Ein Rundgang über die Light + Building

Das Thema Energieeffizienz sorgt deutlicher als alle Versuche zuvor dafür, dass Design und Technik zusammenfinden. Dies ist wohl einer der Hauptgründe dafür, dass sich derzeit auf den Fachmessen besonders viele interessierte Besucher einfinden. Das gilt auch für die Light + Building, die 165 000 Besucher (+ 22 %) zählte.

„Die Light+Building 2008 hat Rekordmarken gesetzt, die in der Messegeschichte einmalig sind. Nach der Premiere im Jahr 2000 ist die Light+Building nach nur fünf Veranstaltungen die weltweit unbestrittene Leitmesse ihrer Branche“, freute sich Dr. Michael Peters, Geschäftsführer der Messe Frankfurt, über den erfolgreichen Messeverlauf.

Die Verbindung von mehr Komfort mit dem Wunsch nach energieeffizienter Technik ist derzeit besonders ausgeprägt. Das Hauptziel für das Betreiben von Gebäuden sind eine hohe Licht- oder Wärmeausbeute sowie ein angenehmes Raumklima und das bei niedrigem Energieverbrauch und hohem Komfort. Hierfür ist eine Vernetzung der Systeme nahezu unumgänglich, um ein optimales Gebäudegesamtsystem zu erhalten.

Die Light + Building in diesem Jahr zeigte deutlich, dass sich in den Bereichen Lichttechnik, Elektrotechnik und Gebäudeautomation derzeit viel bewegt. Das Ziel der Verbesserung der Energieeffizienz ist treibendes Argument für die Entwicklungen, die auf der Light + Building vorgestellt wurden. Durch den Einsatz einer modernen und durchgängig vernetzten Technik wird es einfacher, den Energieverbrauch in Gebäuden nachhaltig zu reduzieren. So ergeben sich geringere Heiz- und Energiekosten durch gezielt gesteuerte Regelungen bei gleichzeitiger Steigerung von Wohnkomfort und Sicherheit. Die Vernetzung der Haustechnik gelangt zunehmend auch in den Wohnbereich, steuert bedarfsgerecht Heizung, Lüftung, Jalousien oder ganze Beleuchtungsszenarien und sorgt so für behagliches Raumklima und die passende Lichtstimmung.

Ein weiterer Baustein, der in die Gebäudetechnik integriert wird, ist das Thema Audio. So präsentierte Busch-Jäger an seinem Messestand ein Radio für das Bad, für dessen Einbau lediglich eine Unterputzdose erforderlich ist.

Ein weiteres Thema, das auf der Messe viel besprochen wurde, ist „Smart Metering“, also die Messung und Visualisierung von Verbrauchsdaten. Hierzu gab es sowohl am Stand der KNX Deutschland als auch bei ABB zukunftsfähige Lösungen zu sehen. Ein Ziel von „Smart Metering“ ist die Steigerung der Energieeffizienz durch eine zeitnahe Verbrauchsvisualisierung. So weiß der Nutzer zukünftig immer, in welchen Räumen er wie viel Energie benötigt. Einsparpotentiale werden so schneller erkennbar.

Lichttechnik

In der Beleuchtungstechnik gilt der Einsatz von LEDs als eine viel versprechende Möglichkeit zur Erhöhung der Energieeffizienz. Lumitronix (www.leds.de) beispielsweise stellte ultraflache LED-Felder für eine moderne und effiziente Wohnbeleuchtung vor. Die Panels erhellen selbst große Wohnräume. Denn die bis zu 360 Leuchtdioden in einem Feld erzeugen 72 W pures LED-Licht.

Die LEDs werden dabei immer kleiner, wie z. B. Philips (www.philips.de) an seinem Messestand zeigte. Das Unternehmen bietet mit den „Master LED“ einen Serie an, die auf der „Luxeon Rebel LED“ basiert, einer miniaturisierten Technologie mit konstant hoher Leistung. Darüber hinaus zeigte der Hersteller wie vielseitig die Ladenbeleuchtung der Zukunft sein wird.

Hersteller Insta (www.insta.de) bietet mit instalight 2020 eine LED-Wandanbauleuchte die sich insbesondere für die Effektbeleuchtung, also für Events (Bühne, Show, Messe) oder für den Ladenbau (Shop, Einkaufszentren, etc), anbietet.

Ein Rucksack am Modulgehäuse enthält die gesamte Vorschalttechnik und Steuerung. Die elektrische Verbindung der Versorgungs- und Steuerleitung von Leuchte zu Leuchte wird durch die im Lieferumfang enthaltenen Verbindungskabel realisiert.

Gebäudeautomation

Wie in der Elektro- und Lichttechnik gewinnt auch in der Gebäudeautomation die Funktechnik an Bedeutung. Dabei sind die Methoden der Energiegewinnung für die Funktaster vielseitig. So werden sie entweder von einer winzigen Solarzelle mit 13 mm x 35 mm Fläche oder durch das Betätigen eines Zugseils gespeist. Auch Batterielösungen sind durchaus zu finden. Doch gelten sie als weniger wartungsfreundlich, da die Batterien immer wieder getauscht werden müssen.

Mit Funksystemen lassen sich Raumthermostate mit Solltemperatur-Einstellung über wartungsfreie Funk-Fensterkontakte bis hin zu Rolltor-Zugschaltern realisieren. Funkbasierte Fenstergriffe beziehen ihre Energie unauffällig durch Drehen am Griff und signalisieren dadurch z. B. einer Alarmanlage, dass noch ein Fenster offen steht, oder einer Raumklima-Anlage, dass die Heizung des Raums zur Energieeinsparung heruntergefahren werden kann. Durch die Verknüpfung mit der Gebäudeautomation erweisen sich solche Funksysteme auch als ideal für ausgedehnte Gebäudekomplexe, wie Büro- und Verwaltungsgebäude, Kliniken und Seniorenheime, aber auch für den industriellen Bereich. Dafür stehen Funkempfänger mit Schnittstelle zur Verfügung, angefangen von EIB-/LON-Gateways bis hin zu Wireless-Adaptern mit RS232, RS485-, USB- oder Ethernet-Schnittstelle. Über eine einzige Fernbedienung, mit der heutzutage Fernseher, DVD-Recorder, Onlineshopping und Dia­show bedient werden, können zukünftig auch alle Funktionen für die Hausautomation bequem durch eine intuitive Menüführung gesteuert werden.

Werner Ueberrhein, Vorsitzender des Vorstandes, Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. (VDMA), Fachverband Automation + Management für Haus + Gebäude zieht ein Fazit, das für den gesamten Messeverlauf gilt: „Die Gespräche an den Ständen haben gezeigt, dass Besucher das Thema Energieeffizienz immer stärker reflektieren, ganzheitlich denken und nicht nur die Produkte an sich wahrnehmen. Das diesjährige Messeleitthema Energieeffizienz spiegelte sich im Bereich Haus- und Gebäudeautomation deutlich wider: Erhöhung der Gebäudeeffizienz, Energieeinsparung und CO2-Reduktion hießen die großen Themen.“ Wie gesagt, das Thema Energieeffizienz sorgt deutlicher als alle Versuche zuvor dafür, dass Design und Technik noch stärker zusammenfinden.

Die nächste Light+Building findet vom 11. bis 16. April 2010 in Frankfurt am Main statt.

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