Hygiene in Luft- und Wassertechnik

16. Fachsymposium Gebäudetechnik + Hygiene

Zum 16. Fachsymposium Gebäudetechnik + Hygiene lud der Deutsche Fachverband für Luft- und Wasserhygiene e.V. (DFLW) im Oktober 2019 nach Kassel ein. Der 2002 gegründete Fachverband zählt heute über 80 Mitglieder und widmet sich Hygienethemen nach VDI 6022 sowie VDI 6023 und bietet ein breites Spektrum an Schulungen an. Darauf ging Winfried Hackl, Geschäftsführer des DFLW, in seiner Begrüßung zum Auftakt der zweitägigen Veranstaltung ein.

Anschließend ging es mit RA Prof. Dr. Thomas Wilrich sofort in die Tiefen rechtlicher Aspekte. Den Schwerpunkt legte der Referent dabei auf die Themen Verantwortung und Haftung technischer Führungskräfte. Dabei gab es so manchen erstaunten Blick, als klar wurde, wie schnell man aus juristischer Sicht in die Rolle einer technischen Führungskraft gelangen kann. Denn „es gibt keinen Mitarbeiter ohne Verantwortung“, wie der Jurist formulierte. „Wer anweist, trägt die Verantwortung für die Sicherheit des Angewiesenen“, ergänzte er und dabei reicht durchaus eine fachliche Weisungsbefugnis aus. Jeder sei jedoch nicht nur für sein Tun, sondern auch für sein Unterlassen verantwortlich, wie er mit anschaulichen Beispielen deutlich aufzeigte.

Tiefer in die fachliche Materie ging es mit den dann folgenden Beiträgen über „Primär-, Sekundär- und Rekondensationstropfen in Nasskühltürmen“, über die „Trinkwasserqualität auf Festplätzen“ anhand konkreter Erfahrungen im Rhein-Kreis Neuss und die „Bestandsdokumentation in der Raumlufttechnik – Kennzeichnung von Luftart und Luftströmungsrichtung in Planzeichnungen sowie auf Bau- und Anlagenteilen“. Daran schloss sich die Vergabe der diesjährigen DFLW-Awards in den Kategorien Raumluft und Trinkwasser an.

Nach einer rundum gelunge­nen Abendveranstaltung schlossen sich am zweiten Tag erstmals zwei parallel veranstaltete Foren an, die sich den beiden Schwerpunkten „Luft“ und „Wasser“ widmeten. Besonderheit war hier für die Teilnehmer die jeweiligen Podiumsdiskussionen, die ebenfalls erstmals durchgeführt wurden und großen Zuspruch fanden. Zum Abschlussvortrag zu „Gesundheitsaspekten von Bioaerosolen“ trafen beide Gruppen wieder zusammen.

„Wir ziehen ein sehr positives Resümee aus den beiden Tagen und unseren Neuerungen im Konzept des Symposiums. Allerdings nehmen wir auch die Stimmen der Teilnehmer ernst, die gerne beide der Fachvorträge aus den Bereichen der Raumluft- und Trinkwasserhygiene gehört hätten. Wir werden sehen, wie sich das neue Konzept auf die neuen Referenten und Themen anwenden lässt, die wir 2020 für unser Symposium verpflichten können“, zog Winfried Hackl am Ende der Veranstaltung Bilanz.

Info

DFLW-Award

Der DFLW-Award wurde 2019 in der Kategorie Trinkwasser an Dipl.-Ing. Wolfgang Hentschel für sein Lebenswerk verliehen. Als Leiter des Sachgebiets Umwelthygiene des Gesundheitsamtes in Frankfurt am Main hat er in seinem fast 30-jährigen beständigen Wirken in dieser Einrichtung die Trinkwasserhygiene in allen wichtigen Gremien von der Trinkwasserkommission bis zum „Technischen Komitee Wassergüte“ maßgeblich mitgeprägt und prägt sie vor allem seit seiner Ruhepause von der Altersteilzeit durch seine Fachveröffentlichungen und Fachvorträge mehr denn je.

In der Kategorie Raumluft ging der DFLW-Award an das Unternehmen Karl Lausser in Pilgramsberg. Das 1971 gegründete Unternehmen entwickelte sich vom Heizungs- und Lüftungsbaubetrieb zum TGA-Anlagenbauer und ist bereits seit 40 Jahren in der Raumlufttechnik aktiv. Betont wurde die eigene Luftkanalfertigung, die zeitliche Vorteile und eine höhere Qualität bringt. Besonders wichtig seien im Unternehmen dabei die Kontrolle und die Qualitätssicherung, die insbesondere in der Lufthygiene Vorteile bringen, die vom Kunden gewürdigt werden, wie Reinhard Lausser in seiner Dankesrede betonte. Allerdings leider nicht immer auch im Preis, wie er einschränken musste.

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