Herausforderungen bei der TGA-Planung

Halle ist nicht gleich Halle

Jedes Gebäude ist einzigartig und bedarf einer individuellen, projektspezifischen TGA-Planung. Das betrifft auch und besonders Hallen, denn Halle ist nicht gleich Halle. So gilt es z. B. die Nutzungsart bei der Auslegung zu beachten – handelt es sich um eine Sport-, Veranstaltungs-, Gewerbe- oder Industriehalle? Bei Letzteren gibt es wiederum unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten, die sich jeweils auf die zu planende Temperierung auswirken. Eine reine Lagerhalle erfordert andere Temperaturen als eine Werkhalle, in der Mitarbeiter tätig sind. Eine Halle, in der chemische Prozesse stattfinden, benötigt ggf. ein stabiles Temperaturniveau und eine konstante Luftfeuchte. Hallen mit hohen Wärmelasten, bspw. durch Maschinen, müssen hingegen oftmals gekühlt werden.

Zur Temperierung und Be- sowie Entfeuchtung von Hallen steht glücklicherweise eine Vielzahl diverser Systeme und Lösungen zur Verfügung, die eine passgenaue Auslegung aufgrund der gegebenen Anforderungen erlauben. Allerdings sind bei der Planung nicht mehr nur die Heiz- bzw. Kühllast zu berücksichtigen, sondern auch weitere Aspekte, deren Bedeutung stetig wächst. So rücken gerade in der aktuellen Energie-Krisensituation die Effizienz und eine möglichst wirtschaftliche Betriebsweise der Anlage in den Fokus. Aber auch das Thema Behaglichkeit spielt eine immer größere Rolle. In Zeiten des Fachkräftemangels nehmen es viele Beschäftigte nicht mehr hin, dass sie schwitzend oder unter Zugluft in der Produktionshalle arbeiten, während die Kollegen im gut klimatisierten Büro sitzen. Dies gilt es bei der Wahl des einzusetzenden Systems zu beachten. Fällt die Entscheidung z. B. auf Lufterhitzer, muss sichergestellt sein, dass diese die Wärme möglichst zugfrei auch bis in den Aufenthaltsbereich am Boden einbringen können. Monika Verspohl, tab Redakteurin
Bild: tab

Monika Verspohl, tab Redakteurin
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Weiterhin muss die Planung selbstverständlich den aktuell gültigen Normen entsprechen. Eine neue Studie zeigt, dass es bei der Auslegung von Hallenfußbodenheizungen einen entscheidenden Unterschied macht, ob die energetische Bewertung anhand der DIN V 18599 oder nach der DIN EN ISO 13370 erfolgt. Denn nach den neuen Erkenntnissen kann die nach DIN V 18599 mittels Temperaturkorrekturfaktoren ausgeführte Berechnung unter gewissen Umständen zu einer Überschätzung von bis zu 30 % des Primärenergiebedarfs führen. Mit der exakteren Betrachtung nach der DIN EN ISO 13370 hingegen lässt sich eine Überdimensionierung des Wärmeerzeugers verhindern. Die genauen Erkenntnisse der Studie beschreibt der Fachbeitrag Hallenfußbodenheizungen.

Aufgrund der vielen Herausforderungen bei der TGA-Planung für Industriehallen ­haben wir ­diesem Thema in der vorliegenden Ausgabe einen Schwerpunkt gewidmet. Wie das Heizen und Kühlen einer Halle mit Lufterhitzern optimal umgesetzt werden kann, erläutert der Temperierung von Hallen. Und ein Objektbericht schildert, wie eine Produktionshalle für Küchen mit Deckenstrahlplatten behaglich beheizt wird.

Viel Input und Freude beim Lesen wünscht

Monika Verspohl

tab-Redakteurin

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