Im Gespräch mit Maria Vormfenne und Klaus Spohr

Führungskräfte für die technische Gebäudeausrüstung

Die tab-Redaktion traf sich mit Maria Vormfenne und Klaus Spohr zu einem virtuellen Gespräch. Die Projektkauffrau im Bereich Building Technologies bei Engie und der Niederlassungsleiter Calvias in Prüm haben ihre Zwischenprüfung hinter sich und stehen kurz vor dem Abschluss ihres berufsbegleitenden Studiums zum TGA-Manager an der Frankfurt School of Finance & Management.

tab: Sie belegen beide gerade den Studiengang zum zertifizierten TGA-Manager. Was war Ihre Motivation diesen berufsbegleitenden Studiengang zu beginnen?

Maria Vormfenne: Unser Geschäftsführer hat den Studiengang in unserem Unternehmen empfohlen. Dann bekam ich ein Angebot von meinem Vorgesetzten, da ich schon länger eine langfristige Weiterbildung wahrnehmen wollte. Mit dem Ziel, mein Wissen in der TGA-Branche zu vertiefen sowie neue Qualifikationen im Bereich der Fach- und Führungskräfte zu erlangen.

Klaus Spohr: In der aktuellen Position als Niederlassungsleiter von Calvias am Standort Prüm, die ich vor zwei Jahre übernommen habe, sah ich noch Nachholbedarf im Bereich der Betriebswirtschaft. Als Niederlassungsleiter stehe ich in einer verantwortlichen Position. Ich führe quasi ein kleines Unternehmen. Da passte das Studium zum TGA-Manager perfekt.

tab: Mit welchem Abschluss bzw. welcher Voraussetzung sind Sie in das Studium gegangen?

Maria Vormfenne: Das Studium ist insbesondere für angehende Führungskräfte in der TGA gedacht. Es wird eine mindestens dreijährige einschlägige Berufserfahrung im Bau- oder Projektgeschäft bzw. ein abgeschlossenes technisches Studium vorausgesetzt. Ich bin die Einzige mit kaufmännischer Ausbildung unter den zwölf Teilnehmern. Aber das spielt in diesem Studium keine Rolle.

tab: Das Studium setzt sich aus mehreren Modulen zu unterschiedlichen Themen zusammen. Wie umfangreich sind die Module?

Klaus Spohr: Insgesamt gibt es acht Module. Ein Modul dauert zwischen zwei Tagen und einer Woche. Es gibt sowohl Frontalunterricht als auch praktische Übungen. Insgesamt dauert das Studium rund ein Jahr.

Maria Vormfenne: Viele Themen waren mir durchaus bekannt. Diese wurden jedoch so vertieft, dass ich sie im Berufsalltag nutzen und umsetzen kann. Dazu kommen auch viele neue Themen, die für künftige Führungspositionen nützlich sind.

tab: Wie groß sind der theoretische und der praktische Anteil am Studium?

Klaus Spohr: Ich würde sagen, in etwa 50/50. Die ersten beiden Module waren Corona-bedingt sehr vortragslastig. Bei den letzten beiden Modulen dagegen hatten wir sehr viel Projektarbeit.

tab: Wie sind die technischen Rahmenbedingungen? 

Klaus Spohr: Die technische Ausstattung im Gebäude der Frankfurt School of Finance ist wirklich sehr gut und top-modern.

Maria Vormfenne: Ja, die Technik hat gut funktioniert. Aber das ist nur ein Teilaspekt. Dazu kommt, dass die Zusammenarbeit innerhalb der Gruppe sehr gut ist. Dadurch machen die interaktive Kommunikation und die Projektarbeit sehr viel Spaß. Außerdem möchte ich hierbei betonen, dass auch die Zusammenarbeit mit den Dozenten sehr gut war.

tab: Welche inhaltlichen Schwerpunkte waren für Sie besonders wertvoll?

Maria Vormfenne: Alle Themen waren sehr praxisnah und interessant. Die behandelten Themen im Modul Projektmanagement spiegeln unseren beruflichen Alltag wider. Im Bereich Unternehmensführung hätte ich mir vielleicht sogar die ein oder andere Vertiefung gewünscht.

Klaus Spohr: Ich würde mich den Worten von Maria anschließen. Für mich hätte das Modul Kommunikation jedoch noch tiefer gehen können. Allerdings: man muss das Gelernte auch alles anwenden können. Von daher passt aus meiner Sicht alles.

tab: Welche Rolle spielt die Digitalisierung im Studium und auch in Ihrem beruflichen Alltag?

Maria Vormfenne: Wir haben das Thema schon behandelt, z.B. konkret wie eine „Augmented Reality“-Brille auf der Baustelle eingesetzt wird. Es folgt allerdings noch ein Modul über Trends und Digitalisierung. Da wird das Thema sicher noch einmal sehr präsent sein.

Klaus Spohr: Beim Thema Projektmanagement wurde das Thema BIM Building Information Management angesprochen. Dazu kommt die digitale Auftragserfassung auf der Baustelle. Auch das Thema der industriellen Vorfertigung von Modulen, die dann auf der Baustelle nur noch eingebaut werden, spielt eine Rolle.

tab: Welche Impulse haben Sie für die tägliche berufliche Praxis mitgenommen?

Maria Vormfenne: Man kann sehr vieles nicht nur im Berufs-, sondern auch im Privatleben anwenden, wenn ich etwa an das Modul Kommunikation und Konflikte denke. Da ging es um die Fragen: Welcher Typ der Kommunikation bin ich? Welcher kommunikative Typ ist mein Gesprächspartner? Und wie kann man Konflikte auf kommunikativem Weg lösen? Eben durch Eigeneinschätzung und Fremdeinschätzung und dann darauf aufbauend die richtige Kommunikation anwenden.

Klaus Spohr: Stimmt. Im Bereich Unternehmensführung und Kommunikation Gelerntes lässt sich sofort im Alltag anwenden. Im Bereich BWL muss man sich vielleicht etwas mehr reindenken und beim Projektmanagement auf jeden Fall. Über die Kommunikation mit Mitarbeitern oder auch die Nichtkommunikation habe ich sehr viel gelernt. In der Niederlassung Prüm sind wir bei Calvias 28 Personen. Wir treffen uns jeden Morgen, bevor unsere Monteure auf die Baustelle fahren. Da ist die Kommunikation ein ganz wichtiges Thema. Da muss man den Mitarbeitern als Chef wichtige Informationen mitgeben, nicht einfach die Arbeit delegieren, auch um die Motivation der Mitarbeiter zu fördern.

tab: Dann können Sie das Studium sicher weiterempfehlen?

Klaus Spohr: Auf jeden Fall. Dazu möchte ich absolut die Qualität der Dozenten hervorheben. Ich habe schon viele Fortbildungen gemacht. Aber das waren mit Sicherheit die besten Dozenten, die ich je erlebt habe.

tab: Es wurden also Horizonte erweitert?

Klaus Spohr: Ja. Es gab da so einige positive Aha-Effekte, die ich für den beruflichen Alltag mitnehmen konnte.

Frau Vormfenne: Ja auf alle Fälle. Die Themen sind wie bereits erwähnt, sehr informativ und praxisnah und man hat viel Neues erlernt.

tab: Frau Vormfenne, Herr Spohr, vielen Dank für das Gespräch. Wir drücken Ihnen die Daumen für eine erfolgreiche Abschlussprüfung, die im Februar stattfinden wird.

Info

In Kooperation mit dem Bundesindustrieverband Technische Gebäudeausrüstung e.V. (BTGA) hat die Frankfurt School of Finance & Management den Zertfikatsstudiengang TGA-Manager entwickelt. Der einjährige Studiengang für angehende Führungskräfte der Technischen Gebäudeausrüstung umfasst acht Module mit insgesamt 25 Seminartagen. Der nächste Studiengang findet vom 21. März 2022 bis 10. Februar 2023 statt. Die Abschlussprüfung erfolgt mündlich und schriftlich.

Weitere Informationen zum Studiengang und das Anmeldeformular finden Sie unter www.fs.de/tga.

Zitat

Christoph Brauneis, Geschäftsführer BTGA:

„In der TGA-Branche herrscht großer Fachkräftemangel. Es werden Monteure und Ingenieure gesucht, aber auch Führungskräfte, die nicht nur die Technik beherrschen, sondern auch Fähigkeiten in den Bereichen Projektmanagement, Digitalisierung, Kommunikation, Konfliktmanagement und Unternehmensführung besitzen – Skills, die ihnen im Rahmen eines technischen Studiengangs in der Regel nicht vermittelt werden. Genau hier setzt die berufsbegleitende Fortbildung „Zertifizierter TGA-Manager“ an. Mit dem Zertifikatsstudiengang, der vom BTGA und der Frankfurt School gemeinsam entwickelt wurde, erwerben TeilnehmerInnen die Qualifikationen, mit denen der Weg für ihre Rolle als Führungskraft bereitet wird.“

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