BIM:
Herausforderung und Chance für die TGA-Branche

Die BIM-Methode (Building Information Modeling) als Herausforderung und Chance für die TGA-Branche – dieses Thema stand im Fokus des Workshops, den der BTGA zusammen mit der RWTH Aachen am 4. November 2014 in Frankfurt am Main veranstaltete. Der Workshop zählt zu den Maßnahmen, mit denen der BTGA die Interessen insbesondere kleiner und mittelständischer TGA-Unternehmen rund um das Thema „BIM“ vertritt.

Auf der Veranstaltung kamen neben Kosten-Nutzen-Gesichtspunkten auch rechtliche Aspekte und Hemmnisse für den produktiven Einsatz von BIM zur Sprache.

Ein weiteres Thema war, wie die TGA-Branche ihr ingenieurwissenschaftliches und praktisches Know-how in die zukünftige Anwendung dieser Methode einbringen kann. „Viele Unternehmen der TGA-Branche benötigen auf diese Frage eine schlüssige Antwort, um sich zielgerichtet mit BIM-Methoden zu befassen. Für deren erfolgreiche Anwendung nimmt die Technische Gebäudeausrüstung eine Schlüsselrolle ein.

Wie also kann die Branche erfolgreich in BIM-gestützte Bauprozesse eingebunden werden? Dieser Kernfrage will der BTGA in Zusammenarbeit mit der RWTH Aachen auf den Grund gehen“, erläuterte Dr. Sven Herbert, Vorsitzender des Arbeitskreises BIM im BTGA (Helmut Herbert GmbH und Co).

„Zur Anwendung von BIM in Fachplanung und Ausführung und zu den dafür benötigten Instrumenten werden Projekterfahrungen benötigt. Praktische Erkenntnisse soll ein Forschungsprojekt liefern, das wir mit Unterstützung des BTGA bei der ‚Initiative ZukunftBau‘ eingereicht haben“, erklärte
Prof. Dr. Christoph van ­Treeck, Leiter des Lehrstuhls für Ener­gieeffizientes Bauen an der RWTH Aachen. Sein Projektpartner, Prof. Dr. Dirk Müller, Leiter des Lehrstuhls für Gebäude- und Raumklimatechnik an der RWTH Aachen, ergänzte: „Ziel des Forschungsprojektes ist, aus Sicht der TGA-Branche bestehende Hindernisse für BIM und Kosten-Nutzen-Aspekte näher zu analysieren. Und wir wollen herausfinden, mit welchen Mitteln die Weiterentwicklung und Verbreitung der Methode vorangetrieben werden kann.“

Wie Planungswerkzeuge heute BIM im Bereich der Gebäudetechnik unterstützen, zeigten mehrere Software-Anbieter im Verlauf des Workshops auf. Es wurde deutlich, dass nicht mit der Entwicklung von Software zu rechnen ist, die weltweit alle Gewerke eines Bauwerks in einem einzigen Datenmodell abbildet. Die Alternative besteht in der Integration mehrerer gewerkespezifischer Fachmodelle.

Aufschlussreich war auch der Vortrag von Rechtsanwalt Prof. Dr. Klaus Eschenbruch (Kapellmann und Partner) zu rechtlichen Herausforderungen des BIM-Einsatzes. Er hob die Chancen hervor, die mit BIM als nächster Entwicklungsstufe bei Planung und Ausführung von Bauvorhaben auch für die TGA-Branche verbunden sind. „BIM bietet allen Unternehmen der Baubranche neue Möglichkeiten. Wer diese nutzen will, muss sich mit BIM befassen und Erfahrungen sammeln“, ergänzte er. Rechtliche Hürden stünden einer verbreiteten Einführung von BIM nicht entgegen. Gerade die HOAI, die eine Abrechnung von BIM als besondere Leistung vorsehe, sei hier kein Hindernis.

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