Lösungskonzepte für die Zukunft

Unter dem Motto „Mittelstand und effiziente Energietechnik mit erneuerbaren Energien“ trafen sich im November 2008 rund 220 Teilnehmer in der Aula der Roth Werke in Dautphetal zum Forum „Wirtschaft & Wissenschaft“, einer gemeinsamen Veranstaltung von Roth Industries und der Philipps-Universität Marburg.

„Ohne das Engagement des Mittelstands ist die Energiewende nicht zu schaffen“, erklärte Dipl.-Volkswirt Manfred Roth, Geschäftsführender Gesellschafter von Roth Industries in seinem einleitenden Grußwort

 

Chancen und Risiken

für den Mittelstand

Was ein mittelständisches Unternehmen zur Energiewende beitragen kann, stellte Dipl.-Kffr. Christin Roth-Jäger, stellv. Geschäftsführerin Roth Industries in ihrem Vortrag „Öko-Energietechnik – das Konzept eines mittelständischen Herstellers“, in dem sie die veränderte strategische Ausrichtung des Unternehmens in Bezug zur Öko-Energietechnik darlegte, vor.

In diesem wie in den folgenden Vorträgen war insbesondere der Blickwinkel weit über die Technik hinaus interessant, der Forschung, Wissenschaft und wirtschaftliche Themen berücksichtigte.

So erläu­terte Prof. Dr. Michael Stephan, Philipps-Universität Marburg, „Um­welttechnologien – Unterneh­merische Herausforderungen an das Innovationsmanagement im Mittelstand“. Anhand von KMU (Kleinen und Mittleren Unternehmen) stellte er Chancen und Barrieren an konkreten Beispielen vor und erläuterte so, wie wichtig ein aktives Innovationsmanagement in den Unternehmen heutzutage üblich sein sollte.

Solarthermie und Geothermie

Prof. Dr. rer. nat. Klaus Vajen, Universität Kassel, behandelte in seinem Vortrag „Solarthermie – zentraler Bestandteil von Gebäude-Energiesystemen“, dass neben der Raumheizung noch weitere Felder für die Solarthermie zu erschließen sind. So liegt der Anteil solar erzeugter Prozesswärme bislang gerade einmal bei 0,03 %. Dabei stehen nach Aussagen des Referenten im niedrigen Temperaturbereich bis 100 °C noch bedeutende Potentiale zur Verfügung. Bei deren Umsetzung sollte jedoch die richtige Reihenfolge der Optimierungsschritte berücksichtigt werden, bei der Energieeinsparung und die Wärme­rückgewinnung eindeutig noch vor einer solaren Erzeugung stehen. Dafür sollten auch die oft recht aufwendigen Analysen nicht gescheut werden, da diese üblicherweise zu ökologisch und ökonomisch rentablen Ergebnissen führen.

Prof. Dr.-Ing. Wilfried Zöllner, FH Ingolstadt, zeigte unter dem Titel „Energetische Effizienzen solargeothermischer Lösungskonzepte“ die Vorteile einer solar-geothermischen Unterstützung auf, wie sie mit einem Wärmepumpensystem von Roth möglich seien, das solarthermische und geothermische Komponenten zu einem effizienten solargeothermischen Gesamtsystem verbindet und im nächsten Jahr auf der ISH zu sehen sein wird.

Eine weitere Herausforderung für die Zukunft des deutschen Mittelstands sieht Prof. Dr. Dr. h.c. Gilbert Gornig, Philipps-Universität Marburg, nicht zuletzt aus dem Ausland auf die Branche zukommen: „Nach der Wahl in der USA muss Deutschland aufpassen, dass es beim Einsatz Erneuerbarer Energien nicht übertroffen wird.“

 

Fazit

Selten treffen Technik, Wirtschaft, Ökologie und Umwelt, Unternehmens- und Kundeninteressen thematisch so passend aufeinander und werden so perfekt in Einklang gebracht. Es bleibt zu wünschen übrig, dass in den folgenden Jahren mit Folgeveranstaltungen gerechnet werden darf.

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