Förderung für RLT-Anlagen: Baustein zur Eindämmung des Corona-Virus
Für raumlufttechnische Anlagen in öffentlichen Gebäuden und Versammlungsstätten kann seit 20. Oktober 2020 beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) eine Förderung beantragt werden. Das Förderprogramm mit einem Umfang von 500 Mio. € soll Kommunen und Ländern helfen, ihre Klima- und Belüftungsanlagen so um- oder aufzurüsten, dass Ansteckungen vermieden werden können.
Es ist zu begrüßen, dass die Bedeutung der Lüftung für die Eindämmung des Corona-Virus erkannt wurde und Fördermaßnahmen an den Start gehen. Dadurch, dass nur Bestandsanlagen gefördert werden, bleiben jedoch mehr als 90 % der Schulgebäude in dem Förderprogramm unberücksichtigt. Das ist bedauerlich und die Schulen und Behörden sind aufgefordert, die Förderprogramme des Bundes für Neuanlagen in Anspruch zu nehmen, um damit langfristig gute Luftqualität in Schulen sicherzustellen – auch im Winter.
Experten mahnen seit Jahren, dass in fast allen Schulen Handlungsbedarf für eine bessere Luftqualität besteht. In Studien wurde festgestellt, dass die CO2-Konzentrationen in Klassenzimmern häufig über 2.000 ppm steigen, teilweise wurden 6.000 ppm gemessen. Solche Werte vermindern nicht nur die Konzentrationsfähigkeit, sie können zudem Müdigkeit und Kopfschmerzen verursachen. Die empfohlenen Werte liegen unter 1.000 ppm. Aktuell empfehlen BTGA und FGK, Lüftungsanlagen so einzustellen, dass sie einen möglichst hohen Anteil an Außenluft nutzen.
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