Deutscher Hochschulbaupreis 2016 für KIT
Vorbildliche Sanierung des Kollegiengebäudes Mathematik
Der zum dritten Mal ausgelobte Deutschen Hochschulbaupreis der Deutschen Universitätsstiftung unter der Schirmherrschaft des Bundesbauministeriums ging 2016 an das Kollegiengebäude Mathematik des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Mit halbem Energieverbrauch bei beinahe doppelter Nutzfläche liegt ein großer Pluspunkt des sanierten Gebäudes bei der Energieeffizienz: Der Energieverbrauch liegt nun unter 100 kWh/m2a, vor der Sanierung waren es noch 260 kWh/m2a.
Im Zentrum des Niedrigenergiekonzepts des sanierten Kollegiengebäudes steht der helle, überdachte Innenhof, der einen Wärmepuffer bildet und so im Winter den Energieverlust minimiert. Dazu kommen eine wärmeschutzverglaste Front mit einbruchsicheren Lüftungslamellen und eine stromsparende Kühlanlage. Ein Gebäudemonitoring überwacht alle Verbrauchsdaten sowie die Temperatur und wertet sie aus, um bei Bedarf Nutzerverhalten und technische Steuerung verbessern zu können.
Bundesbauministerin Barbara Hendricks lobt das prämierte Kollegiengebäude Mathematik am KIT als herausragendes Beispiel für den nachhaltigen Hochschulbau: „Erfolgreiches Studieren braucht auch eine passende Studienumgebung. Hochschulen, Wissenschaft und Architekten tun also gut daran, so eine ‚Erfolg versprechende‘ Umgebung zu schaffen. In Karlsruhe ist das gelungen. Hier haben Studierende und Lehrende nun ein Ambiente, das kreatives Arbeiten in Forschung und Lehre fördert. Das KIT hat damit Maßstäbe gesetzt.“
„Das Kollegiengebäude Mathematik ist ideal auf die Bedürfnisse und Aufgaben moderner Lehre und Forschung zugeschnitten. So bietet es unter anderem viel Raum für den intensiven Austausch zwischen Studierenden und Wissenschaftlern. Mit dem innovativen energetischen Konzept konnten wir zudem den Energieverbrauch um die Hälfte reduzieren“, sagt der Präsident des KIT, Professor Holger Hanselka. „Ich bin stolz darauf, dass unser Gebäudekonzept als Vorbild für ähnliche Sanierungsaufgaben dienen kann. Über die Auszeichnung mit dem Deutschen Hochschulbaupreis 2016 freue ich mich sehr!“
„Mit der Sanierung des Kollegiengebäudes Mathematik wird eine vordringliche Bauaufgabe im deutschen Hochschulbau, der Umgang mit dem Bestand aus der Nachkriegszeit, vorbildlich gelöst“, so die Jury unter dem Vorsitz von Professorin Anne Julchen-Bernhardt, Lehrstuhlinhaberin für Gebäudelehre und Grundlagen des Entwerfens an der RWTH Aachen. „Der Bestandsaufbau wirkt insbesondere durch den überdachten Innenhof, der einen neuen akustisch ausgezeichneten Veranstaltungsraum schafft und gleichzeitig das kommunikative Herzstück des Gebäudes ist. … Die hellen Materialien und die lichtdurchströmte Konstruktion des transparenten Folienkissendaches geben dem großen, ehemals düsteren Gebäude einen leichten und freundlichen Charakter.“
Seit April 2015 sind die Institute und Einrichtungen der KIT-Fakultät für Mathematik nach fünfjähriger Auslagerung wieder unter einem Dach im Kollegiengebäude vereint. „Mit den neuen Seminarräumen konnten wir vor allem die Lehr- und Lernbedingungen für unsere etwa 1.000 Studentinnen und Studenten verbessern. Sie bieten auch außerhalb der Lehrveranstaltungen Rückzugsmöglichkeiten für individuelles Arbeiten oder zum Diskutieren in Kleingruppen. Aber auch die Forschung profitiert von den zusätzlichen Büro- und Kommunikationsräumen“, so der KIT-Dekan Professor Dr. Willy Dörfler.