Erster Uponor-„Blue U Award“ vergeben
Auszeichnung für Arbeit zu Plus-Energie-KonzeptenChristian Kley ist der erste Preisträger des „Blue U Awards“. Georg Goldbach, Vice President Sales & Marketing Uponor Zentraleuropa, überreichte dem 32-Jährigen beim 37. Uponor-Kongress am Arlberg die mit 3000 € dotierte Auszeichnung. Die Jury befand die Master-Thesis „EnergiePlus – Gebäude-Systemuntersuchungen für eine 100 % erneuerbare Energieversorgung“ als besonders preiswürdig.
„Die Anzahl und vor allem die Qualität der eingereichten Bewerbungen stellen erneut eindrucksvoll unter Beweis, auf welch hohem Niveau die Hochschulen in Deutschland bei Forschung und Lehre im Bereich der Technischen Gebäudeausrüstung arbeiten. Die hochqualifizierten Hochschulabgänger werden mit ihrem Wissen und den innovativen Ideen die Zukunft der Gebäudetechnik entscheidend mitprägen“, betonte Georg Goldbach bei der Preisverleihung.
Plattform für den beruflichen Nachwuchs
„Mit dem ,Blue U Award‘ bietet Uponor Nachwuchskräften eine Plattform, um die ausgezeichnete Arbeit und sich als Person vor einem Auditorium von 180 Branchenexperten und der Fachöffentlichkeit zu präsentieren“, so Georg Goldbach über die Auszeichnung im Rahmen des Uponor-Kongress am Arlberg.
Christian Kley hat in seiner Master-Thesis in einer Parameterstudie die energetische und ökonomische Performance von verschiedenen Energie-Plus-Konzepten untersucht. Aus Sicht des Preisträgers besteht aufgrund der bislang wenig realisierten Gebäude ein großer Forschungsbedarf bei der Entwicklung schlüssiger und wirtschaftlich umsetzbarer Energie-Plus-Konzepte.
Ergebnis der Master-Thesis
Auf Basis des Plus-Energie-Wohngebäudes Berghalde in Leonberg (Berichte dazu: tab 1/2013 und tab 6/2014) wurden thermische Gebäude- und Anlagensimulationen zur Systemuntersuchung von zwei Energie-Plus-Konzepten durchgeführt. Die Modelle wurden anhand von Messdaten validiert. Bei der vergleichenden Betrachtung des im Haus Berghalde installierten Nur-Strom-Konzeptes und eines Strom-Wärme-Konzeptes wurde das Nutzerverhalten über praxisorientierte Tagesprofile sowie aus Messwerten aufgestellter Lastprofile für Trinkwarmwasser und Haushaltsstrom abgebildet.
Das Nur-Strom-Konzept im Haus Berghalde besteht im Wesentlichen aus einer Photovoltaikanlage mit Batteriespeichersystem und einer Wärmepumpe mit Pufferspeicher. Beim simulierten Wärme-Strom-Konzept wurden als Komponenten Solaranlage, Biomassekessel und Photovoltaikanlage mit Batterie angenommen. Beide Konzepte wurden auf einen möglichst hohen direkten Eigenstromanteil und solaren Deckungsanteil optimiert.
Das Ergebnis der vergleichenden Betrachtung der Investitions-, Verbrauchs- und Betriebskosten ist eindeutig: Beim Nur-Strom-Konzept sind die Jahresgesamtkosten über 20 Jahre um rund 45 % niedriger gegenüber einem Strom-Wärme-Konzept. Es ist zur Erhöhung des Eigenstromanteils, so das Fazit, energetisch und ökonomisch sinn-
voller, mit dem überschüssigen, selbst aus der Photovoltaikanlage erzeugten Strom direkt eine Wärmepumpe zu betreiben, um den Pufferspeicher und die Gebäudemassen mit Wärme aufzuladen, statt ein kostenintensives Batteriesystem zu installieren.