Pumpenspezialist Homa blickt zurück auf 75 Jahre Unternehmensgeschichte

Vom kleinen Handwerksbetrieb zum international agierenden Hersteller

Vor 75 Jahren hat der Elektromaschinenbauer Hans Hoffmann sen. mit 24 Jahren in einem ehemaligen Stallgebäude im Rhein-Sieg-Kreis, in der Nähe von Köln, eine Werkstatt zur Reparatur von Elektromotoren gegründet. Innerhalb von drei Generationen hat sich der kleine Handwerksbetrieb zu einem internationalen Industrieunternehmen in den Bereichen Abwasser- und Gebäudetechnik entwickelt. „Ein mutiger Gründergeist ist heute genauso gefragt, wie er es damals schon war“, sagt Hans Hoffmann, Enkel des Gründers und heutiger Geschäftsführer der Homa Pumpenfabrik GmbH, deren Name sich aus den Anfangsbuchstaben des Familiennamens Hoffmann und dem Begriff „Maschinenbau“ zusammensetzt. „Das bedeutet jeden Tag mehr wissen, Neues wagen, schnell und klug entscheiden, Fehler respektieren und natürlich daraus lernen. Diese Werte zeichnen Homa bis heute aus.“

Die neue Produktionshalle am Hauptsitz in Neunkirchen-Seelscheid wurde im November 2020 fertiggestellt.
Foto: Homa Pumpenfabrik GmbH

Die neue Produktionshalle am Hauptsitz in Neunkirchen-Seelscheid wurde im November 2020 fertiggestellt.
Foto: Homa Pumpenfabrik GmbH

Das zu Beginn noch kleine Unternehmen startete so erfolgreich, dass Hoffmann sen. 1950 eine wegweisende Entscheidung traf: „Mit der Spezialisierung auf die Entwicklung und Herstellung von Tauchmotorpumpen stellte er die Weichen für die bis heute aktiv vorangetriebene Internationalisierung“, erzählt der technische Geschäftsführer Hans Joachim Rabe. Erst im Jubiläumsjahr 2021 eröffnete der Pumpenspezialist eine weitere Niederlassung, der Standort Malaysia wurde gewählt, um auch auf dem asiatischen Markt eine größere Kundennähe und kürzere Lieferzeiten garantieren zu können.

In der Produktionshalle haben 43 Großmaschinen von bis zu 24 t Gewicht und 58 Mitarbeiter ihren neuen Platz gefunden.
Foto: Homa Pumpenfabrik GmbH

In der Produktionshalle haben 43 Großmaschinen von bis zu 24 t Gewicht und 58 Mitarbeiter ihren neuen Platz gefunden.
Foto: Homa Pumpenfabrik GmbH

Der Anbieter ist eines von wenigen Unternehmen im weltweiten Markt für Entwässerungs- und Abwassertechnik, die noch in Familienhand sind. So trat im März 2020 der führungserfahrene Diplom-Kaufmann Hans Hoffmann in die Geschäftsleitung ein. Daneben unterstützt der studierte Diplom-Ingenieur und gelernte Maschinenschlosser Hans Joachim Rabe die Geschäftsführung seit März 2021 von technischer Seite. Mit Marcel Hoffmann, einem Cousin des Geschäftsführers, wird in diesem Jahr ein weiteres Familienmitglied in den Unternehmensalltag eintreten und die Gesamtleitung des Vertriebs übernehmen.

1948 erfolgte der Umzug der Familie Hoffmann und der noch jungen Firma in ein geräumigeres Wohnhaus. Das Erdgeschoss beherbergte von nun an die erweiterten Werkstatträume sowie Büros. Bald darauf musste der Garten einer zusätzlichen Produktionshalle weichen.
Foto: Homa Pumpenfabrik GmbH

1948 erfolgte der Umzug der Familie Hoffmann und der noch jungen Firma in ein geräumigeres Wohnhaus. Das Erdgeschoss beherbergte von nun an die erweiterten Werkstatträume sowie Büros. Bald darauf musste der Garten einer zusätzlichen Produktionshalle weichen.
Foto: Homa Pumpenfabrik GmbH

Wie geht es weiter? Nachgefragt bei den Geschäftsführern

Herr Hoffmann und Herr Rabe, seit Kurzem bilden Sie gemeinsam die Doppelspitze des Unternehmens. Wo sehen Sie ganz konkret die zukünftigen Herausforderungen in der Abwasser- und Gebäudetechnik und wie möchten Sie diese meistern?
 
„Die Anforderungen an Abwasserpumpstationen nehmen stetig zu. Schon heute müssen dort beträchtliche Mengen an Fest- und Fremdstoffen von teilweise erheblicher Größe gefördert werden, die viele Systeme lahmzulegen drohen. Deshalb bauen wir unsere Kompetenz speziell in diesem Segment weiter aus und werden 2022 ein neues Produkt in den Markt einführen, das diesem Problem gerecht werden soll.“
 
Abgesehen von der Produktentwicklung selbst, welche Veränderungen erwarten Sie in den nächsten Jahren?

 
„Die künftige Herausforderung wird die Welt nach der Coronapandemie sein. Wie geht es weiter mit internationalen Projekten, die während den vergangenen eineinhalb Jahren gestoppt wurden? Wie entwickeln sich die Rohstoffpreise? Welche Lieferbedingungen verändern sich? Da gab es seit dem Ausbruch der Pandemie erhebliche Verschiebungen, auf die wir reagieren mussten. Mit unserer flexiblen Arbeitsweise, der Nähe zu unseren Kunden und einer klugen Produktpolitik wollen wir dem Markt auch nach Ende der Pandemie gerecht werden.“
 
Besonders in Deutschland wurde die Digitalisierung von der Pandemie stark vorangetrieben. Was bedeutet die Digitalisierung für Ihr Unternehmen?
 
„Die Digitalisierung macht auch vor unserer Branche nicht Halt. Sei es bei den Produkten oder in unserem Unternehmen. Dazu gehören eine gründliche Analyse unserer Strukturen und, falls notwendig, deren Veränderung. Denn: Schlechte analoge Prozesse werden auch digital nicht besser. Hinzu kommt der Umgang mit Daten. Als Unternehmen legen wir viel Wert auf datenschutzkonformes und serviceorientiertes Arbeiten. Wir wissen um den Stellenwert von gut aufbereiteten Daten – gerade mit Blick auf das Thema Industrie 4.0 – und werden auch weiterhin große Mühen in deren Pflege stecken.“

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