Klimadecken für eine Villa in Dubai
Ein Anruf aus den Vereinigten Arabischen Emiraten ist für Christof Wirth, Prokurist der Dennert Baustoffwelt im oberfränkischen Schlüsselfeld, nicht alltäglich. Dennoch hatte sich keiner verwählt, als sich am anderen Ende der Leitung das Vorzimmer eines Scheichs aus Dubai meldete. Ganz im Gegenteil, es ging um ein konkretes und dabei sehr ambitioniertes Anliegen: Am Rand der 3,1-Mio.-Einwohner-Metropole sollte eine Villa entstehen, deren Raumtemperatur 22 °C zu keinem Zeitpunkt überschreiten sollte – und das mitten in der Wüste und ohne Klimaanlage.
„Bei Temperaturen von 50 °C und extrem hoher Luftfeuchtigkeit noch ein angenehmes Raumklima zu gewährleisten, macht ein ganzes Bündel an Maßnahmen nötig“, sagt Christof Wirth. Kernstück des Konzepts bilden Fertigdecken aus Beton mit einem integrierten Rohrleitungssystem. Es ermöglicht, Räume zu lüften oder mithilfe von Wasser effizient zu kühlen. Hinzu kommt eine Dämmung der Wände mit „Poratec“-Mineralschaumplatten, die lediglich aus Kalk, Sand, Luft und Zement bestehen. Dieses Wärmedämmverbundsystem ist atmungsaktiv, frei von Schadstoffen und sorgt für ein angenehmes Raumklima. Das dritte Element bildet eine Anlage zur Luftentfeuchtung, die in einem eigenen Betriebstechnikgebäude untergebracht ist.
Die Villa in der Wüste wurde zu einem Schmuckstück mit einem kuppelförmigen Eingangstrakt wie aus den Märchen in Tausendundeiner Nacht. Für die 1.600 m2 Wohnfläche hat das Dennert-Werk in Thonhausen (Thüringen) 120 Deckenplatten im Format 6 m x 2,25 m zunächst per LKW nach Hamburg und von dort aus per Schiff weiter nach Dubai geschickt. Die Montage der vorgefertigten Teile war dann eine Sache von zwei Nächten. „Auf der Baustelle war es tagsüber einfach zu heiß zum Arbeiten“, erzählt Christof Wirth. Das Projekt hat sich für den Baustoffhersteller aus Oberfranken als Türöffner für den Nahen Osten erwiesen: Die nächsten Aufträge von der Arabischen Halbinsel warten schon.