Die Zukunft verlangt Effizienz
Mehr Effizienz in der Technik, ist nicht nur ein schon lange geforderter Wunsch, sondern auch machbar. Dies zeigte der Ventilatorenspezialist ebm-papst bei seinem 3. Innovationsforum, das im Herbst 2009 in Mulfingen stattfand. Über 200 Kunden aus Deutschland und dem angrenzenden Europa diskutierten über notwendige Effizienzsteigerungen in der Gebäudetechnik.
In Fach- und Expertenbeiträgen sowie in den Gesprächen in den Pausen wurde deutlich, dass das Thema Energieeffizienz viele Bereiche der Industrie und Energietechnik bestimmt. Dies betrifft die gesamte Gebäudetechnikbranche, von Firmen wie Rittal im Schaltschrankbau, Güntner in der Kältetechnik, die Viessmann Werke im Bereich Wärmepumpen oder die Unternehmen Weiss Klimatechnik und Wolf bei den klimatechnischen Anwendungen – Energieeffizienz ist das Zukunftsthema Nummer 1.
„Rund drei von zehn Atomkraftwerken ließen sich mit sofortiger Wirkung abschalten, wenn ausnahmslos auf energiesparende EC-Motoren und -Ventilatoren umgestellt werden würde“, so Dr. Bruno Lindl, Geschäftsführer Forschung und Entwicklung der ebm-papst Gruppe. Rund 500 Ingenieure und Techniker an den deutschen Forschungs- und Entwicklungstandorten Mulfingen, St. Georgen und Landshut hätten daher nur ein Ziel: Jedes neue Produkt muss im Betrieb effizienter sein, als sein Vorgängermodell.
Dass diese Entwicklung vor allem die Kältetechnik betreffe, liege daran, dass der Energiebedarf für Kältetechnik bis 2020 wahrscheinlich um 43 % steigen werde. Dies erläuterte Bernd Kistner detailliert in seinem Vortrag zu „Ventilatoren in der Kältetechnik”. Bei einem Einsparpotential von 40 % vor allem durch Regelung und neue Komponenten bedeutet dies: Man könnte nahezu ohne Energiemehrbedarf auskommen. Dass auf die Geräuschminderung ebenfalls großer Wert gelegt werden müsse, führte Dr. Jürgen Schöne aus. Es gehe darum, „Luft leise und effizient zu bewegen“. Hier käme man mit Kunststoffschaufeln mit Metallinlets weiter. Auch eine Flügeloptimierung durch Winglets, also „Zäune” an der Flügelspitze, führt zu guten Ergebnissen. Anhand von akustischen Beispielen konnten sich die 200 Zuhörer in der Stauseehalle Mulfingen davon einen Eindruck verschaffen. Weitere Vorträge gingen u.a. auf das „Motormanagement in Kälteanlagen“,„Radialventilatoren – Effizienz und Akustik“ sowie die „CFD-Simulation als Hilfsmittel bei der Entwicklung” ein.
Wie wichtig bei aller Innovationsfreude das unternehmerische Denken ist, hatte Rainer Bürkert, Geschäftsführer bei Würth Industrie Service, Bad Mergentheim bereits am Vorabend in seinem Gastvortrag erläutert: „Innovation kann der erreichen, der den Rücken frei hat und nach vorne denkt.“ Das Innovationsforum war ein gutes Beispiel dafür, welche Entwicklungen möglich sind, wenn dieser Satz gelebt wird.