Siegerentwurf aus Rom

Solar Decathlon Europe 2014

In Versailles, dort wo vor 300 Jahren der „Sonnenkönig“ Ludwig XIV. sich mit dem Schloss ein Denkmal setzte, fand in diesem Jahr eine ganz andere Art von Sonnenwett­bewerb statt: der internationale Hochschulwettbewerb für nachhaltiges und solares Bauen. Statt einem glanzvollen Palast wurden funktionierende Modelle von energieautarken Gebäuden präsentiert.

Der dritte „Solar Decathlon Europe“, an dem sich 20 Hoch­schulteams beteiligten, sah das italienische Team „Rhome for DenCity“ der Universität Rom III als Gewinner. Das mit nur knappem Vorsprung vor dem zweiten und dritten Platz gelandete, ausgezeichnete Gebäudekonzept sieht vor, 80 m2bestehender Wohnfläche den unterschiedlichen Lebenskonzepten von Familien anzupassen. Große Loggien sorgen für eine natürliche Kühlung, flexible Photo­voltaikschirme an den Fassaden erzeugen Strom und Schatten. Das Gebäude mit Sozialwohnungen soll als Teil eines Sanierungsprojekts am Stadt­rand von Rom umgesetzt werden.

Das Team „Atlantic Change“ aus Nantes, Frankreich, wurde mit einem Projekt, das das Thema „Urban Farming“ und städtisches Leben in einem Glasgebäude gekonnt umsetzte, Zweiter.

Der dritte Platz ging an das Team „Prêt-à-Loger“ aus Delft, Niederlande. Dieses entwarf ein Modernisierungskonzept für ein bestehendes, typisch niederländisches Wohnhaus und zeigte, wie sich durch das Vorsetzen einer Glasfassade mit Solarkomponenten ein Gebäude entwickeln lässt, das die benötigte Energie selbst erzeugt.

Von deutscher Seite waren drei Hochschulen am Wettbewerb beteiligt. Das Berliner Gemeinschaftsteam der TU und der Universität der Künste entwickelte mit „Rooftop“ ein Modell für die Erweite­rung des urbanen Raums. Unbewohn­te Dachstühle sollten zu energieeffizienten Wohneinheiten umgestaltet werden. Mit seinem Prototyp erreichte das Team den vierten Platz.

Mit „OnTop“ erreicht das Team der Fachhochschule Frankfurt den siebten Rang. Für die Innenstadtsanierung kann mit diesem Konzept eine neue Wohneinheit auf das Dach eines Bestandsge­bäu­des gesetzt werden. Das Energiekonzept ist so ausgelegt, dass die Abwärme des Altbaus ebenso genutzt werden kann, wie die auf der Dachfläche erzeugte solare Energie.

Das Team „Inside Out“, das von der Rhode Island School of design and Brown University sowie der Fachhochschule Erfurt gebildet wurde, kam mit seinem „Techstyle Haus“, das mit seiner textilen Hülle an ein organisch gewebten Tunnel erinnert, auf Rang 14.

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