50 Jahre tab

Eine kleine (persönliche) Zeitreise

Mit dieser Jubiläumsausgabe der „tab – das Fachmedium der TGA-Branche“ nehmen wir Sie nicht nur mit auf eine Zeitreise durch die Geschichte einer Fachzeitschrift, sondern zeigen Ihnen auch, wie sich die TGA über die Jahrzehnte entwickelt hat, wo wir heute stehen und was in der Zukunft zu erwarten ist. 

Die technischen Aspekte werden also schon zur Genüge behandelt, auf dieser Seite möchte ich daher einen ganz persönlichen Blick in die Vergangenheit werfen und mit Ihnen einige Momente aus meiner tab-Historie teilen.

März 1995: Meine erste ISH – womit wir bei der inoffiziellen Zeiteinheit der TGA-Branche wären: die Zweijahresspanne zwischen zwei „ISHs“. „Noch vier ISHs bis zur Rente“, rechnete mir einmal ein Redakteur vor. Bei mir sind es noch acht, aber ich erinnere mich noch sehr gut an meine erste ISH. Als Volontär mit 14 Tagen Berufserfahrung sollte ich eigentlich gar nicht auf die Messe, doch der krankheitsbedingte Ausfall von gleich zwei tab-Redakteuren sorgte dann für meine ersten Messeerfahrungen – der Sprung ins kalte Wasser. Es waren spannende Messetage in Frankfurt; aber gleichzeitig auch entspannte, denn nur bei dieser ersten ISH konnte ich ruhigen Gewissens an Messeständen von Viessmann, Buderus, Geberit oder Viega vorbeilaufen, weil ich nicht wusste, dass es sich um wichtige Firmen handelt.

11. April 1996: 17 Menschen starben bei der Brandkatastrophe am Düsseldorfer Flughafen. Seitdem hat sich in der TGA-Branche die Bedeutung des vorbeugenden Brandschutzes grundlegend verändert – auch für die tab-Redaktion. Um das wichtige Thema gebührend zu behandeln, wurde bereits im Oktober 1996 das Supplement „BS BRANDSCHUTZ“ aus der Taufe gehoben, das auch heute noch der tab beiliegt.

März 1997: Als ich mein Volontariat in Gütersloh beendete, war man von einem digitalisierten Arbeitsalltag noch meilenweit entfernt. Ich teilte mir mit einer Kollegin einen PC, Datenträger waren Floppy-Disks, nahezu sämtliche Kommunikation fand per Brief oder am Telefon statt, Artikel wurden auf dem Blatt redigiert und dann von einem Dienstleister – der „Satzanstalt“ – erfasst und für das Layout in die korrekte Typografie gebracht. Beim Layout wurden Textfahnen mit der Schere zurechtgeschnitten, Bildgrößen der Papierfotos fürs Heft im Dreisatz berechnet und dann kam im Klebelayout zur Befestigung der Textfahnen die Tube „Fixogum“ zum Einsatz. Technischer Fortschritt im Redaktionsalltag hieß damals die Verwendung von Kleberollern.

11. September 2001: Wo man sich aufhielt, als der Anschlag auf das World Trade Center in New York verübt wurde, wissen die meisten noch. Ich war in der tab-Redaktion und wir steckten mitten in der Abgabe der Oktoberausgabe 2001. An konzentriertes Korrekturlesen war dann aber nicht mehr zu denken. Auf einem alten Fernseher mit Zimmerantenne, der noch von der Fußball-EM 2000 in einer Ecke gestanden hatte, verfolgten wir gebannt und entsetzt die Geschehnisse in New York.

März 2013: Wer die ISH 2013 besucht hat, wird sich vor allem an eins erinnern: Schnee. Die ganze Stadt versank in Unmengen von Schnee. In den Messehallen war es deutlich leerer also sonst und bei manchem Aussteller fehlte sogar das komplette Standpersonal, weil es im Schneechaos steckengeblieben war. Selbst das Verlassen des Messegeländes wurde zum Problem. Viele waren auf öffentliche Verkehrsmittel umgestiegen und nach Messeschluss war der Andrang am S-Bahnhof Torhaus so groß, dass Sicherheitskräfte den Bahnsteig abriegeln mussten.

Mit Geschichten aus „meinen“ 25 Jahren in der tab-Redaktion könnte ich noch Seiten füllen. Dafür haben 300 Printausgaben mit geschätzten 25.000 Seiten, die ich für Sie mitgestalten durfte, gesorgt. Ich hoffe, dass wir uns trotz der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie alle gesund und wie gewohnt live auf der kommenden ISH 2021 wiedersehen werden.

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