Querlüftung und Wärmerückgewinnung
„Bis vor wenigen Jahren wurde das Lüften damit gleichgesetzt, das Fenster regelmäßig zu öffnen. Bei alten Gebäuden ohne Wärmedämmung war dieses Vorgehen auch angemessen, da die Wände relativ luftdurchlässig waren“, erklärt Martin Edler von Dall’Armi, Geschäftsführer der Blauberg Ventilatoren GmbH (www.blaubergventilatoren.de). Bei Gebäuden mit einer hohen Wärmedämmung reicht dies nicht aus. Es müssen Lüftungskonzepte konzipiert werden, die eine Fensterlüftung ersetzen können.
App für eine intuitive Bedienung
Bei der Entwicklung seiner Lüftungssysteme achtet Blauberg Ventilatoren auf eine einfache Montage sowie eine leichte Bedienbarkeit. Zudem war es wichtig, dass sich die Geräte ohne großen Aufwand an die Gewohnheiten der Nutzer im Alltag anpassen lassen. Das bedeutet u.a., dass nicht in jedem Raum auf dem gleichen Niveau gelüftet werden muss. Viele Lüftungsbauer lösen diese Aufgabenstellung, indem die Geräte bereits bei der Montage miteinander verkabelt werden, so dass sie sich später gemeinsam steuern lassen. „Beim „Expert A50-1 W“ von Vento ist dies nicht notwendig. Die Geräte sind über WLAN ansteuerbar und können nach der Installation per Laptop oder Computer mit USB-Schnittstelle in Gruppen eingeteilt werden. Diese lassen sich dann über eine App auf dem Smartphone oder Tablet bedienen. Die Anwendung steht sowohl für Android als auch für iOS zur Verfügung“, erläutert der Blauberg-Geschäftsführer. Jedes Lüftungsgerät verfügt über einen internen Router, so dass sich pro Gruppe vier Geräte zusammenschließen lassen. Wird ein externer Router verwendet, sind bis zu 32 Lüftungskomponenten in einem Verbund möglich.
Über die App können die Anlagen ein- und ausgeschaltet werden. Darüber hinaus ist auch die Einstellung verschiedener Geschwindigkeitsstufen des Lüftungsbetriebs möglich. Die verschiedenen Modi können auch individuell gesteuert werden; eine stufenlose Regelung ermöglicht es, die Lüftung an die eigenen Vorlieben anzupassen. Diese Funktionen lassen sich in verschlankter Form mit einer ebenfalls erhältlichen Fernbedienung durchführen. Mit mobilen Endgeräten bekommt der Nutzer zusätzlich eine Übersicht über alle Lüftungsverbünde und kann diese gezielt kontrollieren. Bei Bedarf verfügen die Geräte zudem mit dem UDP-Protokoll über eine Schnittstelle, die eine Einbindung der Lüftung in ein „Smart Home“-System ermöglicht.
Hexagonale Struktur
der Wärmetauscherzellen
Grundsätzlich sind zwei Betriebsmodi möglich: Querlüftung und Wärmerückgewinnung (WRG). Bei der Querlüftung fördern die Geräte – abhängig von den Einstellungen – kontinuierlich Luft in den Raum hinein oder aus ihm heraus und sorgen so für einen permanenten Luftaustausch, der im Besonderen zur Nachtabkühlung im Sommer genutzt werden kann. Das geschieht oft – besonders im Wohn- und Schlafbereich – über mehrere Räume hinweg mittels paarweise geschalteten Lüftungskomponenten. Dabei übernimmt ein Gerät den Zuluftbetrieb, während das zweite die verbrauchte, warme Luft nach draußen befördert. In typischen Ablufträumen wie Küche und Bad sollten dagegen zwei Geräte pro Raum installiert werden, um einen Überdruck zu verhindern. Alternativ lässt sich in Ablufträumen ein Ablüfter einsetzen.
Für den WRG-Modus wird in jeder Anlage ein keramischer Enthalpie-Wärmetauscher verbaut. Die Lüftungssysteme können jeweils sowohl im Zu- als auch im Abluftbetrieb eingesetzt werden. Im WRG-Betrieb wechselt das Gerät nach jeweils 70 s die Richtung. „In der ersten Phase wird in den Geräten mit der abströmenden Luft der Wärmespeicher erwärmt. Dieser hat eine hexagonale Wabenstruktur, wodurch die Oberfläche des Speichersteins effektiv vergrößert wurde, ohne dabei die Strömungseigenschaften des Wärmespeichers merklich zu beeinflussen“, erläutert der Geschäftsführer. Die Zuluftgeräte sorgen in derselben Phase für die benötigte frische Luft. Nach 70 s wechselt die Richtung aller Geräte: Die Zuluft wird nun über den Wärmespeicher erwärmt und die Abluft gibt ihre Wärme an die Wärmespeicher der vorherigen Zuluftgeräte ab. Die „Expert A50“-Reihe von Vento ermöglicht im Wärmerückgewinnungsmodus eine Förderleistung von bis zu 25 m3/h.
Sensorsteuerung per Luftfeuchtigkeit
Daneben ist jede Anlage mit einem Feuchtesensor ausgestattet. Dieser überprüft permanent die Luftfeuchtigkeit im Raum und schaltet den Lüftungsverbund bei Überschreiten eines vorher eingestellten Grenzwertes auf die maximale Stufe, bis wieder ein Niveau unter dem Höchstwert erreicht wurde. Wenn die Nachlaufzeit abgelaufen ist, schaltet sich die Anlage automatisch auf die vorherig eingestellte Stufe zurück. Ergänzend kann bei Bedarf ein CO2-Sensor über einen 0-bis-10-V-Anschluss oder einen Schaltkontakt verbunden werden.
Wird die Anlage komplett abgeschaltet, aktiviert sich eine Lüftungsklappe. Diese sorgt für eine Abdichtung nach außen, so dass keine Wärmeverluste entstehen. Dazu trägt auch die Außenabdeckung bei, die hohen Windlasten standhält. Sowohl die Innen- als auch die Außenabdeckung lassen sich für Wartungszwecke abnehmen.