Fachkräfte

Nach wie vor besteht in Deutschland ein erheblicher Fachkräftemangel. Die Suche nach qualifizierten und gut ausgebildeten Mitarbeitern hält insbesondere auch in den technischen Berufen an. Die Wirtschaft sucht händeringend Akademiker und Fachkräfte, besonders aus den MINT-Bereichen, Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Die Ursachen werden in verschiedenen Untersuchungen darin gesehen, dass es einerseits an Nachwuchs fehlt, weil der demographische Wandel die Jahrgänge ausgedünnt hat und Studienanfänger lieber andere Fächer wählen. Hier muss es eine Aufgabe der Wirtschaft selbst sein, die betroffenen Berufsbereiche für die potentiellen Mitarbeiter interessant zu gestalten.

Andererseits steigt der Bedarf an qualifiziertem Personal, weil die Unternehmen immer stärker wissensintensiv arbeiten, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können. An dieser Stelle ist neben der Wirtschaft auch die Politik gefordert, die Ausbildungs- und Studiengänge derart interessant und praxisorientiert zu gestalten, dass eine hohe Anzahl von Absolventen generiert wird, um den Fachkräftemangel zu decken. Andernfalls hemmt dieser sowohl die Produktion als auch die Entwicklung in den betroffenen Bereichen und kostet jährlich erhebliche Summen. Im dem letzten Sinne ist auch zu konstatieren, dass es zu einer relativ hohen Anzahl von Studien-abbrechern in den betroffenen Bereichen kommt.

Es ist dringend erforderlich, neben den durchaus angezeigten und bereits vollzogenen Vereinfachungen der Zuwanderung von Fachkräften, die eigene Ausbildung und Förderung von Fachkräften innerhalb Deutschlands voranzutreiben. Derzeit locken die Unternehmen häufig die raren Bewerber mit hohen Löhnen, was jedoch auf Dauer zu keiner gesunden Entwicklung führen wird. Von daher bilden die Unternehmen verstärkt auch eigene Leute aus und fort. Doch allein kann die Wirtschaft den Mangel nicht beheben.

Die Hochschulen müssen mehr Techniker ausbilden. In diesem Zusammenhang könnte es auch eine Lösung sein, den technischen Fächern an den Schulen eine höhere Bedeutung zukommen zu lassen, gerade auch um das Interesse von jungen Frauen an den technischen Berufen zu wecken. Hier besteht noch ein Potential, das für den Fachkräftemangel in den technischen Berufen genutzt werden sollte. In diesem Zusammenhang steht auch die Notwendigkeit, dass die Länder verstärkt in die Hochschulen investieren. Auf die relativ hohen Abbruchszahlen in den MINT-Studiengängen wurde bereits hingewiesen.

Zwar sind die vorbeschriebenen Maßnahmen teuer, doch würde sich auf lange Sicht eine solche Investition auch für den Staat auszahlen. Einerseits würde die Wirtschaft hierdurch weiter gefördert werden und dadurch Rückflüsse an den Staat generiert werden. Letztlich bleibt festzuhalten, dass neben verstärkten Anstrengungen der Wirtschaft auch unbedingt die Politik weitere Wege gehen muss, um den Fachkräftemangel zu beheben. Eine Begrenzung auf die Erleichterung von Zuwanderungsmöglichkeiten von Fachkräften ist hierbei nicht ausreichend.

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