Solartechnik 2014

Regenerative Wärme und elektrische Energiespeicher

Geht in der Solarbranche das Licht aus? Davon ist ganz und gar nicht auszugehen. Auch wenn die europäischen Produzenten von Bauteilen und Systemen in der Photovoltaik in den letzten Jahren schwer an der Marktentwicklung zu leiden hatten, wird die Sonnenenergie ein wesentlicher Bestandteil des Bauens werden. Nur wird es schwieriger werden, die Solartechnik isoliert und für sich allein zu betrachten. Dies wird kein Nachteil sein, da der Umgang mit solaren Techniken Selbstverständlichkeit werden muss und nicht ein Feld für wenige Spezialisten.

Sonnenernte auf dem Dach und …

Somit kann die Solarbranche nur gewinnen, wenn sie sich neuen Themenfeldern öffnet, wie es die Fachmesse Intersolar Europe in diesem Jahr geplant hat. Zu diesen neuen Themen zählt der Messebereich „Regenerative Wärme“. In Halle C4 der Messe München werden neben der solaren Wärmeerzeugung auch regenerative Heizsysteme wie Pellets- und Hackschnitzelheizungen sowie energieeffiziente Technologien wie Mini-BHKW bzw. KWK-Anlagen und Wärmepumpen stehen. Eine Forumsveranstaltung in Halle C4 trägt zum Informationsaustausch bei. Mit der Erweiterung ihres Angebots will die Intersolar Europe dazu aufrufen, die Energiewende im Wärmemarkt schneller voranzutreiben.

Eile tut auch durchaus Not. Denn die europäische Richtlinie „Nearly Zero Energy Building (NZEB)“ ab 2020 legt für Neubauten einen minimalen Energieverbrauch fest. Ab 2015 sieht zudem die „EU-Verordnung zur umweltgerechten Gestaltung von Warmwasserbereitern und Warmwasserspeichern“ – kurz: „Energy Labelling“ – neue Mindestanforderungen und ein Energielabel für Heiz­sys­teme vor. Davon werden vor allem regenerative Heizsysteme profitieren. Das Zusammenspiel der Wärmeerzeuger kann weitere Impulse für mehr Sonne und weniger fossile Energieträger bei der Wärmeerzeugung geben.

… Speicher im Keller

Der Strom kommt vom eigenen Dach. Das dies nahezu auf jedem Dach möglich ist, egal in welche Richtung es ausgerichtet ist, zeigte das Jahr 2013. So war auf der Intersolar Europe 2013 in der PV-Branche das Thema Ost-West, sprich die Ausrichtung der PV-Anlagen auf dem Dach in Ost-West-Richtung, das bestimmende Thema.

2014 wird der Speichertechnologie eine eigene Fachmesse im Rahmen der Intersolar Europe gewidmet. Unter dem Titel „ees – electrical energy storage“ wird in Halle B1 die gesamte Wertschöpfungskette der Batterie- und Energiespeichertechnik – von der Komponente über die Fertigung bis hin zur konkreten Anwendersituation – präsentiert.

Energiespeicher, thermische wie elektrische, ermöglichen einen höheren Eigenverbrauch von Solarstrom, tragen zur Entlastung der Stromnetze bei, spielen eine zentrale Rolle bei der Elektromobilität und sorgen so an unterschiedlichen Stellen für eine effiziente und sichere Stromversorgung. Begleitend zur Fachmesse ist ein mehrtägiger Kongress geplant.

Zusammenarbeit auf dem Dach

Die gewerkeübergreifende Zusammenarbeit am Bau muss weiter an Bedeutung gewinnen. So zeigt sich auf dem Dach und an der Fassade, dass ein getrenntes Werken immer schwieriger wird. Denn neben den Aufgaben des Schutzes vor der Witterung haben Dach und Fassaden zunehmend Funktionen der Energiegewinnung und der Raumklimatisierung inne. Auf dem Dach ist das Zusammenwirken inzwischen besonders gut zu beobachten. Wurde anfangs auf das Dach einfach eine Solaranlage montiert, wurde mit den nächsten Schritten vermehrt darauf geachtet, dass die Wechselwirkung zwischen Dach und Solaranlage abgestimmt wurde. Die Vermeidung der Dachdurchdringung, die Berechnung der Windlast von aufgeständerten Anlagen und die ersten Indachanlagen waren weitere Schritte. Es folgten optisch zum Dach harmonierende Solarsysteme.

Inzwischen machen sich Anbieter von Dachsystemen verstärkt Gedanken, wie die Abstimmung mit Solaranbietern weiter verbessert werden kann. So arbeitet beispielsweise Franken­solar mit Braas zusammen. Das Photovoltaik-Indachsystem „Braas PV Indax“ ist als Lösung entstanden, die eine komplette Dachintegration einschließlich des Einbaus von Fenstern von Velux ermöglicht. Frankensolar bietet dazu das passende Speicherset aus „SMA 6.0H“ und der Sony-„Fortelion“-Lithium-Ionen-Technologie an. Nutzen ziehen aus dieser Kooperation können Elektriker, Fassadenbauer und Dachdecker gleichermaßen. Weitere Kooperationen machen durchaus Sinn und können die Zusammenarbeit am Bau weiter verbessern.

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