Das Fluchtleitsystem im Klimahaus Bremen

Eine faszinierende Entdeckungsreise um die Welt erleben die Besucher des Klimahaus Bremer­haven 8° Ost ab 1. März 2009. Dort können auf 4800 m2 die verschiedenen Klimazonen der Erde – immer entlang des 8. Längengrads durchwandert werden. Eine solche Attraktion, die bis zu 5000 Besucher am Tag erleben sollen, erfordert ein effizientes Alarmierungs- und Fluchtleitsystem. Um das realistische Erleben der Klimazonen dabei nicht durch visuelle Fluchtwegkennzeichen zu stören und im Ernstfall trotzdem eine schnelle Evakuierung zu ermöglichen, musste eine spezielle Lösung gefunden werden. Das Klimahaus entschied sich für das Fluchtleitsystem EVACom – eine Kooperationslösung der Firmen Scanvest und AirIT – und favorisiert damit eine dynamisch akustische Fluchtweglenkung.

Anforderungen

an die Fluchtweglenkung

„Stellen Sie sich vor, Sie wandern durch die Antarktis: Die eisige Kälte beißt Ihnen ins Gesicht, unwirkliche Stille umfängt Sie und die weiße Weite der Eis- und Schneelandschaft lässt Ihre Augen zur Ruhe kommen. Ein einmaliges Erlebnis fernab des Alltags – wären da nicht die kleinen grünen Fluchtwegschilder, die Sie immer wieder in die Realität zurückholen. Für uns war das absolut undenkbar“, erzählt Arne Dunker, Geschäftsführer der Petri & Tiemann GmbH, die das Klimahaus mitentwickelt hat.

Natürlich ist ein gewisses Maß an Piktogrammen Pflicht. Dennoch sollen die Besucher die verschiedenen Klimazonen im Klimahaus so authentisch wie möglich erleben.

„Deshalb haben wir uns für EVACom entschieden. Das System schafft den schwierigen Spagat zwischen effektiver, vorschriftsmäßiger Fluchtweglenkung und unseren Anforderungen an eine integrierte Gestaltungslösung.“ So gelangen die Besucher des komplexen Gebäudes schnell zu den verfügbaren Notausgängen – ihre Sicherheit ist damit zu jeder Zeit gewährleistet.

Schnelle Evakuierung durch klare akustische Ansagen

Das System setzt auf das Gehör als Orientierungsorgan. Diese Art der Fluchtweglenkung ist nicht nur optisch unauffälliger als die üblichen Leuchtschilder, sie ist auch wesentlich effizienter.

Studien zeigen, dass Menschen nur nach eindeutigen Anweisun­gen in natürlicher Sprache handeln. Sonstige Signalmittel setzen ein hohes Vorwissen voraus, das die Besucher des Klimahauses nicht mitbringen können. Damit die Reaktionszeit auf ein absolutes Mini­mum verkürzt wird, alarmiert EVACom mit optimierten Klartexten aus einem Sprachspeicher – auch mehrsprachig. Alle Betroffenen wissen sofort, was sie zu tun haben.

Akustische Signale

weisen den Ausweg

Die Dauer einer Flucht ist im Wesentlichen von der Orientierungsmöglichkeit abhängig. Das Auge kann hier im Ernstfall oft nicht weiterhelfen. Forschungen haben gezeigt, dass Hinweisschilder oft verzögert wahrgenommen werden, bei Rauchentwicklung die Sehfähigkeit stark eingeschränkt ist und der Mensch in Gefahrensituationen zu einem psychisch bedingten Tunnelblick neigt.

Die Fluchtweglenkung über das Gehör bietet hier eindeutige Vorteile. So können Töne in einem ganz bestimmten Frequenzbereich hervorragend aus ihrer Richtung geortet werden. Wenn alle Töne dieses Frequenzbereichs gleichzeitig wiedergegeben werden, entsteht ein so genanntes „Band-Rauschen“, das unter allen Umgebungsbedingungen, selbst bei starker Lärmentwicklung, wahrgenommen wird.

EVACom garantiert dabei eine wirkungsvolle Wegdarstellung: Schneller werdende Impulsfolgen leiten die Menschen im Gebäude weiter. Höher oder tiefer werdende Tonfolgen führen sie nach oben bzw. unten. So gelangen alle Betroffenen auch bei schlechten Sicht­verhältnissen schnell nach draußen.

Fehlevakuierungen

effizient vermeiden

Das System bietet durch die Inter­com-Technologie die Möglichkeit, über einen sofortigen Live-Sprach­dialog (Fernerkundung) zwischen dem Alarmauslöseort und der zuständigen Stelle innerhalb von 20 s eine fundierte Evakuierungsentscheidung zu treffen. Überflüssige Evakuierungen werden auf diese Weise vermieden. Für das Klimahaus bedeutet das im Ernstfall eine deutliche Kostenersparnis.

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