Deutsche Projekte nehmen Gestalt an
Zu den Finalisten des „Solar Decathlon Europe 2014“, dessen Finale zum ersten Mal in Versailles in Frankreich ausgetragen wird, nachdem die Vorveranstaltungen in Madrid stattfanden, gehören von deutscher Seite ein Berliner Team sowie ein Team der Fachhochschule Frankfurt am Main.
Die Aufgabe im Wettbewerb 2014 besteht darin, eine Lösung für eine ressourcenschonende, energieeffiziente Stadtverdichtung zu finden, die auf die spezifischen Gegebenheiten einer Stadt reagiert.
Das Berliner Projekt „Rooftop“ wird von den beiden Universitäten TU Berlin und Universität der Künste Berlin (UdK) gemeinsam auf der Hybridplattform (www.hybrid-plattform.de), einer transdisziplinäre Arbeitsplattform beider Universitäten auf dem Campus Charlottenburg, vorangetrieben. „Rooftop“ ist eine auf das Dach eines Berliner Altbaus gebaute Wohnung, die den städtischen Raum nicht verdichtet, indem Lücken zugebaut werden, sondern vorhandene Strukturen nutzt und die charakteristischen Freiräume Berlins bewahrt. Die auf dem Dach aufgebaute Wohnung soll über Photovoltaikmodule so viel Strom produzieren, dass damit ein Teil des Energiebedarfs der darunterliegenden Wohnungen und des Gewerbes abgedeckt werden können. Über eine in 16 Segmente unterteilte, hochklappbare Fassade, bestehend aus integrierten Photovoltaikmodulen (weitere befinden sich auf dem Dach der Wohnung), wird die Sonnenenergie im Sommer optimal genutzt. Gleichzeitig verschattet die Fassade die Wohnung. Im Winter ist sie nach unten geklappt und fungiert als isolierende Hülle. Die nun vertikalen Module fangen die Strahlen der niedrigstehenden Sonne ebenfalls optimal ein. Der erzeugte Strom wird nicht zwischengespeichert, sondern mit der Mietergemeinschaft geteilt.
Das Projekt der Fachhochschule Frankfurt am Main nennt sich „OnTop“ und wird als 100 m2 große Wohneinheit, die auf ein bestehendes Gebäude aufgesetzt wird, am Wettbewerb teilnehmen. Die Solarenergie, die die Wohneinheit neben dem Eigenverbrauch zusätzlich erzeugt, soll ebenfalls in das darunterliegende Bestandsgebäude abgegeben werden. Auch für die Mainmetropole spielt das Thema der Nachverdichtung eine wichtige Rolle. Hier könnten die Dachflächen zahlreicher Wohnkomplexe der 1950er, 1960er und 1970er Jahre durch das Konzept optimiert und die darunterliegenden Wohneinheiten mit erneuerbaren Energien versorgt werden. Ein Video zum Projekt „OnTop“ ist unter http://video.fh-frankfurt.de/2px.mp4. verfügbar.