Deckengebläsekonvektor mit reduziertem Design
Für Fachplaner besteht die Herausforderung vermehrt darin, die steigenden Anforderungen der TGA mit den Ansprüchen der Architektur in Einklang zu bringen. Es gilt einerseits, die thermischen Behaglichkeitsanforderungen nach DIN EN ISO 7730 zu erfüllen, und andererseits optische Störelemente, z.B. in der Deckengestaltung, zu vermeiden.
Zugfreie Verteilung der Luft
Der Deckengebläsekonvektor „HyCassette-Geko“ mit patentiertem „Swirl“-Auslass von Fläkt (www.flaktgroup.de) kommt den Anforderungen der Vereinbarkeit von Behaglichkeit und Design nach. Der technische Grundgedanke des Auslasses besteht darin, die Luft drallförmig in den Raum einzubringen. Dies hat den Vorteil, dass eine abwärts gerichtete Strömung in der Mitte zwischen zwei Geräten vermindert wird, da die Strahlen von benachbarten Geräten tangential aneinander vorbeilaufen und die Strahlgeschwindigkeit schneller abgebaut wird. Der Luftauslass wurde rund gestaltet, bildet aber keinen vollumfänglichen, kreisförmigen Zuluftschlitz, sondern paarig angeordnete Auslassdüsen, die alternierend mit geschlossenen Zwischenräumen gleichmäßig über den Umfang verteilt sind.
Die Anordnung der Auslassdüsen schlägt quasi zwei Fliegen mit einer Klappe. Die einzelnen Strahlen, die aus den Düsen kommen, haben einen höheren Induktionseffekt, da sie nicht nur auf der Decke abgewandten Unterseite, sondern auch seitlich Kontakt mit der Umgebungsluft haben. Hierdurch findet im Kühlbetrieb eine schnellere Vermischung mit der wärmeren Raumluft statt. Die Strahltemperaturdifferenz baut sich schneller ab, was den thermischen Abtrieb vermindert und den Coanda-Effekt begünstigt. Die Wurfweite ist somit größer, und ein zugbehaftetes Absinken des kalten Strahls wird vermieden.
Der verwirbelte Luftstrom, der sich in alle Richtungen ausdehnen kann, bietet ein optimales Behaglichkeitsempfinden gemäß DIN EN ISO 7730. Der motorisch angetriebene „Swirl“-Auslass unterstützt dabei durch flaches Ausblasen den Coanda-Effekt im Kühlbetrieb. Im Heizbetrieb wirkt er der Thermik der aufsteigenden Warmluft durch den steileren Ausblaswinkel entgegen.
Die Behaglichkeitskategorie liegt bei Standardauslegungsbedingung nach Eurovent im Bereich der Klasse A oder bei niedrigeren Temperatursollwerten im Grenzbereich der Klassen A und B. Der „HyCassette-Geko“ mit „Swirl“-Auslass eignet sich für den Einsatz z.B. in Bürobereichen, Hotel-Lobbys oder Seminarräumen, Ärztehäusern oder Verkaufsstätten. Aufgrund des ansprechenden, reduzierten Designs ist eine Integration in architektonisch anspruchsvolle Umgebungen problemlos möglich.
Klasse A bestätigt
Für die Behaglichkeitsuntersuchung wurde das Gerät im Klimatechniklabor der Westfälischen Hochschule auf den Prüfstand gestellt. Für die drei Ebenen 0,1 m (Knöchelhöhe), 1,1 m (Sitzhöhe) und 1,7 m (Stehhhöhe) wurden je 54 Messpunkte definiert, an welchen nacheinander die Messwerte für Temperatur und Luftgeschwindigkeiten aufgenommen wurden. Die Behaglichkeitskennzahl, Zugluftrisiko in [%] nach DIN EN ISO 7730, lässt sich aus diesen Werten berechnen und beschreibt die prognostizierte Anzahl an unzufriedenen Personen. Werte unter 10 % stehen für die höchste Behaglichkeitsklasse A. Werte von 10 bis 20 % beschreiben die Klasse B. Werte von 20 bis 30 % fallen in die Kategorie C.
Eine Besonderheit des untersuchten Geräts ist die einstellbare Wurfweite. Für die Messreihe wurde der Wurfweitenregler auf den Automatikmodus gestellt. Zudem wurde der Parameter der Raumtemperatur variiert. Es wurden Messreihen bei 24,5 °C, der Standardkomforttemperatur nach DIN EN ISO 7730, und, da die Planung nach dem Eurovent-Standard erfolgte, bei 27 °C als zweiter Raumtemperatur durchgeführt. Die Ergebnisse der Messung zeigen das berechnete lokale Zugluftrisiko in den drei horizontalen Messebenen. Bei 27 °C wurde Klasse A voll erreicht. Auch bei 24,5 °C ergeben sich Zugluftrisikowerte im Bereich 9 bis 11 %, was den Grenzbereich von Kategorie A und B beschreibt. Mögliche Behaglichkeitsprobleme bzgl. Fußkälte konnten ausgeschlossen werden.