Legionellenschaltung ad absurdum
Hygienekritische Folgen eines kontraproduktiven StandardverfahrensTrinkwasserinstallationen, die gemäß der allgemein anerkannten Regeln der Technik geplant, gebaut und betrieben werden, bedürfen grundsätzlich keiner präventiven thermischen Behandlungsmaßnahmen. Vielmehr bergen kontinuierlich durchgeführte Hitzeanwendungen nicht zu unterschätzende Risiken für den langfristigen Hygienestatus einer Installation und die mikrobielle Beschaffenheit ihres Trinkwassers. In den Arbeitsblättern W556 und W557 hat der DVGW seine Handlungsrichtlinien an die aktuellen Erkenntnisse aus Forschung und Sanitärpraxis angepasst. Demnach sind thermische Desinfektionen nur noch als Einzelfallverfahren bei spezieller Indikation zulässig und zielführend.
Vorbedingung für den dauerhaften Hygieneerhalt in wasserführenden Leitungssystemen und Speichereinrichtungen ist eine fachgerechte Installationsplanung und -ausführung, der sich u.a. nach VDI-Richtlinie 6023 „Hygiene in Trinkwasser-Installationen; Anforderungen an Konzeption, Ausführung, Betrieb und Instandhaltung“ eine entsprechend bestimmungsgemäße Betriebsführung anschließt. Probleme bei der Einhaltung hygienerechtlicher Vorgaben während des Betriebs können bereits durch Planungs- und Baumängel entstehen, etwa dann, wenn im Rahmen der Raumbucherstellung von Planer und Betreiber keine...