Eigenverbrauch mit PV-Anlagen
Die solare Rendite steigernJahrelang stand bei Photovoltaikanlagen nur noch das schnelle Geld im Vordergrund. Veränderte Förderrichtlinien und fallende Anlagenpreise bringen uns wieder ins Gedächtnis, dass PV-Anlagen die Möglichkeit eröffnen, mit der Selbstnutzung des Sonnenstroms, bares Geld zu sparen. Nun kann die selbsterzeugte Energie vom Dach mit dem Strom aus dem Netz durchaus konkurrieren – und der Vorteil wird Jahr für Jahr größer.
Bereits heute liegt die zu erzielende Rendite für Ein- und Zweifamilienhäuser mit Photovoltaikanlage nach Berechnungen der PV-Experten von Stiebel Eltron bei knapp 5 %. Durch den zusätzlichen Einbau einer Warmwasser-Wärmepumpe „WWK 300 PV“ steige die Rendite sogar auf deutlich über 5 % und beim nachträglichen Einbau in eine bestehende PV-Anlage lassen sich mit dieser Investition sogar über 8 % erwirtschaften.
Ein weiteres Argument
PV-Module wurden Jahr für Jahr günstiger. Laut einer Statistik des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar) sind Solarstromanlagen seit 2006 um fast 60 % günstiger geworden. Lagen die Kosten für eine Photovoltaikanlage im Jahr 2006 noch bei rund 5000 €/kWp, so ist heute mit Kosten inklusive Installation unter 2000 €/kWp zu rechnen. In unseren Breitengraden können mit einem kWp (entspricht ungefähr 8 bis 10 m² Fläche) zwischen 700 und 1100 kWh Strom pro Jahr erzeugt werden. Der durchschnittliche jährliche Stromverbrauch eines Vier-Personen-Haushaltes in Deutschland liegt bei etwa 4000 kWh. Da die Vergütung für eine eingespeiste Kilowattstunde den zu zahlenden Preis für eine aus dem Netz zu beziehende Kilowattstunde unterschreitet, empfiehlt Stiftung Warentest Solarstrom-Interessenten, möglichst viel Solarstrom selbst zu verbrauchen.
Eigenverbrauch vor Einspeisung
„Wenn man es schafft, möglichst viel von dem eigenerzeugten Strom sinnvoll zu verbrauchen und sich somit den Einkauf von Strom aus dem Netz spart, steht man wesentlich besser da, als wenn man den Strom einspeist“, sagt PV-Experte Oliver Bast von Stiebel Eltron (www.stiebel-eltron.de). „Das ist alleine schon hochinteressant, um die Rentabilität seiner PV-Anlage zu steigern. Nutzer einer von der PV-Anlage gesteuerten Warmwasser-Wärmepumpe profitieren gleich doppelt: nicht nur von höheren Erlösen, sondern auch von extremen Einsparungen bei den Warmwasserkosten“. Noch mehr Rendite erzielt, wer seine auf dem Ein- und Zweifamilienhaus zwischen Januar 2009 und April 2012 installierte PV-Anlage, nachträglich um eine Warmwasser-Wärmepumpe erweitert. Er kann auch nachträglich auf Eigenverbrauchsabrechnung umstellen und somit die zu seinem Einspeisungstarif gehörenden Eigenverbrauchsboni nutzen. So lassen sich zum Beispiel bis 2011 installierte PV-Anlagen mit einer geringen Zusatzinvestition die Erlöse um bis zu 70 % steigern.