Begleiter durch das Labyrinth des Bauens
Das Team von Schreiber Ingenieure rund um Prof. Jürgen Schreiber feierte im Herbst 2011 die Erfolge von 20 Jahren Ingenieurleistungen für technische Gebäudeausrüstung. Das Ingenieurbüro hat einen wesentlichen Beitrag für eine nachhaltige Energieeffizienz im Rahmen einer zeitgemäßen Architektur geleistet. Innovation und Kooperation stehen für das Team im Fokus, wenn es mit namhaften Architekten wie UN Studio, Amsterdam; Behnisch & Partner, Stuttgart; Murphy/Jahn Architects, Chicago u.a. technische Gebäudekonzepte entwickelt. Prof. Jürgen Schreiber stellte sich zum Jubiläum den Fragen der tab-Redaktion:
tab: Sehr geehrter Herr Prof. Schreiber, Sie feierten vor kurzem das 20jährige Bestehen Ihres Ingenieurbüros. Dazu gratulieren wir Ihnen recht herzlich. Was zeichnet Ihr Büro aus?
Prof. Schreiber: Seit 20 Jahren versuchen wir (zusammen mit Architekten und natürlich den Bauherren) immer wieder neue gebäudetechnische Ideen und Anlagenkonzepte in die Planung einzubringen und in den Projekten umzusetzen. Daraus resultierten dann oft aufwendige Planungsprozesse, woraus aber wiederum auch besondere Gebäude entstanden.
tab: Welche Projekte stellen für Ihr Büro eine besondere Herausforderung dar? Hat sich das Themenspektrum in den letzten 20 Jahren gewandelt?
Prof. Schreiber: Die besonderen Herausforderungen ergeben sich immer bei neuen Aufgaben, für die es keine Lösungen aus der Schublade gibt. Da will ich auch keine einzelnen Projekte nennen, dies gilt für viele unserer Bauvorhaben. Die Aufgaben und die Planungsweise haben sich für uns eigentlich nicht geändert. Die integrale Planung, die heute eine Voraussetzung und wichtiges Instrument für die erfolgreiche und wirtschaftliche Arbeitsweise ist, praktizieren wir seit 20 Jahren.
tab: Welche neuen Herausforderungen kommen Ihrer Meinung nach auf Ingenieurbüros in naher Zukunft zu?
Prof. Schreiber: Ingenieure werden sich bei Neubauten gemeinsam mit Architekten in früheren Planungsstadien (auch in Wettbewerben) um Aufträge bemühen müssen. Zukünftig werden bei uns vor allem auch die Sanierungsaufgaben zunehmen. Größere Projekte im In- und Ausland erfordern oft einen Planungsverbund von mehreren kleineren Ingenieurbüros, um wettbewerbsfähig zu sein.
tab: Als Professor und Inhaber eines Ingenieurbüros wissen Sie, welche Qualifikationen Jungingenieure in unserer Branche benötigen. Wie schwierig ist es, qualifizierten Nachwuchs zu finden?
Prof. Schreiber: Auf der einen Seite benötigen wir gut ausgebildete Ingenieure, die neben der fachspezifischen Kompetenz auch Kenntnisse in den angrenzenden Planungsbereichen (Tragwerk, Bauphysik, Bauökonomie etc.) besitzen sollten. Darüber hinaus sind Sprachkenntnisse heute sehr wichtig. Geeignete Mitarbeiter zu finden ist derzeit sehr schwierig, da die Ingenieurbüros z. B. auch nicht die Gehälter bezahlen können, die von Industrieunternehmen geboten werden.
tab: Wie wichtig sind Ihnen Informationen aus Fachzeitschriften, wie der „tab“ oder Online-Plattformen wie www.tab.de?
Prof. Schreiber: Die tab ist für uns eine wichtige Fachzeitschrift um Informationen über interessante Gebäudetechnikkonzepte, neue Produkte und Entwicklungen zu erhalten. Trotz zunehmender Nutzung von Online-Plattformen wird die tab bei uns im Büro von allen Mitarbeitern gerne gelesen und gehört zur Pflichtlektüre.
tab: Herr Prof. Schreiber, wir danken für das Interview und wünschen Ihnen für die Zukunft weiterhin viel Erfolg.