Online-Gesprächsrunde zur Klimatechnik

„Wie wird HVAC-Technik Covid-19-sicher?“

Im Rahmen des Online-Panels „Building Technology Experts – die klügsten Köpfe für intelligente Gebäude“ diskutierten Prof. Dr.-Ing. Christoph Kaup, Howatherm Klimatechnik, Robert Oettl, TÜV Süd Advimo GmbH, André Preußler, Caverion, und Bernhard Steppe, Wolf GmbH, unter der Moderation von Wolfgang Moderegger, Builtworld, am 17. September 2020 über die Herausforderungen für die Lüftungs- und Klimabranche, die sich durch die Pandemie mit Covid-19 ergeben. Dabei stellten die Experten übereinstimmend fest, dass die Lüftungs- und Klimabranche Teil der Lösung sein kann.

André Preußler stellte bereits zu Beginn fest: „Jede Anlage ist unterschiedlich, daher gibt es kein generelles Konzept.“ Gerade das Wiederanfahren der RLT-Anlagen nach längerem Stillstand könne zu einer Herausforderung werden. Generell sei vor einer Wiederinbetriebnahme eine Wartungsmaßnahme zu empfehlen, riet Robert Oettl daher. „Jetzt an der Schwelle zur Heizperiode gehört eine Hygieneinspektion“, äußerte sich Bernhard Steppe in die gleiche Richtung.

Auf die Komplexität des Themas ging Prof. Christoph Kaup ein: Demnach könnten Anlagen im Sommer mit möglichst großem Außenluftanteil gefahren werden. Im Herbst allerdings müsste ein zu hoher Außenluftanteil vermieden werden, um eine Austrocknung des Gebäudes zu vermeiden. In einer trockenen Luft könnten sich Aerosole zudem einfacher verbreiten. Allerdings seien in einer Bestandsanlage die Handlungsmöglichkeiten eingeschränkt.

Die Raumluftfeuchte sollte idealerweise innerhalb des Behaglichkeitsfeldes und damit zwischen 40 und 60 % liegen. Hierbei gelte, es zu messen und gegebenenfalls nachzujustieren. Denn oberhalb von 60 % Feuchte besteht die Gefahr eines Wachstums von Keimen, unterhalb von 40 % werden Aerosole schwebfähig und bleiben somit länger in der Luft.

Dass bei einer guten Filterung auch Umluftanlagen durchaus zur Reduzierung der Aerosole beitragen, stimmt in diesem Zusammenhang positiv. Mit einer Kombination aus Filtern der Klasse F7 (ePM1 ≥ 60 %) und F9 (ePM1 ≥ 80 %) käme man schon recht weit, hieß es in der Diskussion. 

Es komme darauf an, das Anforderungsdreieck aus Behaglichkeit, Energieeffizienz und Hygiene ins Gleichgewicht zu bringen. Robert Oettl rät Investoren, bei RLT-Anlagen nicht auf eine Minimallösung zu setzen. Die Veranstaltungsreihe (www.builtworld.com/building-technology-experts/)wird fortgesetzt.

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