer übersichtlich aufgebauten Messestruktur war der Besuch der IFEMA eine kurzweilige Möglichkeit, sich auf schnellem Weg und doch entspanntem, südländischen Flair über Kälte-, Lüftungs- und Klimalösungen zu informieren.

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