Aufzüge sicher und effizient betreiben

An Aufzüge werden hohe Sicher­heitsanforderungen gestellt. Zudem fordern der stei­gen­de Wettbewerbsdruck und hohe Energiekosten einen möglichst effi­zienten Betrieb. Damit sich Sicher­heit und Effizienz nicht aus­schließen unterstützt TÜV Süd In­dus­trie Service Aufzugsbetreiber mit Prüfsystemen und zeigt Energieeinsparpotentiale auf.

Die Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) stellt hohe Anfor­derungen an die Sicherheit von Aufzugsanlagen und fordert von Betreibern ein besonderes Maß an Eigenverantwortung. Neben der vorgeschriebenen sicherheitstechnischen Bewertung oder Gefährdungsbeurteilung müssen Aufzüge mit Personenbeförderung als überwachungsbedürftige Anlagen wiederkehrend geprüft werden.

 

Lastprüfung ohne Prüflast

Um jederzeit einen sicheren Betrieb einzuhalten sind Aufzugsanlagen regelmäßig zu prüfen. Im Rahmen der wiederkehrenden Prüfungen schreibt der Gesetzgeber auch Lastprüfungen vor. Eine effizientere Alternative zu den traditionellen Prüfungen mit Gewichten bietet das „Adia­system“.

Das von TÜV Süd Industrie Service entwickelte „Adiasystem“ ist ein computergestütztes Mess- und Dokumentationssystem, das alle vorgeschriebenen Lastprüfungen ersetzt. Als zugelassenes Verfahren eignet es sich für Prüfungen an Aufzügen, Fahrtreppen und kraftbetätigten Türen und Toren. Dabei führt die computergestützte Messung zu einer genaueren Beurteilung sicherheitstechnischer Aspekte und der Aufzugsbeschaffenheit.

Computergestützt ermöglicht das „Adiasystem“ eine wesent­lich exaktere Messung von Brems­wegen, Verzögerungen so­wie von Geschwindigkeit und Fahr­komfort des Aufzugs. Alle Er­gebnisse können unmittelbar vor Ort ausgewertet werden. Das im weltweiten Einsatz bewährte Verfahren hilft zudem die Beschaffenheit zu erneuernder Komponenten genau zu ermittel­ten und führt üblicherweise zu deutlichen Kosteneinsparungen. Durch die genauere Beurteilung der Aufzugsbeschaffenheit lassen sich einzelne Bauteile speziell auf die jeweiligen Anlagenanforderungen auslegen. Sicherheitstechnisch und wirtschaftlich sinn­voll lässt sich so der Einbau unter- oder überdimensionierter Komponenten vermeiden.

Dokumentationspflichten

effizient umsetzen

Neben der Anlagenüberwach­ung ist der Aufzugsbetreiber zur lü­cken­losen Dokumentation er­for­der­licher Prüfungen und zur voll­ständigen Archivierung aller relevanten Daten verpflichtet. Für das effiziente Management aller Unterlagen hat TÜV SÜD Industrie Service das virtuelle Prüfbuch „netDocX“ entwickelt. Mit „netDocX“ erhalten Aufzugsbetreiber ein benutzerfreundliches und zeitsparendes Dokumentationsinstrument, mit dem sich die rechtlichen Anforderungen hinsichtlich Dokumentation einfach umsetzten und Haftungsrisiken reduzieren lassen.

Der von den TÜV SÜD-Experten erstellte Prüfbericht wird an einen Server weitergeleitet, ausgedruckt und an die verantwortliche Stelle gesandt. Zugleich erfolgt der Eintrag in eine internetbasierte Datenbank und ein revisionssicheres Archiv. Ortsunabhängig können Aufzugsbetreiber über das Internet jederzeit auf alle Prüfberichte zugreifen. Übersichtlich dargestellt erhalten sie detaillierte Informationen zu einzelnen Prüfungen und den dazugehörigen Ergebnissen.

Energieeffizienz an Aufzugs­anlagen nach VDI 4707

TÜV Süd Industrie Service ermittelt zudem die Energieklasse und zertifiziert energieeffiziente Aufzugsanlagen nach der VDI-Richtlinie 4707. Dies erfolgt in drei Schritten. Abhängig von Fahrzeit und Fahrzyklen pro Tag wird der Aufzug zunächst in eine Nutzungskategorie eingeordnet. Im zweiten Schritt wird der Stillstandsbedarf ermittelt.

Hierbei werden die elektrischen Komponenten aufgezeichnet, welche die Betriebsbereitschaft und die Nutzung der Anlage sicherstellen. Schritt drei misst den gesamten Energiebedarf der Anlage während des Betriebs. Ein festgelegter Testfahrzyklus liefert genaue Verbrauchsdaten, die mit dem Energiebedarf verschiedener Aufzüge verglichen werden.

Als Ergebnis erhalten Aufzugsbetreiber ein Zertifikat, das den Effizienzgrad ihrer Anlage doku­mentiert sowie einen Bericht über mögliche Energieeinsparpotentiale.

Dieter Roas, Leiter Geschäftsfeld Fördertechnik, TÜV Süd Industrie Service GmbH
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