Energetischer Nachholbedarf
Sanierungspotentiale im BürobauDas Potential der rund 310.800 Büro- und Verwaltungsgebäude zum Energiesparen ist deutlich größer als bislang vermutet. Die Deutsche Energie-Agentur (dena) hat im Rahmen einer Analyse den aktuellen energetischen Zustand von Büro- und Verwaltungsgebäuden mit einem neuen Schätzmodell ermittelt. Demnach werden für die rund 456 Mio. m2 Nutzfläche rund 60 Mio. MWh für Raumwärme und Warmwasser benötigt und damit rund 20 % des Energieverbrauchs aller Nichtwohngebäude. Die Gesamtzahl der rund 21 Mio. Wohngebäude benötigt mit 610 Mio. MWh im Verhältnis zur Gebäudezahl deutlich weniger.
Alle Nichtwohngebäude, dabei sind allerdings nicht nur die Büro- und Verwaltungsgebäude berücksichtigt, haben insgesamt einen Anteil von etwa 36 % am Endenergieverbrauch aller Gebäude in Deutschland, obwohl sie nur ein Siebtel des Gebäudebestands ausmachen. Es zeigt sich also, dass hier noch wesentliche Potentiale stecken, Gebäude effizienter zu gestalten und zu betreiben.
Auch wenn diese ersten Daten bereits hilfreich sind, werden noch genauere Daten erforderlich, um konkreter auf diesen Gebäudebereich eingehen zu können. So ist bereits eine Folgestudie geplant.
Für den Strombedarf zumindest werden Erhebungen dieser Art zukünftig einfacher werden. Denn das unlängst verabschiedete „Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende“ schreibt die Ausstattung von Messstellen mit „intelligenten“ Messsystemen und modernen Messeinrichtungen bei einem Jahresstromverbrauch von über 6.000 kWh und bei Anlagenbetreibern mit einer installierten Leistung über 7 kW vor.