Blick auf Barrierefreiheit

Training im Handicap-Overall

Den Blick auf die Barrierefreiheit und die Bedürfnisse des Alters rich­teten gut 100 Planer und Ar­chitekten im Rahmen eines Praxis­seminars in der Signal-Iduna-Arena in Dortmund.

Praxisnah wurde das vom Haus­technikspezialisten Tece ver­an­staltete Seminar durchgeführt: Im Handicap-Outfit wurden die körperlichen Einschränkungen, mit denen man mit zunehmendem Alter zu kämpfen hat, hautnah erlebbar. Der demographische Wan­del ist zum Dauerthema geworden, vor allem in der Bau­branche. Dr. Ste­fanie Gurk re­fe­rierte über Woh­nen und Leben im Alter. Als Fachärztin für All­ge­meinmedizin berät sie seit 20 Jahren Unternehmen in Sachen Barrierefreiheit. 2,17 Mio. Pflegebedürftige gibt es mitt­lerweile in Deutschland, zwei Drittel von ihnen leben zu­hause. Die Tendenz ist weiter steigend.

„Das Lebensumfeld bestimmt die Lebenserwartung. Was der Kunde sich heute wünscht, ist vor allem Normalität und Individualität. Das heißt: Produkte müssen barrierefrei und gleichzeitig ästhetisch anspruchsvoll sein. Niemand fühlt sich in einer Einrichtung wohl, die offensichtlich an ein Krankenhaus oder Pflegheim erinnert“, erklärte die Allgemeinmedizinerin.

Mit den Handycap-Outfits, werden alters- und krankheits­typi­sche Beeinträchtigungen wie Sehschwäche, Gehprobleme und Lähmungen verdeutlicht. Zudem simulieren sie, mit welchen Problemen ältere, behinderte oder pflegebedürftige Menschen im Alltag konfrontiert sind. So wird den Seminarteilnehmern ein Blickwechsel ermöglicht werden. Frau Dr. Gurk ist sich sicher: „Gute Funktionen setzen sich am Ende immer durch. Es gibt Hilfe­stellungen – wir müssen sie nur bewusst einsetzen. Und letzt­endlich Umfelder schaffen, die diese Generation stützen und unterstützen.“

Stützklappgriffe, Abbau von Schwellen, bodenebene Duschen, spezielle Farbkonzep­te mit klaren Kontrasten für die WC-Betätigungsplatten und mög­lichst nachrüstbare Modul­sys­teme – das sind die Empfeh­lun­gen, die sie den Teilnehmern für die Badgestaltung an die Hand gibt. Ihre Bitte an die Fach­leute: „Es ist entscheidend, flexi­ble Konzepte zu entwickeln und wichtige Details schon bei der Planung zu beachten.“

Mehr Informationen zu den Seminaren für Architekten und Planer im Jahr 2014 gibt es unter www.tece.de/seminare.

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