Solarenergiepotential von Hessens Dächern online berechnen

Solar-Kataster Hessen ist freigeschaltet

Ob sich eine Solaranlage auf dem eigenen Hausdach lohnt, können Einwohner im Bundesland Hessen online kostenlos berechnen lassen. Dazu wurde zum 1. September 2016 das Solar-Kataster Hessen freigeschaltet. Dazu wurde eine interaktive Karte flächendeckend für das ganze Bundesland erstellt. Die Erfinderin des Solar-Katasters Prof. Dr. Martina Klärle von der Frankfurt University of Applied Sciences (www.frankfurt-university.de) stellte die Website www.solarkataster.hessen.de gemeinsam mit Hessens Wirtschafts- und Energieminister Tarek Al-Wazir und dem Präsident des Landesamtes für Bodenmanagement und Geoinformation Hessen Dr.-Ing. Hansgerd Terlinden auf einer Pressekonferenz in Wiesbaden vor.
 
Bereits 2008 erhielt Frau Prof. Klärle für ihre Forschungsarbeit „Sun-Area“ (www.sun-area.net) den Deutschen Solarpreis. Diese wendet eine Methode an, bei der auf Basis von Geodaten vollautomatisch alle Dachflächen ermittelt werden, die für die Gewinnung von Solarenergie optimal geeignet sind. Das landesweite Solar-Kataster Hessen basiert auf sehr hochauflösenden Laserscandaten mit einer Genauigkeit von 0,25 m2. „So große Datenmengen wurden im Rahmen eines Solar(dach)-Katasters bislang nur für einzelne Städte und Gemeinden verarbeitet. Das Solarkataster Hessen bietet daher eine Detailschärfe und besondere Funktionen, wie es sie bislang für ein Flächenbundesland noch nicht gab“, erklärt Prof. Klärle. Das Projekt wurde im September 2015 vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung beauftragt und ist mit der Freischaltung der Website nun abgeschlossen. Vorangegangen war im Jahr 2011 ein Pilotprojekt für rund 30 Städte und Gemeinden in Hessen.
 
Dargestellt wird die Eignung für Solarthermie und Photovoltaik, letzteres sowohl für Dachflächen als auch für Freiflächen (z.B. Parkplätze oder Böschungen). Die Flächen sind frei wählbar; eine individuelle Berechnung jeder Dach-Teilfläche ist möglich. Der Wirtschaftlichkeitsrechner für  Photovoltaik berücksichtigt auch Speicherkapazitäten und die Nutzung der gewonnenen Energie für E-Mobilität. Zudem werden Aussagen zur idealen Anlagengröße für den Eigenverbrauch geliefert. Das Solar-Kataster Hessen erlaubt eine zielgruppenspezifische Auswertung, sowohl für Bürger als auch für  Kommunen oder Energieversorger. Kommunen und Energieversorger können analysieren lassen wie sie die Klimaschutzziele am besten erreichen und wie stark sie perspektivisch ihr Netz- und Trafosystem ausbauen sollten.

„Durch eine leichte Bedienbarkeit der Website – die in Anlehnung an Google programmiert wurde – und eine mobile Version wollen wir einen sehr hohen Nutzungsgrad des Katasters erzielen und das Verfahren für jeden zugänglich machen. Die Anwendung ist direkt über den Internet-Browser nutzbar und bedarf daher keiner Installation von Browser-Plug-Ins“, betont Frau Prof. Klärle.

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