RLT-Anlagen für das Donauisar-Klinikum Deggendorf
Das Großkrankenhaus Deggendorf, größter Standort des Donauisar-Klinikums, ist in die II. Versorgungsstufe eingeteilt, versorgt also mit seinen zahlreichen Fachabteilungen auch überörtliche Schwerpunktaufgaben. Um diese Hochleistungsmedizin anbieten zu können, investiert das Krankenhaus laufend in neue Medizin- und Gebäudetechnik. So wird der komplette Neubau mit zwölf OP-Sälen, Sterilvorbereitung und Sozialräumen mit Lüftungstechnik der Marke Wolf Geisenfeld ausgestattet.
Hygienisch optimal
Die Räumlichkeiten werden von 17 RLT-Geräten in Hygieneausführung mit optimal hygienisch aufbereiteter Frischluft versorgt. Besonderen Wert wurde auf eine maximale Energieeinsparung sowie höchste hygienische Qualitätsstandards in der Geräteausführung gelegt. Alle Normen und Richtlinien, wie die DIN 1946-4, die VDI 6022 und die RLT-Richtlinie 01 werden konsequent eingehalten. Die komplette Anlagentechnik erfüllt die ErP 2018. Die Luftaufbereitung erfolgt zentral über zwei identische Zu- und Abluftgeräte mit 64.000 m3/h Volumenstrom. Die beiden Geräte liefern die Hauptlast und wurden als redundantes System projektiert. Im Standardbetrieb laufen beide Geräte auf halber Leistung. Für Notfälle oder Wartungsarbeiten ist auch ein Gerät in der Lage, ohne Leistungseinbußen die komplette Versorgung zu übernehmen. Maximale Anlagensicherheit wird so gewährleistet. Die perfekte Aufbereitung für die höchst sensiblen Räumlichkeiten erfolgt über Zonengeräte.
Jeder OP verfügt über ein separates Zuluftgerät, alle Konditionen sind individuell regelbar. Als Wärmerückgewinnung wurden zwei Hochleistungs-Kreislaufverbundsysteme (HKVS) mit zugehöriger Hydraulikeinheit gewählt. In dem aus eigener Entwicklung und Fertigung stammende System erfolgt keine Vermischung von Zu- und Abluft, da die Luftströme komplett voneinander getrennt sind. Es sind hohe Wirkungsgrade mit Rückwärmezahlen von bis zu 80 % möglich. Zudem hat es extrem kompakte Abmessungen und kann räumlich getrennt voneinander aufgestellt werden.
Da es sich im konkreten Anwendungsfall um eine Sanierung mit begrenztem Raumangebot handelte, mussten die Geräteabmessungen den Einbringöffnungen und den Raumvorgaben der vorhandenen Lüftungszentralen angepasst werden. Alle Höhen- und Tiefenabmessungen der Gehäusekuben wurden unter Berücksichtigung der technischen Vorgaben und Vorschriften den räumlichen Gegebenheiten von Wolf Geisenfeld optimal angepasst (Rastermaß Wolf Geisenfeld: 10 mm). Die Systeme wurden mit einer integrierten Filtervorerwärmung ausgerüstet. Damit ist die Einhaltung der zusätzlichen Forderungen der DIN EN 13779 und VDI 6022 sichergestellt.
Hochwertige Materialien bestimmen die Innenverkleidung der Geräte. Neben einem Boden aus Edelstahl (V2A) wurden die Wände und die Decke in Aluminium (AlMg3) ausgeführt. Diese Kombination ermöglicht eine hohe Korrosionsbeständigkeit gegen Reinigungsmittel und besitzt eine keimhemmende Wirkung. Zudem ist diese Ausführung unempfindlich gegen Oberflächenbeschädigungen wie Kratzer, die bei der Montage, Wartung oder Reinigung verursacht werden können. Eine sich daraus ergebene Korrosionsgefahr wird ausgeschlossen.
Befeuchtung und geringer Energieaufwand
Neben keimfreier und wohltemperierter Luft ist die Befeuchtung ein weiterer Aspekt, mit dem die Gebäudeluft die Gesundheit und Genesung der Patienten unterstützen kann. Für eine ideale Raumluftfeuchte von 40 bis 60 % arbeiten Dampfbefeuchter in den Zuluftgeräten, die ideale Feuchteverhältnisse auch in der Heizperiode sicherstellen. Während den Sommermonaten wird ein adiabates Befeuchtungssystem zur Kältegewinnung genutzt. Die durch adiabate Befeuchter gekühlte Abluft wird über das WRG-System zur Klimatisierung der Zuluft eingesetzt. Diese freie Kühlung beansprucht nur einen sehr geringen Energieaufwand und kühlt die Außenluft trotzdem um bis zu 10,5 K ab.
Bei der Auswahl der Ventilatoren, den größten Stromverbrauchern im Gerät, wurde besonderer Wert auf die Energieeffizienz gelegt. Es wurden Motoren der EEF-Klasse IE3 verbaut, die mittels Frequenzumformer leistungsgeregelt für Netzbypass betrieben werden. Während der Grundlüftung werden alle nicht erforderlichen Einbauten umgangen. Verantwortlich für diese auf Hygiene und Energieeffizienz ausgerichtete Planung war das Ingenieurbüro Hofbauer aus Deggendorf. Die fachgerechte Montage der Geräte übernahm die Firma Schenk und Plomer aus Altheim bei Landshut.
Das Donauisar-Klinikum besteht aus insgesamt drei Kliniken an den Standorten Deggendorf, Dingolfing und Landau. Durch die Fusion zu einem Gesamtunternehmen entstand das größte Klinikum in Niederbayern mit über 730 Betten, jährlich mehr als 30.000 stationären Patienten und ca. 2000 Mitarbeitern. Gemäß dem Leitsatz „Gemeinsam mit Hand und Herz“ bietet dieser Zusammenschluss ein breit gefächertes Leistungsspektrum mit insg. 20 Hauptfachabteilungen in denen die Patienten umfassend und kompetent umsorgt werden. Das Klinikum in Deggendorf bildet den größten Standort.