Interpellets 2009

Messegeschehen

Zunehmend entdecken Kommunen Holzpellets als Brennstoff für die Heizungsanlagen in Ihren Gebäuden. Denn große Pelletsheizungen kommen in den Genuss staatlicher Förderung. Dabei haben Kommunen oft ein Problem: Die Planung großer Heizungsanlagen ist komplex. Belieferung und Lagerung von Pellets, die Abfuhr der Asche, all dies muss wohl durchdacht sein. Die Fachmesse Interpellets (www.interpellets.de ) bot rund 5000 Besuchern vom 7. bis 9. Oktober einen Überblick über das aktuelle Produkt- und Dienstleistungsangebot der Pelletstechnik. Drei Tage lang zeigten 138 Hersteller, Händler und eine stark gewachsene Zulieferindustrie der Pelletsbranche in der Messe Stuttgart ihre Produkte und Dienstleistungen. Die Ausstellungsfläche stieg im Vergleich zum Vorjahr um 23 % auf 8.600 m2.

Zum begleitenden Fachkongress, dem 9. Industrieforum Pellets, kamen am 6. und 7. Oktober 535 Experten der Branche.

Neuheiten

Die Walldorfer Lamtec GmbH & CO KG (Halle 3, Stand 0.5.15), spezialisiert auf Regelung und Optimierung von Feuerungsanlagen und internationaler Marktführer für Sensoren zur CO-Regelung, präsentierte auf der Interpellets ihre in Öl- und Gasfeuerungen bewährten Sensoren "CarboSen" und "KS1D". Mit den Sensoren zur Detektion von Unverbranntem (CO/H2) und der Erkennung des Restsauerstoffgehaltes im Abgas wird eine energieeffiziente Regelung von Feuerungsanlagen in Industrie und Haushalt ermöglicht. Das patentierte Verfahren der CO-Regelung erlaubt es, die Entstehung von Kohlenmonoxid (CO) kontinuierlich und schneller als herkömmliche Sensoren zu erfassen und darüber die Verbrennung zu optimieren. Der hohe Schadstoffausstoß von Holz- bzw. Pellet-Heizungen, der die positive Umweltbilanz dieser Heizungssysteme aus nachwachsenden Rohstoffen trübt, kann mit Hilfe der Sensoren nachhaltig reduziert und auf das Niveau von Öl- und Gasheizungen gesenkt werden.

Aus der Modellreihe Compact Pellet präsentierte Haas+Sohn (Halle 3, Stand 0.5.11) den "Compact Pellet 310.06". Wie die anderen Pelletsöfen der jüngsten Generation erkennt auch dieser die Zusammensetzung und Heizqualität der Pelletsladung, misst automatisch Verbrennungsverlauf und Raumtemperatur und passt Luft- und Brennstoffzufuhr dementsprechend an. Mit kompakteren Abmessungen (528 mm (b) x 995 mm (h) x 559 mm (t)) und einem von klaren, geraden Linien geprägten Design, hebt sich der neue Pelletsofen rein äußerlich merkbar von seinen Vorgängern ab.

ENplus-Siegel

Mit dem Siegel ENplus stellte das Deutsche Pelletinstitut (DEPI) ein neues Zertifikat für Holzpellets vor. Damit wird die ab 2010 in Kraft tretende europäische Norm für Holzpellets (EN 14961-2) umgesetzt. Über eine reine Produktnorm hinaus wird ENplus die gesamte Lieferkette in sein Zertifizierungssystem einbinden und zudem international gültig sein. Dadurch soll das neue Zeichen einen bislang nicht bekannten Standard mit einer für den Verbraucher sehr weitgehenden Qualitätssicherheit gewährleisten. Das Zeichen wird vom Deutschen Pelletinstitut vergeben und wurde vom Deutschen Energieholz- und Pelletverband e.V. zusammen mit dem Deutschen Biomasseforschungszentrum Leipzig entwickelt.

Der Verbraucher wird das vom DEPI vertriebene ENplus-Zeichen ab 2010 auf dem Lieferschein oder auf Pelletsäcken (Sackware) finden. Nach einer mehrjährigen Diskussion wird für Holzpellets als ersten Biomassebrennstoff künftig europaweit eine Norm gelten, die die Holzpresslinge in drei Klassen einteilt. Für den privaten Verbraucher ist vor allem die Klasse A1 relevant. Holzpellets der Klasse A1 dürfen nur einen Aschegehalt von 0,5 % (Nadelholz) beziehungsweise 0,7 % (Hartholz) aufweisen. Die Klasse A2 trägt dem breiteren Rohstoffspektrum mit einem Aschegehalt bis zu 1 % Rechnung. Damit integriert die Norm die etwas weiter gefassten Ansprüche von Feuerungen vor allem in den südeuropäischen Ländern. Die mit der europäischen Norm erstmals definierten Industriepellets deckt laut DEPI nicht das ENplus-Zeichen, sondern das ebenfalls neue EN-B-Zertifikat ab. Hiermit verbunden werden höhere Aschegehalte und ein erweitertes Rohstoffpotential.

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