Angebot der Gebäudeautomation für Wärmewende nutzen
28.03.2025Gebäude verbrauchen in Deutschland mehr als ein Drittel der Endenergie. Davon entfällt der Großteil auf Raumwärme und Warmwasser. Digitale Gebäudetechnologien können die Energieeffizienz von Wohngebäuden um etwa 20 % steigern, heißt es von der Deutschen Energie-Agentur (dena). Bislang werde digitale Gebäudetechnik in der Wohnungswirtschaft aber nur wenig genutzt. Hauptgründe seien Finanzierungsfragen und Informationsdefizite.
Das Kompetenzzentrum für Energieeffizienz durch Digitalisierung in Industrie und Gebäuden (KEDi) hat untersucht, wie Geschäftsmodelle in der Gebäudeautomation die Herausforderungen und Bedürfnisse von Kunden und Mietenden adressieren. Das dena-Projekt soll kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie die Gebäudewirtschaft dabei unterstützen, Energieeffizienzpotenziale mittels Digitalisierung besser zu erschließen. Die Studie zeigt, dass es bereits ein vielfältiges Angebot an Produkten, Dienstleistungen und Beratungsangeboten für Gebäudeautomation gibt und dass sich dieses weiter ausdifferenziert.
Hemmnisse überwinden
Technikorientierte Ansätze werden bei der Wärmewende nach Bekunden der dena zunehmend durch Dienstleistungen ergänzt, um die Nutzung moderner Gebäudetechnik voranzutreiben.
Bild: Clipdealer
Insbesondere Start-ups setzen zunehmend auf Dienstleistungen und Beratung, bspw. um das Nutzer-Investor-Dilemma zu überwinden. Wenn Vermieter in Effizienzmaßnahmen investieren, profitieren laut dena davon die Mieter durch geringere Nebenkosten. Bisher war es für Vermieter jedoch schwierig, die Investition zu refinanzieren. Einige Geschäftsmodelle zielen darauf ab, digitale Gebäudetechnik besser finanzierbar zu machen und Mietende dennoch zu entlasten. Im Angebot sind bspw. Abonnements, die die Kosten verteilen und hohe Anfangsinvestitionen vermeiden. Dies sei vor allem für kleinere Wohnungsunternehmen attraktiv, die die Initialkosten nur schwer stemmen können.
Corinna Enders, Vorsitzende der Geschäftsführung der dena: „Wir müssen die Möglichkeiten der digitalen Gebäudetechnik besser nutzen. Dabei kommt es auf innovative und passgenaue Geschäftsmodelle an, von denen bereits etliche am Markt sind. Für fast jedes Hemmnis der Wohnungswirtschaft stehen Lösungsansätze zur Verfügung.“ Die in der Studie vorgestellten Geschäftsmodelle adressieren auch weitere Hemmnisse der Wohnungswirtschaft. Dazu zählen technische Hürden, wie die mangelnde Interoperabilität digitaler Technologien, wirtschaftliche Barrieren, mangelnde Akzeptanz für neue Technologien bei Mietenden sowie der Fachkräftemangel. Die Lösungen reichen von Schulungen über Beratungen bis hin zu Komplettpaketen.
Die Studie ist auf der dena-Webseite zu finden.