Ein „KFW 40“-Großprojekt in Berlin
Lautizia – aus dem Lateinischen „lautitia“ für Pracht, großer Aufwand –, dieser Name steht für ein innovatives Architekturkonzept aus Friedrichshain, Berlin. Dabei handelt es sich um ein Gebäudeensemble mit vierzehn Häusern in unterschiedlicher Fassadengestaltung und zwei großen, grünen Innenhöfen, die ausschließlich für die Bewohner der Häuser zugänglich sind und so eine Rückzugsfläche mitten in der Großstadt Berlin bieten.
Zugleich handelt es sich um ein energetisches Vorzeigeprojekt, da es das bisher größte „KFW 40“-Projekt in Berlin darstellt. Die Namen der verschiedenen Häuser, wie z. B. Armeria, Viola, Malva oder Marigold, sind so unterschiedlich wie die Häuser selbst. Hier muss man sich entscheiden, ob man wie im New York der 1920er Jahre wohnen möchte oder doch lieber etwas futuristischer. Bei allen äußerlichen Unterschieden ist der Anspruch an die Qualität hochwertig.
Ganzheitliches Energiekonzept
Die Häuser wurden mit einem ganzheitlichen ökologischen Energiekonzept mit Photovoltaik- und Geothermie-Anlage geplant und gebaut. Durch die moderne Isolierverglasung und die kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung fallen Nebenkosten dauerhaft niedrig aus. Für die dezentralen Wohnungslüftungssysteme wurden rund 1.200 Geräte vom Typ e2 der Firma Lunos Lüftungstechnik GmbH eingebaut. Diese arbeiten mit EC-Motoren in Kombination mit strömungsmechanisch überarbeiteten und speziell ausgewuchteten Ventilatoren. Mit einem Messflächen-Schalldruckpegel von 16,5 dB in Stufe 1, 19,5 dB in Stufe 2 und 26 dB in Stufe 3 (jeweils 18, 31 bzw. 38 m³/h Fördervolumen) liegen die Lüfter unter den geforderten max. Schallemissionswerten der DIN für Wohn- und Schlafräume.
Der „acuvent“-Speicherstein in den e2-Geräten sitzt mitten im Luftstrom eines EC-Motors mit Axialventilator. Durch einen reversierenden Luftstrom, welcher durch gezielten Richtungswechsel des Ventilators entsteht, lädt sich die Keramik mit der Wärmeenergie der Raumluft auf und gibt sie an die zugeführte Außenluft wieder ab.
Für eine ausgeglichene Zu- und Abluftbilanz wurden jeweils eine gerade Stückzahl von e² in den Wohnungen eingesetzt. Die e²-Geräte wurden mit „Lunotherm“-Fassadenelementen kombiniert, so dass die Anströmöffnung von der Wandoberfläche verschwindet. Der letzte von insgesamt vier Bauabschnitten von Lautizia soll noch 2016 fertiggestellt werden.