Im Gespräch mit Dipl.-Ing. Jan H. Engeland
tab: Herr Engeland, Sie sind nach 17 Jahren Berufstätigkeit in die Selbstständigkeit gestartet. War es eine gute Entscheidung?
Jan H. Engeland: Ich bin mit Engeland Engineering vor etwas mehr als einem Jahr in die Selbstständigkeit gestartet und von dieser Entscheidung weiterhin zu 100 % überzeugt. Die Neugründung eines Unternehmens ist immer mit einem gewissen Risiko verbunden, doch der Markt für Energie- und Kältetechnik besitzt ein enormes Potential. Wir konnten erfolgreich eine GmbH aus dem Cashflow heraus auf die Beine stellen und unseren Kunden somit von Beginn an ein hohes Maß an Professionalität, Beständigkeit und Verbindlichkeit vermitteln. Das hat uns schnell Erfolge ermöglicht. Schon kurz nach dem Start haben wir mit einer Vielzahl von Kunden hohe Projektsummen und auch komplexe Projekte in Planung genommen. Wir konnten Kunden aus Industrie, Gewerbe, Technischer Gebäudeausstattung (TGA) und sogar einen öffentlichen Auftraggeber gewinnen.
tab: Wie wichtig ist das aufgebaute Fachwissen als Basis für Ihre heutige Tätigkeit?
Jan H. Engeland: Absolut entscheidend. Ich war fast zwei Jahrzehnte im industriellen Anlagenbau tätig, dabei habe ich nicht nur im technischen Bereich die nötige Erfahrung sammeln können, sondern im Vertrieb durch meine Kunden die notwendigen Soft Skills vermittelt bekommen. Und die sind heute ein zentraler Bestandteil des Erfolges als selbstständiger Ingenieur. Dazu kommt, dass wir über ein deutschlandweit arbeitendes Netzwerk aus Partnern mit ebenfalls umfangreicher Expertise verfügen, das es uns ermöglicht, auf jeden Auftrag flexibel zu reagieren. Insbesondere in den Bereichen Industriekälte und TGA können wir unseren Kunden professionellen Service auf Top-Niveau bieten.
tab: Haben Sie sich bewusst auf zwei Teilbereiche der TGA – Energie- und Kältetechnik – spezialisiert? Wie gelingt der Blick über den fachlichen Tellerrand hinaus, sprich auf die anderen Bereiche der Technischen Gebäudeausrüstung?
Jan H. Engeland: Die TGA ist ja ein vielfältiges Feld, von solchen Bereichen wie der Aufzugs- oder Sanitärtechnik bis hin zu eben der Energie- und Kältetechnik. Da ist eine Spezialisierung Voraussetzung, um Kunden professionelle Lösungen bieten zu können. Die Zusammenarbeit zwischen den Bereichen klappt meiner Erfahrung nach meist ganz gut. Das gehört auch stets zu den Zielen unserer Arbeit, denn eine gute Kooperation zwischen den TGA-Bereichen kann häufig die Lösungen und Ergebnisse in den einzelnen Bereichen effizienter und kostengünstiger gestalten. Kunden und Partner müssen natürlich davon ausgehen können, dass man dann die richtigen Fragen stellt.
tab: Wie schwer ist es, sich in der Selbstständigkeit zu behaupten? Und würden Sie auch jungen Ingenieuren schon den Schritt in die Selbstständigkeit empfehlen?
Jan H. Engeland: Als Berater sollte man schon über Seniorität und praktisch erworbene Erfahrung verfügen, bevor man anderen sagt, was zu tun ist. Das schließt nicht nur Wissen auf dem Stand der Forschung ein, sondern vor allem auch Soft Skills für Baustelle und Büro, die man nicht am Zeichentisch lernen kann. Daher wäre meine Empfehlung, erst ausreichend Erfahrung zu sammeln, bevor man den Schritt wagt. Und gerade der TGA-Bereich ist sehr wettbewerbsintensiv und stellt hohe Anforderungen an die professionelle Arbeit.
tab: Welche Herausforderungen reizen Sie bei Ihren Projekten besonders?
Jan H. Engeland: Zum einen natürlich die technischen Herausforderungen in einem sich ständig ändernden Marktumfeld, zum anderen die konzeptionelle Arbeit. Die Kälte- und Klimabranche ist vielseitig, es gibt immer neue Dinge, mit denen man sich beschäftigen darf. Es wird also nie langweilig, weder technisch noch emotional.
tab: Vielen Dank für die interessanten Antworten und weiterhin viel Erfolg.
Das Ingenieurbüro
Engeland Engineering ist ein unabhängiges Ingenieurbüro für industrielle Energie- und Kältetechnik aus Bremen. Geliefert werden Sachverständigen- und Planungsleistungen für Kunden aus der Prozess- und Lebensmittelindustrie, für Bauherren und Contractoren, für Architekten und Planer aus der TGA in Deutschland, Europa und weltweit.
Jan H. Engeland (47) ist studierter Lebensmitteltechnologe, war 17 Jahre bei führenden Anlagenbauern in Projektleitung und Vertrieb tätig. Hier konnte er neue Trends in der Kältebranche entwickeln und etablieren.