Lösungen für das ganze Gebäude

Im Gespräch mit John Robb

tab: Als Moeller GmbH war die heutige Eaton Industries GmbH in Deutschland im Bereich der elektrischen Gebäudeausrüstung gut bekannt. Wie posi­tio­niert sich das Unternehmen heute?

John Robb: Moeller war in der Tat eine gut etablierte Marke – nicht nur in Deutschland, sondern auch in verschiedenen anderen Ländern. Mit dem Gebäudeautomationssystem „xComfort“ haben wir beispielsweise eine einfache Automatisierungstechnik für Wohngebäude auf den Markt gebracht.

Eaton bewahrt nicht nur alle Kompetenzen der Marke Moeller, sondern hat sie durch neue Produkte weiter ausgebaut.

Infolge verschiedener Übernahmen, darunter auch die von Delta Electrical im Jahr 2002 und in näherer Vergangenheit die von Cooper Industries im Jahr 2012, verfügt Eaton über das branchenweit größte Angebot an Elektro- und Sicherheitsprodukten und -lösungen für Gewerbe-, Industrie- und Wohngebäude. Von Gebäudesicherheitssystemen einschließlich Brandmeldung und Notbeleuchtung, netzbetriebener Energiesparbeleuchtung und Sicherheitstechnik bis hin zu einem breiten Spektrum an Energieverteilungs- und Energiemanagementprodukten ist Eaton extrem gut aufgestellt, um den Bedürfnissen des Gebäudemarkts gerecht zu werden. Damit unsere Kunden unser großes Spektrum an Kompetenzen und Lösungen besser ermessen können, bieten wir all diese Produkte unter dem Dach der globalen Marke Eaton an.

tab: Das Thema Energieeffizienz spielt im Rahmen der Energiewende insbesondere in Gebäuden – seien es Büro- oder Industriegebäude – eine wichtige Rolle. Wie ist Eaton in diesem Bereich aufgestellt?

John Robb: Energieeffizienz steht bei kleinen und mittleren Unternehmen und Hauseigentümern natürlich ganz oben auf der Tagesordnung. Die Energiekos­ten steigen zwar kontinuierlich an, werden aber als ein Faktor betrachtet, den die Unternehmen mit neuen Technologien kontrollieren können. Eaton bietet eine große Bandbreite von Lösungen und Produkten an, die speziell darauf ausgelegt sind, sowohl den Energieverbrauch als auch die Klimabilanz der Kunden zu verbessern. In vielen Industrie- und Gewerbegebäuden beispielsweise entfällt der größte Teil des Verbrauchs an elektrischer Energie auf die Beleuchtung. Durch den Geschäftsbereich für netzbetriebene Beleuchtungs­sys­teme in Großbritannien kann ­Eaton seinen Kunden dabei helfen, signifikant Energie zu sparen. LED-Systeme als energieeffi­ziente Beleuchtungslösung fanden in den vergangenen Jahren immer stärkeren Absatz und stellen jetzt etwa die Hälfte aller neu verkauften Beleuchtungsprodukte dar. Dieses Wachstum wird sich sehr wahrscheinlich fortsetzen, nicht zuletzt, weil LEDs auch weitere Vorteile bieten, z. B. höhere Lichtqualität, praktisch keinen Wartungsaufwand und bessere Steuerbarkeit. Das senkt die Gesamtbetriebskosten sogar noch weiter. Eaton arbeitet eng mit seinen Kunden zusammen, um Lösungen bereitzustellen, die nicht nur Kosten sparen, sondern auch die erforderliche, hochwertige Beleuchtung bieten. Um dies zu erreichen, führen wir in der Regel eine Begutachtung des Standorts durch, um anschließend eine maßgeschneiderte Lösung für den Kunden zu entwickeln. Danach erschließen sich dem Kunden die finanziel­len Vorteile direkt, weil er die jährliche Energieersparnis der Gesamtinvestition gegenüberstellen kann. In vielen Fällen ist eine Amortisation in weniger als zwei Jahren realistisch.

Unsere Kompetenzen be­schrän­ken sich aber nicht nur auf Be­leuch­tung. Eaton kann eine breite Palette von Energie­mana­ge­mentlösungen anbieten, mit denen sich ebenfalls eine erhebliche Energieersparnis erreichen lässt. Auch mithilfe von drehzahlvaria­blen Antriebslösungen, hocheffi­zienten USV-Systemen und einer Energieverbrauchsmessung unterstützen wir unsere Kunden dabei, ihren Energieverbrauch zu senken und dadurch Geld zu sparen.

tab: Sie bieten auch im Sicherheitsbereich – Safety für den Schutz der Menschen im Gebäude sowie Security als Schutz der Infrastruktur – umfassende Lösungen. Da passt das Portfolio der bisherigen Marke CEAG doch gut ins Konzept?

John Robb: Wir erachten den Schutz von Personen als die wichtigste Pflicht von Gebäude­eigentümern. Es gibt da nicht nur eine gesetzliche, sondern auch die moralische Verpflichtung, dafür zu sorgen, dass ein Gebäude sicher ist.

Die Marke CEAG, die im Zuge der Übernahme von Cooper Teil von Eaton wurde, ist Anbieter von Notbeleuchtungssystemen. Das CEAG-Zentralbatteriesystem „ZBS“ ermöglicht in vielen Gebäuden eine zentralisierte Notstromversorgung für Sicherheitsleuchten.

Weniger bekannt ist in Deutschland das Eaton-Angebot an Brandschutzsys­temen, das ebenfalls Lösungen umfasst, die Gebäude sicher machen. Durch die Kombination dieser beiden Produktbereiche kann Eaton Gebäudeeigentümer umfassend dabei unterstützen, Personen, Ressourcen und ihren Ruf zu schützen.

Selbstverständlich entspre­chen alle Gebäudesicherheits­sys­teme von Eaton den einschlägigen europäischen Produktnormen. Das reicht jedoch noch nicht, denn das System muss auch konform zu den örtlichen Gegebenheiten sein, so dass z. B. auf Fluchtwegen bei einem Stromausfall eine Mindestbeleuchtungsstärke gewährleistet ist. Weiterhin erfordern diese Produkte einen gewissen Aufwand. Sie müssen regelmäßig getestet und gewartet werden, um sicherzustellen, dass sie im Notfall einwandfrei funktionieren. Das ist gesetzlich vorgeschrieben und bei Ver­stößen können eine Geld- und im Katastrophenfall sogar eine Haftstrafe auf den Gebäudeeigen­tümer zukommen.

Eaton arbeitet deshalb eng mit den Gebäudeeigentümern und -planern zusammen, um sicherzustellen, dass die installierten Notbeleuchtungs- und Brandmeldesysteme den einschlägigen Bestimmungen entsprechen. Unser Ziel ist es, unseren Kunden dabei zu helfen, ihre Verpflichtungen zu verstehen und sich rechtlich abzusichern und dazu beizutragen, dass sie alle erforderlichen Vorsichtsmaßnahmen einhalten. Die Sicherheit von Menschen sollte allein schon Motivation genug sein, diese Verpflichtung sehr ernst zu nehmen, es ist aber auch finanziell sinnvoll. Die möglichen Sachschäden und die damit einhergehenden Auswirkungen auf den Geschäftsbetrieb können sehr teuer werden. Es gibt zahlreiche Beispie­le für Unternehmen, die nach ei­nem großen Katastrophen­fall wie einem Brand dauerhaft geschlossen blieben.

tab: Das heißt, Eaton ist heute Anbieter in der kompletten elektrischen Gebäudetechnik?

John Robb: Eaton verfügt über eines der vielfältigsten Angebote von Elektroprodukten auf dem Gebäudemarkt. Von Mittel- bis Niederspannungsschaltanlagen, Unterverteilern und Sammelschienen bis hin zu Beleuchtungs-, Gebäudesicherheits- und Ge­bäudeautomationssystemen sind wir sehr gut aufgestellt, um Gebäudeeigentümern, -planern und Installationstechnikern in den wichtigen Bereichen der Gebäudeelektrotechnik zielführend helfen zu können.

tab: Wie unterstützen Sie TGA-Ingenieure und Betreiber bei deren Aufgaben?

John Robb: Eaton unterstützt Ingenieure auf ganz unterschiedliche Arten. Ganz zu Beginn eines Projektes können wir technische Daten, Beratungsdienstleistungen und Unterstützung bei der Planung anbieten, um sicherzustellen, dass das Gebäude allen gesetzlichen und planerischen Vorgaben hinsichtlich der elektrischen Anlagen und der Sicherheitssysteme entspricht. Dazu können Begutachtungen vor Ort gehören, bei denen wir erörtern, wie sich der Energieverbrauch senken lässt. Danach arbeiten wir mit den Bauingenieuren zusammen an der Entwicklung von Lösungen, die genau auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. Zusätzlich können wir Schulungen sowie Unterstützung bei der fortlaufenden Wartung dieser Produkte anbieten – oder eben Wartungsdienstleistungen –, damit immer für einen optimalen Betrieb der Systeme gesorgt ist.

tab: Herr Robb, vielen Dank für das informative Gespräch.

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