Fachingenieur Gebäudeautomation VDI

In sieben Modulen zum Zertifikatsabschluss

Zum 15. April 2016 startet bei der VDI Wissensforum GmbH ein neuer Jahrgang des Zertifikatslehrgangs zum „Fachingenieur Gebäudeautomation VDI“. Er richtet sich an Planer und technische Führungskräfte, die sich im Bereich der Gebäudeautomation weiterbilden und qualifizieren möchten. Ziel der maximal zwei Jahre dauernden Fortbildung ist, ein gewerkeübergreifendes Verständnis für die TGA und die Schnittstellen zum Hochbau zu vermitteln, so dass die zukünftig gesetzlich geforderten, energie­optimierten Gebäude ganzheitlich konzipiert werden können. Dabei passt sich der Lehrgang dem individuellen Arbeits- und Lernprozess an. Denn wann die einzelnen Module, die in verschiedenen deutschen Städten angeboten werden, absolviert werden, legen die Teilnehmer selbst fest.

Der Lehrgang zum „Fachingenieur Gebäudeautomation VDI“ besteht aus vier, jeweils zweitägigen Pflichtmodulen: Bei der „Integrationsplanung“ werden unter anderem die Lebenszyklusphasen in Gebäuden und die systematischen Grundlagen der Gebäudeautomation von Dipl.-Ing. (FH) Holger ­Wallmeier, Siganet GmbH in Ibbenbüren, behandelt. „Komponenten und Funktionen“ von Prof. Dr. Manfred Büchel, Westfälische Hochschule Gelsenkirchen, bringt den Teilnehmern die Steuerungs-, Mess- und Regelungstechnik auch über Praktika näher. „IT und Protokolle“ umfasst wiederum Grundlagen, Komponenten und Systeme – ebenfalls mit praktischen Übungen. Seminarleiter sind hier Prof. Dipl.-Ing. Gerhard Fetzer und M.Sc. Jörg Seitter von der Hochschule Esslingen. Prof. Dr.-Ing. Viktor Grinewitschus, Hochschule Ruhr West, zeigt, wie „Energieeffizienz“ durch ein Energiemanagement mithilfe von Gebäude- und Raumautomation gelingt.

Mit einer Auswahl von drei aus sechs Wahlpflichtmodulen können die Teilnehmenden eigene Praxisschwerpunkte setzen. Auch diese Kurse umfassen je zwei Tage. Themen sind:

„Grundlagenwissen Elektrotechnik für Quereinsteiger“ – das Seminar vermittelt, wie elektrische Installationen und Energieanlagen zukünftig aufgebaut werden sollten; ebenso wichtige Zusammenhänge und Schnittstellen in der Planung, Errichtung und dem Betrieb derselben. Dazu gehören auch Anforderungen bezüglich des Personen- und Anlagenschutzes sowie rechtliche Rahmenbedingungen beim Betrieb elek­tri­scher Anlagen. Referent ist Prof. Dr.-Ing. Dirk Brechtken, Fachhochschule Trier, Institut für Energieeffiziente Systeme, Öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für elektrische Anlagen der Energietechnik.
Im Modul „Regelung und Hydraulik in der Lüftungs- und Klimatechnik“ geht es um optimales Heizen, Kühlen und Wärmerückgewinnen. Dies beinhaltet u. a. die Bedeutung und den bestmöglichen Umgang mit Raumlufttechnischen Anlagen sowie die energieoptimierte Raumautomation über Bus-Systeme. Seminarleiter sind Prof. Dr.-Ing. Siegfried Baumgarth, Vereidigter Sachverständiger für Mess- und Regelungstechnik in der Gebäudeautomation, sowie Prof. Dr.-Ing. Georg-Peter Schernus, Ehemals Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel, Fachbereich Versorgungstechnik.
Auch bei „Regelung und Hydraulik heiz- und energietechnischer Anlagen“ stehen Fragen rund um den optimalen Betrieb im Mittelpunkt, also die für die jeweilige Bauaufgabe geeignete Auslegung von Rohrnetzen, Pumpen, Regeleinrichtungen sowie von Komponenten der Wärmeerzeugung, -verteilung und -speicherung. Referent ist Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff, Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften auf dem Campus Wolfenbüttel, Fakultät Versorgungstechnik.
Nichtwohngebäude haben hohe Anforderungen beim Brandschutz. Deshalb behandelt „Brandschutztechnik in der Praxis“ insbesondere relevante Normen und Richtlinien, den Aufbau und Nutzen einer Brandsteuermatrix sowie Schnittstellenproblematiken der unterschiedlichen Gewerke mit Sicherheitsanforderungen. Seminarleiter sind Dipl.-Ing. Thomas Hegger, Geschäftsführer des Fachverbands Tageslicht und Rauchschutz e.V. in Detmold; Dipl.-Ing. (FH) Peter Kunert VDI, Öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Raumlufttechnik und Asbestwerkstoffe in der Lüftungs- und Heizungstechnik, anerkannter Sachverständiger für Prüfungen an Lüftungs- und Klimaanlagen, Sachverständiger für Vorbeugenden Brandschutz, Frankfurt und Hamburg; Dipl.-Ing. Jörg Wegener, Mitarbeiter bei Phoenix Contact GmbH & Co. KG, Überspannungsschutz/Surge protection Trabtech, Project Manager Industry Management, Blomberg.
Welche wichtige Rolle die „Planung der Raumautomation für energieeffiziente Gebäude“ einnimmt, zeigt das gleichnamige Modul. Es verdeutlicht Begriffe, Planung, Ausschreibung, Funktionen und Zusammenhänge der Raum-, Anlagen- und Gebäudeautomation. Dabei geht es auch um Wechselbeziehungen zum Gebäude- und Energiemanagement, zu Richtlinien und Anforderungen, wie beispielsweise aus dem Energiedienstleistungsgesetz. Referenten sind Prof. Dr.-Ing. Martin Becker VDI, Hochschule Biberach, Institut für Gebäude- und Energiesysteme, Fachgebiet Mess-, Steuer- und Regelungstechnik (MSR-Technik) – Gebäudeautomation und Energiemanagement, Dipl.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Jan Spelsberg, Geschäftsführer der Spelsberg Gebäudeautomation GmbH in Moers, sowie Dipl.-Ing. Peer Schmidt, Geschäftsführender Gesellschafter der Heidemann & Schmidt GmbH in Stockach.
Sind die Gewerke umgesetzt, so gilt es, die „VOB/B 2012: Nachtrags- und Mängelmanagement für Bau- und Projektleiter“ zu beachten. Der entsprechende Kurs setzt seinen Schwerpunkt entsprechend auf Fragen rund um Verträge, die Realisierung und Haftung bei Bauleistungen. Seminarleiter sind Rechtsanwalt Dr. jur. Reinhard Voppel, Rechtsanwälte Osenbrück Bubert Kirsten Voppel in Köln, sowie Dr.-Ing. habil. Stefan Wirth, Öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Heiz-, Lüftungs-, Klima- und Sanitärtechnik, beratender Ingenieur Verband Beratender Ingenieure (VBI), vom Innenministerium Baden-Württemberg (IM BW) amtlich anerkannter Sachverständiger.

Die Gesamtleitung des Zertifikatslehrgangs hat Prof. Dr. Manfred Büchel von der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen inne.

Qualifizierung für das moderne Planen, Bauen und Betreiben

Die Weiterbildung soll dazu beitragen, dass Planer Methoden und Funktionen der Gebäudeautomation zum energieeffizienten und nachhaltigen Betrieb kennen. Dies wird immer wichtiger, denn die Entwicklung im Baubereich geht klar in Richtung Niedrigstenergie- und Passivhäuser.

So fordert die aktuelle Energieeinsparverordnung (EnEV), ab diesem Jahr einen um 25 % reduzierten Energiebedarf zu erzielen. Dafür muss eine Immobilie entweder den Auto­ma­tions­anforderungen der Verordnung entsprechen oder diese über weitere Optimierung von Gebäudehülle oder Anlagentechnik kompensieren. Lösungen, die im individuellen Fall für das Zusammenspiel von Konstruktion und Anlagentechnik möglich und sinnvoll sind, vermittelt der Zertifikatslehrgang „Fachingenieur Gebäudeautomation VDI“ (www.vdi-wissensforum.de/de/fachingenieur-gebaeudeautomation).

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