Integrierte Energieverteilung

TIP in der neuen ADAC Zentrale

Die neu eröffnete ADAC Zentrale setzt bei der elektrischen Energieverteilung auf Systeme von Siemens. Das zugrundeliegende Konzept „Totally Integrated Power“ – kurz TIP – bietet durch aufeinander abgestimmte Produkte und Systeme eine durchgängige, effiziente Energieverteilung von der Mittelspannungs-Schaltanlage bis zur Verbrauchsstelle.

Rund 2400 ADAC Mitarbeiter, die bisher auf verschiedene Standorte im Stadtgebiet Münchens verteilt waren, arbeiten in der neuen ADAC Zentrale unter einem Dach. Neben offen gestalteten Bürobereichen und dem zentralen Rechenzentrum sind in dem Neubau auch die Großdruckerei und der Ersatzteilversand der Organisation untergebracht. Zu den Großverbrauchern im Gebäude zählen das Rechenzentrum, die Aufzüge und die Kälteanlagen. Die Organisation der Kernkompetenzen des Mobilitätsdienstleisters wie Pannenhilfe und Luftrettung muss darüber hinaus rund um die Uhr abgedeckt sein. Dies stellt nicht zuletzt an die elektrische Energieverteilung hohe Anforderungen. Und eine hohe, im Rechenzentrum sogar maximale Verfügbarkeit der elektrischen Energieverteilung ist das oberste Ziel.

Unterstützung in der Planungsphase

Siemens setzt diese Anforderungen mit einer technisch durchgängigen Lösung auf Basis des Konzepts Totally Integrated Power (TIP) um und unterstützte den ADAC bereits in der Planungsphase der Energieverteilung. Die Dimensionierung und Projektierung der einzelnen Komponenten erfolgte über die Siemens-Softwaretools Simaris design und „Simaris project“. Alle Komponenten haben damit die richtige Größe für eine optimale Netzauslegung. Eingespeist wird der Strom durch die Stadtwerke München als Verteilnetzbetreiber mit einer Spannung von 10 kV. Als Übergabeanlage dient eine luftisolierte Mittelspannungs-Schaltanlage „8BT1“. Typgeprüft nach IEC 62 271-200, bietet die Schaltanlage besondere Betriebssicherheit für den zweitgrößten Automobilclub der Welt, die durch Siprotec-Schutztechnik noch weiter erhöht wird. Die Umwandlung von Mittel- auf Niederspannung erfolgt über insgesamt zwölf „Geafol“-Gießharztransformatoren von Siemens. Auch sie entsprechen höchsten Sicherheitsstandards und sind für lange Laufzeiten ausgelegt.

32 NSHV im Gebäude

In den insgesamt 32 Niederspannungshauptverteilungen – sechs davon allein im Rechenzentrum – arbeiten „Sivacon S8“-Schaltanlagen. Offene Leistungsschalter vom Typ 3WL sichern das Niederspannungsnetz zuverlässig und selektiv. Das bedeutet: Der Schalter löst exakt für denjenigen Netzabschnitt aus, in dem der Fehler auftritt. Die Störung lässt sich damit schnell lokalisieren bzw. beheben, während das übrige Netz stabil bleibt. Die Versorgung der einzelnen Gebäudeteile und Stockwerke übernimmt ein halogenfreies Schienenverteiler-System „Sivacon 8PS“, Typ LD und BD2A mit einer Gesamtlänge von rund 2500 m. Gerade in Hochhäusern und großen Liegenschaften ermöglichen diese anstelle herkömmlicher Kupferleitungen den effizienteren Transport großer Energiemengen über lange Strecken. Gleichzeitig zeichnen sich die Stromschienen durch geringen Platzbedarf, reduzierten Materialaufwand, geringe Brandlast und hohe Flexibilität aus und gewährleisten dadurch eine hohe Sicherheit für Personen und Gebäude.

„Innovative Gebäudetechnik für innovative Architektur“, lobt Christopher Lill – im ADAC Bauteam zuständig für die Technik – den umfassenden Ansatz. „Der ADAC steht für Innovation, und das wollen wir mit der neuen Zentrale auch ausdrücken.“

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