Komplexe, nachrüstbare TGA

Die Maschinenbauschule in Ansbach

Das Ingenieurbüro Dess+Falk (www.dess-falk.de), Nürnberg, plante und überwachte die HLS-Technik sowie die Elektro- und Fördertechnik der Maschi­nenbauschule des Bezirks Mittelfranken in Ansbach. Schallgedämpfte Klassen-, CNC-Unterrichts- und EDV-Fach­klassen­räume, Schweißerei, Lehr­werkstätten für Metallver­arbei­tung, die Mittagsversorgungs-Einrichtung sowie Biblio­thek und Verwaltungsräume – es entstand ein hoch technisiertes, jederzeit nachrüstbares „Gesamt­paket“ einer modernen und ener­gie­sparenden Schule. Die Maße des Baukörpers, der von Süden her erschlossen wurde, beträgt 81 m x 38,5 m, die Hauptnutzfläche rund 4860 m2.

 

Haustechnikzentrale

Für die Versorgung der Maschi­nenbauschule entstand im UG des Gebäudes eine Haustechnikzentrale. In dieser Hauptzentrale wurden sämtliche für den Betrieb notwendigen, gebäudetechnischen Einrichtungen installiert, unter anderem ein Brennwertkessel (750 kWth) sowie ein Blockheizkraftwerk mit Pflanzenölbetrieb (335 kWth).

Die Wärme wird im Winter zu 100 % zur Gebäudeheizung über Bauteilaktivierung verwendet – die Abwärme des BHKW im Sommer für die Erzeugung von Kälte durch eine Absorptionskältemaschine.Zu den größten Wärme-/Kälte­verbrauchern gehört die Betonkerntemperierung (250 kW), die Heizregister der Lüftungsgeräte (480 kW) so­wie die statischen Heizkreise UG Nord und Süd (ca. 240 kW).

Die Abgasführung der Wärme­erzeuger erfolgt über außen liegende, auf dem Boden vor dem Heizraum aufgestellte Edel­stahlabgasrohre mit Wärmedämmung. Die Bauteiltemperierung sowie statische Heizflächen im UG, in den Treppenhäusern, im EG, 1. und 2. OG sorgen auf nie­drigem Tem­peraturniveau für eine Behei­zung: Einzelne Räume können klimatisiert werden, installiert wurden Teil- und Vollklimaan­la­gen.

Regenwassernutzung

Neben den üblichen Sanitärinstallationen für ein Schulgebäude wurde eine Regenwassernutzungsanlage zur Einsparung des Trinkwasserverbrauches rea­lisiert. Damit wird das von den Dach­flächen anfallende Regen­wasser in einer innen­lie­gen­den Zisterne im UG gesammelt. Über eine nachgeschaltete Druckerhöhungs­anlage werden damit die Urinal- und WC-Anlagen mit Spülwasser versorgt.

Das Abwasser aus den Werkstätten wird über einen separaten Ölabscheider mit Direktabsaugung entsorgt.

Bei den Drehmaschinen usw. ist als Schmiermittel Bohrmilch erforderlich, die nach Bedarf entsorgt werden muss. Hierfür wurde ein eigener Entsorgungsraum mit Bodenwanne geschaffen, der in einen Bohrmilch-Sammelbehälter mit Rührwerk und Direktabsaugung im Kellergeschoss entwässert.

 

Lüftung und Messraum

Neben normalen Teilklimaanla­gen zur Be- und Entlüftung in­nen­lie­gender Räume wurden spe­zielle Abluftanlagen z. B. für Diges­torien, für einen Lackierraum und als Wrasenabzug für Brenn­öfen realisiert. Für einen speziellen Messraum bei den Werkstätten entstand zur Ein­hal­tung eines vorgegebenen Raumklimas eine Vollklimaan­lage mit Heizung, Kühlung, Be- und Entfeuchtung.

Elektrotechnik und GLT

Um eine große Flexibilität zu ermöglichen, sind die Klassen- und Fachlehrräume mit Hohlraum- und Doppelböden ausgestattet worden; die Anschlüsse an die Einrichtung erfolgen über Bodentanks. Bei den Werkstätten wurde ein Stromschienen-System realisiert, das den flexiblen Anschluss der derzeit vorhandenen Maschinen ermöglicht.Für die zentrale Überwachung und Steuerung der technischen Anlagen wurde ein LON-System eingerichtet.

Dieses ermöglicht die Umsetzung einer Einzelraumregelung (Heizung/Kühlung) mit Beleuchtungssteuerung.

Fazit

Von den rund 20 Mio. € Gesamtbaukosten entfielen etwa 5,5 Mio. € auf die Haustechnik (inklusive Nebenkosten); das Projekt selbst erstreckte sich für Dess+Falk über fünf Jahre von 2006 bis 2010. Im September 2010 nahm die Schule den Lehrbetrieb auf.

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