Daikin Digital Air Convention
Die ursprünglich für Ende April 2020 geplante Leading Air Convention (LAC) von Daikin in Berlin musste aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden. Auch wenn es von Daikin nicht als echter Ersatz für die LAC gedacht war, ermöglichten Daikin-Experten mit der kostenlosen Onlinetagung „Digital Air Convention“ am 17. und 18. Juni 2020, dass sich Interessierte der Kälte-/Klimabranche über die Neuheiten aus dem Produktportfolio von Daikin informieren konnten. Die tab-Redaktion hat für Sie teilgenommen und die wichtigsten Inhalte zusammengefasst:
Peter Grolla, Leiter Bereich Service, und Heiko Kiessling, Technischer Leiter Service Daikin Heiztechnik, gingen im ersten Vortrag auf die Integration von Rotex in die Daikin-Gruppe sowie die Möglichkeiten und Tools ein, mit denen Daikin den Service von Anlagen unterstützt.
Roland Wagner, Produktexperte Gewerbekälte, stellte in seinem Vortrag die breite Produktpalette von Daikin im Bereich Gewerbekälte vor. Dazu gehören seit der Übernahme des österreichischen Herstellers AHT im Jahr 2019 auch steckerfertige gewerbliche Kühl- und Tiefkühlsysteme. Breit aufgestellt ist Daikin mittlerweile auch im Bereich der Nutzung von CO2 als Kältemittel.
Darius Debski, Produktexperte VRV, ging auf die neue Generation von „Sky Air“-Geräten ein und stellte das neue VRV-System mit dem Kältemittel R32 vor. Ab Werk sind alle notwendigen Sicherheitseinrichtungen für den Betrieb mit einem A2L-Kältemittel integriert, so dass bereits Räumlichkeiten ab 10 m² klimatisiert werden können. „Sky Air“-Produkte gibt es in Deutschland künftig nur noch mit dem Kältemittel R32, R410A-Geräte werden nicht mehr angeboten.
Die nächste Leading Air Convention (LAC) von Daikin soll vom 21. bis 22. April 2021 in Berlin im Estrel Hotel stattfinden.
Themen der Daikin Digital Air Convention
Bernhard Schöner, Leiter Corporate Communication sowie Bereich Marketing Commercial/Industrial bei Daikin, begrüßte die Teilnehmer der Tagung persönlich im Live-Stream. Mit dem neuen Format wolle man die Branche informieren und neugierig machen. Er betonte aber, dass sich trotz der gut funktionierenden digitalen Kommunikationsmöglichkeiten alle bei Daikin auf ein persönliches Wiedersehen freuen würden.
Rotex ist Daikin & Service hilft
Peter Grolla, Leiter Bereich Service, und Heiko Kiessling, Technischer Leiter Service Daikin Heiztechnik, gingen im ersten Vortrag auf die Integration von Rotex in die Daikin-Gruppe sowie die Möglichkeiten und Tools ein, mit denen Daikin den Service von Anlagen unterstützt.
Rotex, Hersteller von Heizungstechnik, gehört bereits seit zehn Jahren zu Daikin. Die Ausweitung der Produktion sowie der Forschung und Entwicklung in Deutschland ist ein konsequenter Schritt, der auf die bereits im Januar 2020 erfolgte Markenvereinheitlichung (Rotex-Produkte werden seitdem unter der Marke Daikin vermarktet) folgt. Seit 1. Juli 2020 werden auch die Vertriebs-, Marketing- und Serviceleistungen der Daikin Airconditioning Germany GmbH und der Rotex Heating Systems GmbH unter dem Unternehmen Daikin Airconditioning Germany GmbH zusammengeführt. Mit dieser Neuausrichtung soll die Voraussetzung geschaffen werden, um die eigene Präsenz auf dem europäischen und deutschen Heizungsmarkt massiv zu stärken. Der Produktionsstandort in Güglingen wird als Daikin Manufacturing Germany GmbH umfirmiert und soll in den nächsten Jahren ein wichtiger Pfeiler im Produktionsverbund der Daikin-Gruppe werden. Dort produziert Daikin derzeit mit insgesamt 160 Mitarbeitern auf einer Fläche von 11.000 m2 Wärmepumpen, Brennwertsysteme, Speicher- und Tankprodukte sowie Solarsysteme in mehreren Produktionslinien. Die Logistik am Standort Güglingen ist integriert in das europäische Logistik-Netzwerk von Daikin und kann auch kurzfristig auf Bestellungen und Kundenwünsche reagieren.
Beim zweiten Vortragsthema „Service“ gab Peter Grolla zunächst einen Einblick in die Vergangenheit. Beim Service seien früher MacGyver-Qualitäten gefragt gewesen. Es gab kein Internet, keine Mobiltelefone, keine E-Mails. Man habe Briefe geschrieben, telefoniert und telegrafiert. Das liegt Jahrzehnte zurück. Vieles habe sich seitdem geändert. Einiges sei leichter, anderes komplexer geworden. Die gestiegene Komplexität habe mehrere Gründe, führte Peter Grolla aus. Hierzu gehören eine größere Modellvielfalt der Hersteller, neue Kältemittel, der Fachkräftemangel, cloudbasierte Dienstleistungen & IoT, Smart Homes, Augmented Reality und Virtual Reality, neue Gesetze & Verordnungen. Um diese Komplexität zu beherrschen, seien Weiterbildung und Schulungen besonders wichtig. Peter Grollas Aufruf: „Nutzen Sie unser Schulungsangebot und machen Sie sich fit für die Zukunft.“
Der technologische Fortschritt ermöglicht aber auch völlig neue Möglichkeiten. Augmented Reality ist hierfür ein Paradebeispiel. Mit der „Daikin Augmented Reality-App“ kann Kunden auch das Innere von Geräten demonstriert werden, und man kann zeigen, wie es in einer realen Aufstellsituation aussehen wird. Eine ganz neue Lösung ist „Daikin Virtual Genba Walk“. Dabei handelt es sich um eine Verschmelzung der bekannten App „Daikin to go“ mit den Möglichkeiten des Videostreamings und von Augmented Reality. Bei dieser interaktiven Lösung wird der technische Support des Herstellers nicht nur akustisch, sondern auch visuell mit dem Servicetechniker vernetzt. Der Berater sieht die Anlage, kann durch Gesten und den Austausch von Informationen mit dem Techniker aktiv interagieren und so Hilfestellung leisten, als wäre er live auf der Baustelle. Dieses hilft, die Situation besser und ganzheitlich zu verstehen, so dass sich der gesamte Lösungsfindungsprozess erheblich verschlankt. Die Vorteile zu einem klassischen Videotelefonat:
- Gesten, Zeichenmodus, Screenshots sowie der Austausch von Bildern und Dokumenten werden u.a. möglich.
- Störungen und komplexere Fehlerbilder können so u.U. viel häufiger bereits beim Erstbesuch behoben werden, was sich positiv auf die Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit, aber auch auf die Effektivität auswirkt.
Das Gewerbekälte-Portfolio
Roland Wagner, Produktexperte Gewerbekälte, stellte in seinem Vortrag die breite Produktpalette von Daikin im Bereich Gewerbekälte vor. Dazu gehören seit der Übernahme des österreichischen Herstellers AHT im Jahr 2019 auch steckerfertige gewerbliche Kühl- und Tiefkühlsysteme. Neu im AHT-Programm sind die „Horeca“-Baureihen für das Hotel- und Gaststättengewerbe (z.B. „Paris“, „Macao“, „Malta“). Die steckerfertigen Propan-Geräte sind höchst energieeffizient durch die Verwendung von drehzahlgeregelten Verdichtern, ermöglichen eine gute Warenpräsentation durch Panoramaeinsicht und haben einen Kunststoff-Innenbehälter für eine verbesserte Hygiene.
Breit aufgestellt ist Daikin mittlerweile auch im Bereich der Nutzung von CO2 als Kältemittel. CO2-Verflüssigungssätze der Marke Hubbard in diversen Bauformen und -größen ergänzen das Portfolio genauso wie CO2-Verbundanlagen und -Verflüssigungssätze von Tewis. Roland Wagner stellte die neue Tewis-Produktlinie „Full CO2“ im Detail vor. Erwähnenswert sind hier z.B. die Tower-Racks, die sich mit ihrer geringen Stellfläche (<1 m²) ideal für die platzsparende Innenaufstellung eignen. Last but not least wurde auch die bekannte Marke „Conveni-Pack“ um eine CO2-Variante ergänzt.
R32-VRV-System und kompaktere „Sky Air“-Geräte
Darius Debski, Produktexperte VRV, ging auf die neue Generation von „Sky Air“-Geräten ein und stellte das neue VRV-System mit dem Kältemittel R32 vor. Anhand eines konkreten, in der Vergangenheit realisierten Projekts wurden die Vorteile der neuen „Sky Air“-Außengeräte deutlich. Für die Klimatisierung einer Produktionshalle wurden damals mehrere „Sky Air“-Außengeräte (R410A) auf dem Dach installiert, wofür der aufwändige Einsatz eines Krans erforderlich war. Mit dem neuen N-Serien-Gerät der „Sky Air Advance-Serie“ wäre dieser Kran nicht erforderlich gewesen. Die Außengeräte sind kompakter und leichter geworden, was die Montage vereinfacht, da sie von zwei Monteuren transportiert werden können – ein zusätzlicher Griff am Gerät erleichtert den Transport außerdem. Die Geräte weisen eine höhere Effizienz im Vergleich zum Vorgängermodell auf, haben nur noch einen Lüfter durch ein verbessertes Lüftermodell mit einer Pressung von bis zu 35 Pa und sind geräuschreduziert. Trotz der kleineren Bauform sind sie servicefreundlich, weil die Komponenten gut zugänglich sind. Sie sind bis zu einer Leistung von 25 kW verfügbar. „Sky Air“-Produkte gibt es in Deutschland künftig nur noch mit dem Kältemittel R32, R410A-Geräte werden nicht mehr angeboten.
In das nun von Daikin vorgestellte erste VRV-System mit dem Kältemittel R32 wurden sehr viel Zeit und Mühen investiert, um Daikin-Kunden ein Rundum-sorglos-Paket anbieten zu können – vor allem in Bezug auf die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen. Das Resultat: die neue „VRV 5 S“-Serie. Die Außeneinheit verwendet das gleiche kompakte Gehäuse wie das „Sky Air“-Modell und ist zunächst in der Mini-VRV-Version mit fünf verschiedenen Innengerätebauformen verfügbar, welche den größten Anwendungsbereich abdecken. Trotz kleinerem Gehäuse konnten die Effizienz im Vergleich zur R410A-Serie um 12 % gesteigert und der Schalldruckpegel gesenkt werden.
Ab Werk sind alle notwendigen Sicherheitseinrichtungen für den Betrieb mit einem A2L-Kältemittel integriert, so dass bereits Räumlichkeiten ab 10 m² klimatisiert werden können. Hierzu zählen in den Innengeräten verbaute Leckagesensoren, welche über die neue Madoka-Fernbedienung direkt eine Alarmmeldung als akustisches und optisches Signal ausgeben, sobald eine Leckage erkannt wurde. Zeitgleich werden im System automatisch Absperrventile geschlossen, das Außengerät saugt das gesamte Kältemittel aus der Anlage ab und sperrt anschließend den Betrieb, so dass kein weiteres Kältemittel in den Raum strömen kann.
Dieses R32-VRV-System lässt sich dadurch in Planung sowie Ausführung genauso einfach handhaben wie ein R410A-VRV-System und man braucht sich für herkömmliche Anwendungen um zusätzliche Maßnahmen keine Gedanken zu machen. Ohne diese Sicherheitsmaßnahmen wäre die Klimatisierung erst ab einer Raumgröße von 26,5m² möglich.
Kaltwasser und Lüftung
Alexia Samoli, Projektingenieurin Lüftungssysteme, und Niclas Oetjen, Produktexperte Applied Systems, berichteten über die Kaltwasser- und Lüftungssysteme aus dem Hause Daikin. Auch im Segment Lüftungstechnik habe sich Daikin weiterentwickelt und die Stückzahlen hätten deutlich zugenommen in den letzten Jahren, berichtete Alexia Samoli. Sie gab eine Übersicht der verschiedenen Lüftungsgeräte, die von der Geräteserie „Modular L“ (250 bis 3.000 m³/h), über „Modular P“ (bis zu 15.000 m³/h), „Modular R“ (bis zu 20.000 m³/h) bis zur „Professional“-Baureihe mit bis zu 144.000 m³/h reichen. Neu im Programm ist das „Modular L Pro“-Flachgerät zur Unterdeckenmontage mit integriertem Wasser-Heizregister.
Mit der „Daikin Air Design App“ für Planer und Anlagenbauer ist eine schnelle und einfache Auslegung der „Modular L“-Lüftungsgeräte möglich. Auch Zubehörteile sind mit der App auswählbar. Das gewünschte System lässt sich mit einem Klick an einen Ansprechpartner bei Daikin weiterleiten, um schnell ein konkretes Angebot zu erhalten.
Die „Professional“-Serie stellte Alexia Samoli detailliert vor. Bei der Auslegung kann auf individuelle Kundenanforderungen Rücksicht genommen werden, z.B. bei der Wahl der Filter, der Materialien und der Art der Wärmerückgewinnung (Platte, Rotor, KVS). Auch Sonderausführungen sind umsetzbar, z.B. für den Einsatz in Großküchen, mit speziellen Beschichtungen und gekapselten Motoren. Des Weiteren stehen dem Kunden verschiedene Steuerungen und Fernbedienungen zur Verfügung.
Für die Auslegung bietet Daikin bei Bedarf Unterstützung an, Planer können dies mit der Auslegungssoftware „Astra 10.0“ auch selbst vornehmen. Hierzu werden Kundenschulungen angeboten.
Bei großen Geräten, die nicht in einem Stück zum Aufstellort transportiert werden können, ist eine zerlegte Anlieferung der Geräte möglich. Bei der Montage vor Ort kann Unterstützung durch das Daikin-Personal angefordert werden; das gilt auch für die Inbetriebnahme, Wartung und Analyse.
Ähnlich breit wie im Lüftungssegment ist Daikin auch bei den Kaltwassersätzen aufgestellt, wie Niclas Oetjen ausführte: Ob luft- oder wassergekühlt, von Mini-Chillern mit 4 bis 8 kW über R32-Multi-Scroll-Kaltwassersätze von 76 bis 701 kW bis hin zu Kaltwassersätzen mit invertergeregelten Monoschraubenverdichtern und den Kältemitteln R134a sowie R1234zE(E) bis 2 MW ist alles dabei.
Ein Highlight ist aus Sicht von Niclas Oetjen die R32-Multiscroll-Wärmepumpe „EWYT-B“ mit einer Leistung von 82 bis 390 kW, mit individueller Lastanpassung, mehrstufiger Leistungsregelung sowie einer ansehnlichen Optionsvielfalt bei hohem Wirkungsgrad, Warmwasser-Produktion bis 60 °C und Einsatzfähigkeit bis -15 °C Außentemperatur, um nur einige Leistungsmerkmale aufzuzählen.
Heizen und Klimatisieren im Privatmarkt
Marius Jakobi, Produktexperte Wärmepumpensysteme, und Carolin Schmidt, Produktmanagerin Heiztechnik, gingen auf die Heiz- und Klimalösungen von Daikin im Privatmarkt ein.
Zum Beispiel die Sole-/Wasser-Wärmepumpe „Daikin Altherma 3 GEO“, die durch die vielen Varianten – nur heizen, heizen & kühlen, mit 6 oder 10 kW, in silber oder weiß – aber auch technischen Details hervorzuheben ist. Die Geräte erreichen einen COP von bis zu 4,7 und haben einen integrierten 180-l-Trinkwasserspeicher. Ein großes Plus ist die aktive Kühlung bis zu 11 kW.
Bei der Entwicklung hat Daikin auch an den Monteur gedacht: Integrierte Tragegriffe erleichtern den Transport und das Kompressormodul ist als Schubladenelement einfach zu entnehmen. Dadurch wird ein schneller Zugang zu allen Komponenten ermöglicht.
Die Schallleistung beträgt nur max. 41 db(A) – die Wärmepumpe ist damit so leise wie ein Kühlschrank. Gründe hierfür sind das geschlossene Hydromodul aus geräuschabsorbierendem Material, Gummiauflagen und ein schwingend gelagerter Kompressor.
Als zusätzlichen Service bietet Daikin die Erdbohrung inklusive der Genehmigungen als Dienstleistung an.
Daikin steht ebenfalls unterstützend zur Seite, wenn es um die Förderung, die durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) seit Anfang 2020 für das Heizen mit erneuerbaren Energien gewährt wird, für z.B. die „Daikin Altherma 3 H HT“ und die „Daikin Altherma R 07“ geht.
Eine Luft-/Wasser-Wärmepumpe wird bereits in über der Hälfte aller neugebauten Ein- und Zwei-Familienhäuser eingesetzt. Die Wärmepumpe „Daikin Altherma 3 R 07“ wurde speziell für diesen Bereich Neubau entwickelt und ist aufgrund ihrer hohen Effizienz voll förderfähig (JAZ 4,5). Ihre Leistung ist so ausgelegt, dass eine Abdeckung unterschiedlich großer Gebäude sichergestellt ist.
Die „Daikin Altherma 3 R 07“ erreicht Vorlauftemperaturen von bis zu 65 °C und eignet sich damit für Fußbodenheizungen und Heizkörper. Das besonders leichte Außengerät lässt sich schnell sowie komfortabel montieren und bietet durch seine kompakten Abmessungen viele Möglichkeiten bei der Standortwahl. Mit seinem flüsterleisen Betrieb lässt es sich auch problemlos in dicht bebauten Neubaugebieten mit kleinen Grundstücken aufstellen.
Auch Renovierer profitieren von den Vorteilen einer Wärmepumpe: Möglich macht das die „Daikin Altherma 3 H HT“. Die kompakte Wärmepumpe besticht durch ihre zuverlässige Heizleistung und hohen Vorlauftemperaturen von bis zu 70 °C bei -15 °C Außentemperatur. Dadurch eignet sie sich auch für die Heizungsrenovierung sowie den einfachen Austausch von Gas- und Ölgeräten. Bereits bestehende Heizkörper können weiter genutzt werden, eine Kombination mit Fußbodenheizung oder Konvektoren ist ebenso möglich.
Aufgrund ihres extrem leisen Betriebs ist sie die Lösung für besonders eng besiedelte Gebiete und kleine Grundstücke. Die Installation der Anlage ist durch die Monoblock-Bauweise einfach – auch für Installateure ohne Kälteschein.
Des Weiteren gab es auch im Bereich Klimageräte Zuwachs im Produktportfolio. Neu ist z.B. ein „Stylish“-Gerät komplett in schwarzer Farbe. Das Klimagerät nutzt den Coanda-Effekt und erzeugt so einen optimierten Luftstrom – je nachdem, ob geheizt oder gekühlt werden soll, wird der Luftstrom im Raum anders geführt. Im Heizmodus wird der Luftstrom nach unten, im Kühlmodus nach oben an der Decke entlang geführt.
Der intelligente Wärmesensor des Geräts misst die Oberflächentemperatur eines Raumes, indem man ihn in ein Gitter mit 64 verschiedenen Quadraten teilt. Er erkennt die Anwesenheit von Menschen und auch die Temperatur von Boden sowie Wänden und sorgt so für einen optimalen Luftstrom und natürlichen Komfort. Weiterhin verfügt das Klimagerät über den sogenannten „Flash Streamer“ mit Luftreinigungsfunktion, ein von Daikin patentiertes Reinigungssystem.
In einem weiteren Vortrag ging Volker Weinmann auf die R32-Mini-VRV ein. Auf die Hintergründe für die Markteinführung dieses Systems, die umweltpolitischen Aspekte und die Besonderheiten bei einem Wechsel von R410A zu R32 wurde in der KKA bereits ausführlich im Zusammenhang mit dem Daikin VRV Summit in Kopenhagen berichtet (wer sich für dieses Thema interessiert, findet alle nötigen Informationen unter https://t1p.de/a0wr).
Regelungstechnik
Markus Koch, Produktexperte Split/Sky Air, und Frank Kerkhoff, Systemexperte Klimatechnik, schlossen den Vortragsreigen der Digital Air Convention. Markus Koch stellte die Fernbedienung „Madoka“ in den Mittelpunkt seiner Ausführungen, die generell auf Symbole reduziert ist.
Eine Neuheit ist hier die Symbolansicht für den Sollwert. So wird dem Nutzer erlaubt, den hinterlegten Referenzsollwert um ±3 K selbst zu verstellen.
Das Ermitteln der „korrekten“ „Madoka“ wird durch den neuen Identmechanismus einfacher und die Field Settings werden in der App in Textform erklärt, was ein Auffinden des gewünschten Settings erheblich erleichtert.
Die zentrale „Überwachungsmadoka“ hat nichts mit einer Gruppe zu tun, dies sollte, um Missverständnissen vorzubeugen, getrennt werden. Es können, um richtlinienkonform zu sein, keine Gruppen mehr gebildet werden.
Ein Einsatz kann als normale „Madoka“ oder reiner Alarmgeber bzw. Supervisor-Alarmgeber geschehen, der Modus kann via Setting gewählt werden. Ein weiterer Benutzerlevel vereinfacht z.B. auch das Sperren von Funktionen.
Für „Mini VRV 5“-Anlagen mit dem Kältemittel R32 ist ein Alarmmanagement erforderlich, was den Einsatz der „Madoka“ zwingend voraussetzt.
Daikin Cloud Service
Last but not least ging Frank Kerkhoff auf die zahlreichen Möglichkeiten des Diagnose- und Monitoringtools „Daikin Cloud Service“ ein.
„Predictive Maintenance“ ist eines der Schlüsselwörter am Bau 4.0. Im Optimalfall lassen sich damit Störungen vorhersagen, bevor es zu Auswirkungen oder Ausfällen kommt – dies ist im „Daikin Cloud Service“ möglich. Das Verfahren nutzt Mess- und Produktionsdaten von Maschinen sowie Anlagen für die Ableitung von Wartungsinformationen. In der Praxis generiert das System eine Fehlermeldung, die per E-Mail an den Anlagenbauer gesendet wird, bevor die Leistung des Geräts vom Fehler beeinträchtigt ist. Beispielsweise dann, wenn ein Wärmefühler schon im Sommer defekt ist, dies aber erst im Heizbetrieb im Winter auffallen würde. Oder wenn die Staubmenge im Filter eine Grenze überschritten hat, die den Betrieb noch nicht stört, in einiger Zeit jedoch zu Fehlern führen würde.
Durch die frühzeitige Meldung können der Serviceeinsatz ressourcenschonend geplant und die Ausfallszeit niedrig gehalten werden.
Um verlässliche Vorhersagen für die vorausschauende Wartung treffen zu können, ist es erforderlich, eine große Menge von Daten zu erfassen, zu speichern und zu analysieren. Je größer die Datenbasis ist und je intelligenter, ausgefeilter die Analysealgorithmen sind, desto zuverlässiger sind die erhaltenen Erkenntnisse.
Das „airnet“, die Datenbasis von Daikin, wird z.B. schon seit Jahren in der Praxis in Japan eingesetzt. Nutzer in Europa profitieren nun von diesen Erkenntnissen, da sie für den Betrieb der VRV-Systeme hierzulande genutzt werden können.
Weitere Vorteile des „Daikin Cloud Services“ ist z.B. eine Energiemanagementanzeige (Temperaturüberwachung einzelner Innengeräte, Anzeige des Anlagenverbrauchs und der Anlagenbetriebszeiten [Heizen, Kühlen, Mischbetrieb]). Es können ebenso Zugriffsrechte vergeben und verwaltet, Alarmhistorien eingesehen und das Alarmmanagement verwaltet werden.
Damit endete eine mit vielen wichtigen Informationen gefüllte Online-Tagung, die hoffentlich im kommenden Jahr so nicht wieder stattfinden muss, weil sich dann alle Interessierten wieder live vor Ort treffen.