Temperierte Luft im Bürokomplex

Firmensitz in denkmalgeschützter Ordensschreinerei

Im neu entstandenen Limburger Stadtviertel Pallottiner Klostergärten hat die Beratungsgesellschaft MNT Gruppe einen besonderen Gebäudekomplex errichtet. Der neue Firmensitz verbindet moderne Architektur mit historischer Bauweise: Die denkmalgeschützte Schreinerei der Ordensbrüder aus dem Jahr 1897 wurde zu großen Teilen erhalten und mit einem viergeschossigen Neubau verbunden. Für den hohen Luftaustausch in beiden Gebäuden und ein angenehm temperiertes Arbeitsklima sorgt ein System, das eine Fußbodenheizung mit einer kontrollierten Lüftung kombiniert und daher flexibel an die unterschiedlichen Bodenhöhen angepasst werden kann.

Die neue Anschrift der MNT Gruppe in Limburg erinnert an die Vorgeschichte des Stadtviertels: Die Bruder-Kremer-Straße ist Teil des ehemaligen Pallottiner Klostergeländes. Mit der Restaurierung des Stadtquartiers Klostergärten soll Altes bewahrt und mit Neuem verbunden werden. Die Pallottiner erwarben 1895 das 7 ha große Areal für die Neuerrichtung eines deutschen Missionshauses. Im Jahr 2012 starteten die Albert Weil AG und ihre Noll Baugesellschaft Verhandlungen mit dem Verein der Norddeutschen Pallottiner und der Stadt Limburg. 2017 folgte der Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan und damit das Baurecht. Auf einer Fläche von rund 35.000 m2 entstanden über 50 Wohnungen und 20 Einfamilienhäuser, ein Lebensmittelgeschäft, ein Ärztehaus sowie der neue Limburger Standort der MNT-Gruppe. 

Beratungsgruppe unter neuem Dach

Im neuen Bürokomplex legte die MNT-Gruppe die beiden Limburger Standorte zusammen. Denn das Stadtquartier Klostergärten vereint die Nähe zur Innenstadt mit einer guten Anbindung an die Autobahn.

Der neue, rund 6.600 m2 große Firmensitz in Limburg kombiniert zeitgenössische Architektur mit historischer Bauweise: Die MNT Gruppe ließ die denkmalgeschützte Ordensschreinerei umfassend sanieren und um einen modernen Neubau ergänzen. Beide Gebäude sind über einen Verbindungsgang leicht zu erreichen. Das Bauprojekt wurde nach der Grundsteinlegung im Juli 2016 im Sommer 2017 fertiggestellt. Insgesamt umfasst der Gebäudekomplex 49 Räume bei einer Büro- und Nutzfläche von 3.200 m2 sowie 140 Parkplätze.

Besondere Kombination von Alt- und Neubau

Die ehemalige, dreigeschossige Schreinerei der Pallottiner aus dem Jahr 1897 sollte zum größten Teil erhalten bleiben und sich an den bereits sanierten Nachbargebäuden orientieren. Das Limburger Architekturbüro André und Erich Kramm baute das Dachgeschoss mit Gauben aus und ließ den hölzernen Dachstuhl sichtbar. Auch die historische Treppenanlage und die gusseiserne Trägerkonstruktion wurden erhalten. Der Altbau wird von der MNT Gruppe vorrangig für Besprechungen und Konferenzen genutzt. Der Neubau wiederum wurde als Massivbau mit vier Vollgeschossen geplant. Die helle Fassade aus Beton-Sandwich-elementen sorgt mit ihrer klaren Geometrie für einen Blickfang im neuen Stadtquartier und fügt sich zugleich harmonisch in das historische Ensemble ein. Die Beratungsgesellschaft richtete hier hauptsächlich modern ausgestattete Büros mit insgesamt 140 Arbeitsplätzen ein.

Um den Mitarbeitern und Mandanten ein jederzeit angenehmes Raumklima zu ermöglichen und den Mindestluftwechsel sicherzustellen, war die Installation einer kontrollierten Gewerbelüftung die beste Wahl. Auch eine Gebäudekühlung im Sommer gehörte zu den Anforderungen. Dabei sollte sich die Heiz- und Klimatechnik flexibel an die unterschiedlichen baulichen Gegebenheiten im Alt- und Neubau anpassen. Der Bauherr entschied sich für das System „Airconomy“ des Raumklimaspezialisten Schütz. Das System kombiniert die Funktionen Heizen, Lüften und Kühlen und erfüllte somit alle Anforderungen des neuen Firmengebäudes. „Airconomy“ setzt sich aus einer Warmwasser-Fußbodenheizung und einem kontrollierten Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung zusammen. Zudem gibt es die Möglichkeit einer bedarfsgerechten Kühlung.

Lüftungssystem einfach installiert

Die Wahl eines Komplettsystems bot gleich mehrere Vorteile bei der Planung und Installation. Alle Komponenten konnten von Schütz individuell auf die jeweiligen Anforderungen im Bestand sowie im Neubau angepasst werden. So stellen die unterschiedlichen Bodenaufbauhöhen kein Problem bei der Installation des Systems in beiden Teilen des Gebäudekomplexes auf einer Fläche von 2.964 m2 dar. Die Systemkomponenten für Flächenheizung und Luftverteilung fanden während der Ausbauphase unter dem Estrich Platz. So blieb auch die anschließende flexible Raumgestaltung erhalten. Herzstück in jedem Raum ist das „Airconomy“-Systemmodul, das als Wärmetauscher funktioniert. Nocken auf der Oberseite fixieren die Heizrohre der Fußbodenheizung, während Kegelstümpfe auf der Unterseite einen 800 mm x 20 mm großen Hohlboden ausbilden, durch den die Zuluft breit gefächert zu den Luftauslässen vor den Fensterflächen strömen kann. Die Lüftungskomponenten werden auf Trittschalldämmung „EPS-T 25-2“ mit einer Trittschallverbesserung von 29 dB verlegt. Dabei wird die Zuluft bedarfsweise nachgeheizt oder nachgekühlt. Die Geometrie des Systemmoduls sorgt darüber hinaus für ein Schalldämpfungsmaß von 42,6 dB.

Die Außenluftvolumenströme wurden nach der zu diesem Zeitpunkt gültigen Norm DIN EN 13779 (IDA3) für Bürogebäude geplant. Insgesamt war eine Luftmenge von rund 11.000 m³/h erforderlich. Das Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung sorgt in allen Büro- und Konferenzräumen kontinuierlich für frische Luft und führt die verbrauchte, feuchte Raumluft automatisch nach außen ab. So werden Feuchteschäden und Schimmel vermieden. Das Institut für Umwelt-Hygiene des Ruhrgebiets bescheinigt die hygienische Funktionsweise von „Airconomy“.

Unsichtbare Technik für ein gesundes Arbeitsklima

In jedem Büro kann die Raumtemperatur nach Bedarf individuell eingestellt werden. Denn die Zuluft wird durch die Heiz- und Kühlfunktion von „Airconomy“ auch gleichzeitig temperiert. Die Wärmerückgewinnung sorgt dafür, dass der Wärmebedarf des Gebäudes geringgehalten wird. Das Abluftsystem führt die verbrauchte Luft der Wärmerückgewinnung zu, um die nachströmende Außenluft vorzuwärmen oder abzukühlen. Auch im Sommer herrscht so ein angenehmes Arbeitsklima. Bei der Planung galt es, eine besonders hohe Kühllast im Altbau zu berücksichtigen. Im Bestand werden ca. 35 kW erreicht, im Neubau sogar ca. 73 kW. Nach dem Prinzip der stillen Kühlung führt „Airconomy“ bei Bedarf gekühltes Wasser durch die Rohrregister im Boden und kühlt die Zuluft automatisch vor.

Schütz integrierte alle technischen Systemkomponenten unsichtbar in die Gebäudekonstruktion. Lediglich zurückhaltend gestaltete Luftauslässe im Bodenbelag lassen auf die effiziente Haustechnik schließen.

„Das System ,Airconomy‘ funktioniert einwandfrei in unserem neuen Bürokomplex“, schlussfolgert Jochen Altbrod, einer der geschäftsführenden Gesellschafter der MNT Gruppe. „Das Lüftungssystem ist leise und das Raumklima sehr angenehm. Gerade jetzt in Zeiten der Corona-Pandemie ist ein permanenter Luftaustausch notwendig, um das Infektionsrisiko zu senken.“

Info

MNT Gruppe

Die MNT Gruppe ist eine unabhängige, überregional tätige Unternehmensgruppe mit internationalem Netzwerk. Seit über 40 Jahren bietet die Kanzlei Leistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Rechtsberatung und Unternehmensberatung an. Frankfurt am Main, Montabaur und Wiesbaden sind weitere Standorte.

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