Der Solarthermiemarkt und seine Aussichten
Der Markt der Solarthermie ist gegenüber der Photovoltaik ins Hintertreffen geraten. Dass die Solarthermie jedoch einen nicht unbedeutenden Anteil des deutschen Wärmebedarfs stellen kann, davon ist der BSW Solar (Bundesverband Solarwirtschaft e.V.) überzeugt. Hierzu hat der Verband eine Studie erstellt, die im Rahmen der Intersolar als „Fahrplan Solarwärme 2020/2030“ vorgestellt wurde.
Hat sich der Markt seit seinem Tief 2010 bereits im letzten Jahr wieder um 10 % nach oben entwickelt, wird ausgehend aus dieser Studie die Zukunft durchaus positiv gesehen. Ausgehend von einer durchschnittlichen Steigerung der fossilen Energiepreise um 8%/a und einer verstärkten Förderung im Zeitraum 2014 bis 2023 wird daran anschließend ein sich selbsttragendes Marktwachstum erwartet.
Umfassen heute noch die Heizungsmodernisierung und die Solarwärmeergänzung im Ein- und Zweifamilienhaus fast 90 bis 95 % des Marktvolumens, werden zukünftig die Erneuerung bestehender Solarthermieanlagen sowie die Solarthermie in Mehrfamilienhäusern und in Nicht-Wohngebäuden und vor allem die industrielle Prozesswärme bis 100 °C eine wichtige Rolle einnehmen.
Häufig wird das Argument angeführt, dass Solarthermie und Photovoltaik um die vorhandenen Flächen im Wettbewerb stünden. Laut Studie sind insgesamt 55 % aller Dachflächen im Ein- und Zweifamilienhausbereich für eine solare Nutzung geeignet. Ohne den Zubau von Photovoltaik einzuschränken, stehen der Studie zu Folge ausreichend Flächen zur Verfügung, um solarthermische Anlagen zu installieren.
Zukunftsmarkt Solarthermie
Um die Attraktivität der Solarthermieanlagen zu erhöhen, sollten zudem relevante Kostensenkungspotentiale genutzt werden. So sollten die verwendeten Materialien und Materialstärken deutlicher als bisher auf Einsparpotentiale untersucht werden. Auch fehlt es noch an Standardisierungen im Bereich der Montagetechnik. Technologische Weiterentwicklungen werden sich kostensenkend auswirken und zudem die Amortisationsdauer verringern. Werden diese Maßnahmen ergriffen, ist davon auszugehen, dass die Preise für Solarwärme bis 2020 um 14 % und bis 2030 um 40 % sinken. Die Amortisationsdauer einer 15 m2 großen Neuinstallation wird sich von heute 16 Jahren auf 3 Jahre im Jahr 2030 verringern.
Daneben muss die Fehlervermeidung bei der Installation stärker ins Blickfeld genommen werden. Hier könnten Schulungen und verstärkte Installationen dazu führen, Fehler und Mängel zu verringern.