Chancen für Biomasse und Wasserstofftechnologien!?
GEG versus Technologieoffenheit = lähmende Marktentwicklung
Markus Münzfeld
Chefredakteur tab
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Vor wenigen Wochen hat das Bundeskabinett die zweite Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) beschlossen – und damit weiterhin für Irritationen zur Umsetzung der Energie- und Wärmewende in der TGA-Branche gesorgt. Insbesondere die Rufe nach Technologieoffenheit für Optionen gegenüber der Wärmepumpentechnik, die auf eine Senkung der CO2-Emmissionen einzahlen, wurden im politischen Handeln nur wenig gehört bzw. beachtet. So fordern diverse Institutionen, beispielsweise im Bereich Biomasse und Wasserstoff, Nachbesserungen im weiteren parlamentarischen Verfahren des GEG. Denn nach derzeitigem Stand würde z. B. die Biomasse zukünftig generell und auch in Kombination mit anderen Technologien als Hybridanlage bei der Versorgung von Neubauten ausgeschlossen. Dies ist unverständlich, da es zahlreiche Situationen gibt, in denen Biomasseheizungen eine sinnvolle Option seien können – beispielsweise als Quartierslösung, bei Prozesswärme-Anlagen oder Biomasse-Blockheizkraftwerken. Außerdem sind einheitliche Regeln für den Bestand und den Neubau vonnöten, um Konflikte bei gemeinsamer Versorgung in Gebäude- oder Wärmenetzen zu vermeiden, wie es unlängst der Bundesverband Erneuerbare Energien forderte.
Mit Blick auf die junge Wasserstofftechnologie muss das gesamte Gasnetz schon bis Ende des Jahres 2034 vollständig mit klimaneutralem Wasserstoff betrieben werden – und nicht wie ursprünglich geplant erst ab dem Jahr 2045, kritisiert der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW). Die Gasnetzbetreiber seien demnach gezwungen, schon zu Anfang 2024 einen Transformationsplan für klimaneutrale Gase vorlegen. Zusätzlich solle die Durchleitung von Biomethan im Gasnetz nach 2034 de facto verboten werden. Dem Heizen mit Biomethan wird dadurch die Chance versagt – trotz des bestehenden inländischen Erzeugungspotenzials.
Solche Entscheidungen laufen der Technologieoffenheit entgegen. Doch noch ist nichts in Stein gemeißelt, sprich dieses Gesetzgebungsverfahren nicht beendet. In der vorliegenden Ausgabe der tab hat sich die Redaktion u. a. dem Thema Wasserstoff in einem Interview gewidmet. Zu der im öffentlichen Diskurs stehenden Energieversorgung wurden Fragen insbesondere zur Marktreife von Wasserstoff, zur Effizienz und zu den Einsatzmöglichkeiten in der Wärmeversorgung gestellt.
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Markus Münzfeld
Chefredakteur tab